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Was man über japanisches Neujahr wissen sollte

Japanisches Neujahr unterscheidet sich vom europäischen und westlichen Neujahr in vielen Dingen, aber nicht im Datum. Obwohl man in Asien das Leben häufig nach den chinesischen Tierkreiszeichen ausrichtet, wird in Japan Neujahr am 1. Januar gefeiert. Dies ist zum Teil sicherlich der Tatsache geschuldet, dass Japan nach der Öffnung zum Westen immer mehr Traditionen und Bräuche aus dem Rest der Welt übernommen hat. Der eigentliche Beginn des neuen astrologischen Jahres variiert hingegen, wenn man sich nach den Tierkreiszeichen des Mondkalenders richtet. Das liegt an der unterschiedlichen Länge des Mondjahres im Vergleich zum normalen Kalender.

Das Jahr des Affen bringt häufig große Veränderungen

2016 wird das Jahr des Affen. Es beginnt am 8. Februar und dauert bis zum 27. Januar 2017. Der Einfluss der chinesischen Tierkreiszeichen ist in Japan und ganz Asien verbreitet und viele Menschen richten sich nach den diesbezüglichen Horoskopen. Durch den variablen Beginn spielt es hierbei auch eine große Rolle, ob das Geburtsdatum eines Menschen noch oder schon in das jeweils aktuelle Tierkreiszeichen fällt oder nicht. Wie man am aktuellen Jahr des Affen 2016 sehen kann, sind Menschen, die Ende Januar und Anfang Februar geboren werden, von diesem Faktor unter Umständen betroffen. Doch was bedeutet das Jahr des Affen?

Dem Affen wird eine große Selbstständigkeit und Entschlossenheit nachgesagt. Er handelt, ohne groß darüber nachzudenken und ist sehr entscheidungsfreudig. Das kann grundsätzlich positiv sein, kann aber auch zu falschen Entscheidungen führen, weswegen im Jahr des Affen den Astrologen zufolge „alles“ möglich ist. Revolutionäre Umbrüche ebenso wie Katastrophen oder Zeiten großen Glücks. Affen planen nicht für die Zukunft und leben daher ihr Leben sehr intensiv und nach ihren eigenen Bedürfnissen. Vielleicht gelten deshalb die unter diesem Sternzeichen geborenen Menschen in Asien manchmal auch als arrogant. Sind ihre Handlungen jedoch von Erfolg gekrönt, wird dies im Allgemeinen wohlwollend toleriert. Dem Affen ist eben einiges erlaubt, was Anderen nicht nachgesehen wird, weil er als schlau und sehr flexibel gilt.

Japanisches Neujahr als Fest der Erneuerung

Kleine Holztafeln mit Wünschen - die Ema - werden traditionell beim Schreinbesuch aufgehängt. Vor allem an Neujahr in Japan ein beliebter Brauch.Auch im Westen gilt Neujahr als Anfang einer neuen Periode, wie die unzähligen (und meist schnell vergessenen) guten Vorsätze beweisen, die hierzulande immer zum Jahreswechsel anstehen. Wer in Japan Neujahr aber nicht als Chance der Erneuerung ernst nimmt, gerät schnell ins Hintertreffen. Man befreit sich von der Last der Vergangenheit und will den Zyklus der Natur nachahmen, der sich ebenfalls immer wieder erneuert. Wer japanisches Neujahr feiert, kommt um einen Besuch im Tempel oder Schrein deswegen auch in der Regel nicht herum – unabhängig von der generellen religiösen Einstellung. Am Neujahrstag ist es neben dem Schreinbesuch und dem Wunsch für ein gutes neues Jahr außerdem üblich, kleine Holztafeln mit Wünschen (genannt "Ema") am Schrein aufzuhängen. Während im Westen eher die Weihnachtszeit als Höhepunkt des ausgehenden Jahres gilt, feiert man das christliche Fest in Japan etwas zurückhaltender und unter anderen Gesichtspunkten. So tauscht man beispielsweise nur kleine Geschenke aus und beschränkt sich auf den jeweiligen Lebens- oder Ehepartner, weil Weihnachten in Japan eher ein Fest der Zweisamkeit ist.

Der große Festtagsbetrieb ist hingegen das, was in Japan Neujahr ausmacht. Das sieht man schon daran, dass die eigentlichen Feiertage vom 29. Dezember bis zum 3. Januar angesetzt sind. In diesem Zeitraum sind die meisten Firmen und auch viele Restaurants geschlossen, während an Weihnachten fast immer normal gearbeitet wird. Für Ausländer bleibt zu erwähnen, dass zu Silvester in Japan eine sehr religiöse Stimmung verbreitet wird, weswegen man das übliche Treiben zum Jahreswechsel, wie man ihn in Deutschland feiert, nicht übertragen sollte. Zu groß ist die Gefahr, in kulturelle Fettnäpfchen zu treten.

Geschenke läuten in Japan Neujahr ein

Geschenke sind zum japanischen Neujahr genauso wichtig wie zu Weihnachten in Deutschland.Während an Weihnachten in Japan kaum Geschenke ausgetauscht werden, ist japanisches Neujahr auch ein Fest der Schenkens. Aber auch dann, wenn die Beziehung nicht so eng ist, dass man Geschenke austauschen würde, bedeutet in Japan Neujahr auf jeden Fall, dass man wenigstens einen adäquaten Gruß in Form einer Neujahrskarte (Nengajo) übermittelt. Auf diese Weise bedankt man sich bei Freunden und Geschäftspartnern und bleibt vor allem bei letzteren in guter Erinnerung. Diese Sitte ist so wichtig, dass die japanische Post regelmäßig in einen Ausnahmezustand gerät, um japanisches Neujahr mit zusätzlichen Aushilfskräften zu bewältigen. Ganz wichtig ist nämlich, dass die Grüße exakt am 1. Januar zugestellt werden. Um dies zu gewährleisten, sollten die Karten spätestens am 25. Dezember aufgegeben werden. Bei „wichtigeren“ Personen ist jedoch nicht nur eine Karte angebracht, sondern auch ein passendes Geschenk.

