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Kimono Muster – das steckt hinter den japanischen Motiven

Wenn man an Japan denkt, fällt einem neben Fuji und Samurai meistens auch der Kimono ein, dieses so landestypische Kleidungsstück. Weniger bekannt dürfte sein, dass der Kimono in Japan erst im 15. Jahrhundert eingeführt wurde und – für japanische Verhältnisse – damit gar nicht so alt ist. Auch dass spezielle Kimonos für Herren existieren ist vielleicht nicht jedem bekannt. Diese sind übrigens um einiges schlichter und dunkler, als die aufwendigen Damen-Kimonos.

Bis heute erfreut sich dieses traditionelle Kleidungsstück in Japan trotz Industrialisierung und pulsierender Großstädte großer Beliebtheit und wird vor allem zu besonderen Anlässen getragen. Die Konventionen der Kimono Muster und Farben entstanden während der Edo Zeit (1603 bis 1868) und haben sich seitdem zu einem komplexen System entwickelt. Die Wahl des richtigen Kimonos hängt so neben dem Anlass auch von der Jahreszeit und der gesellschaftlichen Stellung (bei Damen insbesondere unverheiratet/verheiratet) ab. Zudem gibt es allein für Frauen etwa zehn verschiedene Kimono Arten mit Unterkategorien, die von formal über festlich bis hin zu „casual“ reichen. Darüber hinaus existieren besondere Modelle für Berufe wie Geisha oder Sumo-Ringer, die ihre speziellen Kimonoarten jeweils als „Berufskleidung“ tragen.

Die Kunst, einen Kimono anzulegen

Hochzeitskimono für Herren und Damen mit Brautstrauß
Kimono tragen will gelernt sein. Vor allem bei aufwendigen Modellen wie dem Hochzeitskimono braucht die Trägerin oft Hilfe beim Anlegen. - Bild: © diamondforce - Fotolia.com

Auch das Anziehen eines Kimonos will gelernt sein. Selbst viele japanische Frauen belegen vor einem besonderen Anlass – wie eine Hochzeit – extra Kurse dafür. Als Faustregel gilt: Je festlicher der Anlass, desto komplizierter und vielschichtiger ist das Anlegen des Kimonos. Trotzdem sind drei Bestandteile des Kimonos traditionell immer gleich: Zuerst wird der Nagajubon (Unterkimono) angelegt, danach der obere Kimono und dann die Obi genannte Schärpe.

Der Nagajubon wird mit dem oberen Kimono durch den Koshi Himo, einen dünnen Gürtel, miteinander verknotet. Außer zu Beerdigungen legt man einen Kimono immer mit der linken Seite nach oben an. Zudem sollte man eher zu einem etwas zu langen Kimono greifen, da es zum guten Ton gehört, den Kimono unterhalb der Ärmel einmal zu falten, was man Ohashori nennt. Aufwendige Modelle, wie zum Beispiel der spezielle, weiße Heiratskimono (meist ohne Muster), sollten möglichst mit Hilfe angezogen werden, da es für die Trägerin allein zu umständlich oder gar unmöglich wäre, den Kimono richtig anzulegen.

Muster und Farben im Wechsel der Jahreszeiten

Frau im roten Kimono mit Kirschblüten und Handtäschchen
Kirschblüten gehören zu den beliebtesten Kimono Motiven bei Damen. Bei Männern stehen Koi Karpfen oder Kraniche hoch im Kurs. - Bild: © taka - Fotolia.com

In Japan haben nicht nur Farben häufig eine praktische Bedeutung (Blau schützt zum Beispiel angeblich vor Schlangen), sondern auch viele der Motive und Muster, die bei Kimonos verwendet werden, haben eine symbolische Bedeutung. Eine Ausnahme ist das Familienwappen, Kamon, das früher häufig auf den Männerkimonos als Muster verwendet wurde. Diese Tradition wird heute aber nur noch selten und von sehr traditionellen Familien fortgeführt. Auf Kimonos für Damen finden sich häufig folgende beliebte Muster und Motive:

Kirschblüte (Sakura) – die wohl bekannteste und beliebteste Blume Japans. Sie steht für Loyalität sowie wie für ständige Erneuerung. Aber auch für absolute Schönheit. Häufig wird einer Mutter zur Geburt eines Kindes ein Kimono mit diesem Muster zum Geschenk gemacht.