Zu Neujahr in Japan sind die Geschenke oft mit einem Furoshiki verpackt. Die richtige Wahl des Geschenks stellt Japaner oft vor eine schwierige Aufgabe.Dabei ist es sehr wichtig, die Balance zu halten. Es sollte weder übertrieben großartig ausfallen (um den Beschenkten nicht zu beschämen) noch sollte es zu mickrig sein, um den Beschenkten nicht zu beleidigen. Das kann je nach Beziehungsgrad ein echter Drahtseilakt werden. Es ist dabei weniger von Bedeutung, besonders originell zu sein. Praktische Geschenke, die man hierzulande als unpersönlich und daneben ansehen würde, sind zum Japan Neujahr durchaus willkommen. Wenn man in Japan neues Jahr feiert, sind eine Packung Waschmittel oder teure Küchenzutaten für den versierten Koch angebrachte Geschenke. Diese auch als Oseibo bekannten Geschenke kann man glücklicherweise in den meisten japanischen Kaufhäusern für alle möglichen Zielgruppen finden.

Traditionelles Neujahrsessen: Kagami Mochi

Natürlich gibt es auch für japanisches Neujahr bestimmte Gerichte, die traditionell zum Jahreswechsel serviert werden. Eines davon ist der Kagami Mochi, was man mit „Spiegel Reiskuchen“ übersetzen könnte. Er wird auf dem häuslichen Altar aufgebaut und gilt nicht nur als Speise, sondern auch als Dekoration. Dabei steckt natürlich eine große Symbolik in dem Kagami Mochi. Es setzt sich zusammen aus einem großen Mochi runder Form, auf dem ein kleineres sitzt. Gekrönt wird dieses Gebilde von einer Orange mit grünem Blatt, in Japan Dadai genannt.

Die beiden Mochi stehen generell für den Wechsel der Jahreszeiten, für Sonne und Mond oder auch einfach Yin und Yang. Religiös gesehen kommt Kagami Mochi aus der Tradition des Shinto, doch auch in buddhistischen Haushalten wird häufig Kagami Mochi serviert, wenn in Japan das neue Jahr anbricht. Aber man isst das Kagami Mochi nicht einfach so; der relativ harte und trockene Reiskörper wird während des Kagami Biraki-Rituals (dem „Öffnen des Spiegels“) mit einem Hammer in kleinere Teile zerbrochen. Verzehrt werden diese Stücke dann als Bestandteil der heißen Neujahrssuppe Ozoni.

Kagami Mochi sind nicht nur eine sehr beliebte Dekoration für das eigene Heim zu Neujahr, sie werden nach den Feiertagen traditionell in einer Suppe gegessen.

Für ein einfaches Kagami Mochi benötigt man:

  • 150 g Mochi-ko (japanisches Klebreismehl)
  • 150 ml Wasser
  • 1 Prise Salz
  • Schale mit Salzwasser

Das Klebreismehl wird mit dem Wasser in einer hitzebeständigen Schale vermischt, um eine glatte Paste zu erhalten. Am besten fügt man das Wasser schrittweise hinzu, um Klumpenbildung zu vermeiden. Die Schale mit dem Mochi Teig wird anschließend abgedeckt und in einem Dampfkörbchen oder der Mikrowelle gegart. Auf mittlerer Stufe benötigt man hierfür etwa fünf Minuten in der Mikrowelle. Danach nimmt man den Teig heraus, rührt ihn durch, um die Hitze besser zu verteilen und lässt ihn dann nochmals fünf Minuten in der Mikrowelle garen. Nach einem weiteren Durchrühren sollte der klebrige Teig jetzt einen zusammenhängenden Klumpen bilden. Erhitzt man es jetzt nochmals für zwei bis drei Minuten, wird das Mochi durchsichtig und eine feste Konsistenz annehmen.

Etwas Salzwasser auf ein Backpapier verteilen, das Mochi einwickeln und im heißen Zustand ordentlich durchkneten. Traditionell macht man dies mit Stoff, aber Backpapier klebt weniger. Sobald der Teig stärker anklebt, weiteres Salzwasser hinzufügen, um die Knetbarkeit zu erhöhen. Nach zwei bis drei Minuten sollte der Teig elastisch sein. Ein Kagami Mochi besteht aus zwei Teilen, dem großen und kleineren Ball, die man aus diesem Teig formt. Sie müssen sofort aufeinander gestellt werden und an einem kühlen und trockenen Platz für etwa zwei oder drei Tage ruhen. Noch ein Hinweis: Manchmal wird statt Klebreismehl auch Reis empfohlen, doch das Ergebnis ist meist nicht befriedigend und kann dazu führen, dass der Kagami Mochi zerfällt. Authentisches Klebreismehl ist daher unbedingt erforderlich.

Weitere Bräuche, Traditionen und Gerichte haben wir auch in unserem Survival-Guide Japanisches Neujahr zusammengestellt.

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