Bambusgitter – Bambus ist in Japan ein Symbol für langes Leben. So werden Kimonos mit einem Bambusgittermuster häufig von älteren Frauen getragen. Die natürliche Biegsamkeit des Bambus steht dabei für die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, die man für ein langes, glückliches Leben benötigt.

Libelle – Die Libelle steht in Japan für Mut, Stärke und Glück und wird häufig mit Freude und Licht in Verbindung gebracht. Als Muster auf Kimonos kommt die Libelle hauptsächlich bei jungen, unverheirateten Frauen zum Einsatz.

Schmetterling – Der Schmetterling ist in Japan ein Symbol für die Liebe, in etwa so, wie es rote Rosen in Europa sind. Daneben steht er aber auch für Freiheit und Kreativität. Neben jungen unverheirateten Frauen, werden Kimonos mit Schmetterlingsmotiven traditionell von Frauen während der Verlobungszeit getragen.

Kranich – Der Kranich steht für Glück und langes Leben und findet insbesondere als aufgesticktes Element auf Hochzeitskimonos Verwendung, die ansonsten eher schlicht gehalten sind. Aber auch auf weniger förmlichen Kimono finden sich häufig Kranichmotive. Kein Wunder, denn der Kranich ist der Nationalvogel Japans und gilt als schön, treu und glückbringend.

Phoenix – Der mythische Feuervogel hat seinen Weg wie andere Symbole auch ursprünglich aus China nach Japan gefunden. Hier steht der Phoenix für ein positives Schicksal und soll in seinen Trägern fünf guten Qualitäten hervorrufen: Tugendhaftigkeit, verantwortungsvolles Denken und Handeln, Pflichtbewusstsein, korrektes Verhalten und positive innere Einstellung.

Damen Kimono mit Blüten, daneben schlicht grauer Herren-Kimono
Herren Kimono sind häufig deutlich schlichter als die Damenvariante. Doch auch bei den Männern findet man manchmal auswendige Motive zum Beispiel mit goldenen Drachen. - Bild: © moonrise - Fotolia.com

Neben diesen klassischen Symbolen und Mustern bestehen natürlich viele weitere, darunter solche, die sich auf die Jahreszeiten beziehen. So gehören Muster wie Wasser, Blätter, Tautropfen, Fächer und Feuerwerk zum Sommer. Im Herbst sind Muster wie Chrysantheme, Glockenblume, Buschklee oder Ginko üblich.

Der Winter hingegen wird repräsentiert durch Muster wie Bambus, Spinnräder, gelbe Narzissen, weiße Tauben oder Pinienbäume. Der Frühling präsentiert sich danach durch Muster wie Kirschblüten, Narzissen, Laternen, Pfingstrosen oder Schmetterlinge. Doppelbedeutungen bei den Symbolen – wie bei den Kirschblüten und Schmetterlingen – sind natürlich beabsichtigt und werden daher nicht selten auf einem Kimono-Muster kombiniert.

Bei Japanwelt gibt es viele leichte Kimono für Männer und Frauen, die mit unterschiedlichsten Motiven und Farben aufwarten. Passend dazu finden Sie auch Zubehör wie Obi, Geta, Tabi-Socken und mehr. Abgesehen von den Bedeutungen der einzelnen Muster sowie des passenden Anlasses zum Tragen gibt es beim Aussuchen des richtigen Kimonos ein weiteres wichtiges Kriterium: Der Träger oder die Trägerin müssen sich wohlfühlen und sich mit Farbe und Motiv identifizieren können.

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