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90-jähriger Japaner zu 5 Jahren Haft wegen eines Autounfalls verurteilt

Ein Gericht in Tokio hat einen 90-jährigen Mann wegen eines Autounfalls im Jahr 2019 zu fünf Jahren Haft verurteilt. Bei dem Unfall ist eine junge Mutter mit ihrem Kind getötet worden. Der Vorfall hatte in Japan für viel Aufsehen gesorgt und veranlasste viele ältere Fahrer, ihren Führerschein abzugeben.

Menschen am Zebrastreifen an- und überfahren

Iizuka K. hat im April 2019 im Tokioter Stadtteil Ikebukuro Passanten auf einem Zebrastreifen angefahren. Er überfuhr dabei eine 31-jährige Mutter und ihre 3-jährige Tochter Riko. Außerdem wurden dabei neun weitere Personen verletzt, einige von ihnen schwer.

Der Angeklagte ist ein ehemaliger leitender Beamter des Industrieministeriums. Er hatte sich als nicht schuldig bekannt. Er machte mechanische Probleme am Fahrzeug für den Unfall verantwortlich und erklärte, das Auto sei schneller geworden, obwohl er auf die Bremse getreten ist.

Das Bezirksgericht Tokio entschied jedoch am Donnerstag, 02. September 2021, dass der Angeklagte grob fahrlässig auf das Gaspedal statt auf die Bremse getreten ist.

Der vorsitzende Richter Shimotsu Kenji erklärte, dass das Fahrzeug nach einer Inspektion des Autos durch Experten und den polizeilichen Ermittlungen vor Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt 96 Stundenkilometer schnell gefahren sei. Er fügte hinzu, dass bei dem Auto keine Auffälligkeit oder Fehlfunktion festgestellt wurden.

Richter zeigt Mitgefühl für die Familie

Der Richter war der Meinung, dass der Angeklagte alle Träume der Zukunft der Mutter und des Kindes plötzlich zunichtegemacht hatte. Mutter und Tochter haben für immer ihre Familie verlassen und die Hinterbliebenen empfinden noch immer tiefe Trauer. Das Verlustgefühl habe nicht nachgelassen. Nach dem Urteil forderte der Richter den Angeklagten daher auf, seine Verantwortung und Fahrlässigkeit einzugestehen und sich aufrichtig zu entschuldigen.

Matsunaga T. hatte bei dem Unfall seine Frau und seine Tochter verloren. Er traf später die japanischen Medien. Sein Wunsch wäre es eigentlich, dass seine Lieben zurückkämen. Das Urteil werde aber der Familie helfen, auch nur ein wenig nach vorne zu schauen.

Er zeigte sich dankbar, dass der Richter ihr Mitgefühl für ihre Trauer und ihr Leiden ausdrückte. Er fügte hinzu, dass er möchte, dass der Angeklagte das Urteil akzeptiert. Matsunaga hatte, nachdem seine Frau und die Tochter gestorben waren, eine Kampagne zur Prävention von Verkehrsunfällen auf die Beine gestellt. Er möchte, dass der Tod seiner Lieben nicht umsonst war.

In Japan hatte man festgestellt, dass Autofahrer nicht immer an den Zebrastreifen anhalten. In einigen Präfekturen werden daher spezielle 3D-Zebrastreifen getestet, welche abschreckender auf Autofahrer sein sollen. Inwiefern diese Idee aber das generelle Problem beseitigt, wird die Zukunft zeigen. Den Hinterbliebenen der Familie bleibt nur das beste aus der Situation zu machen, hoffentlich können sie durch das Urteil den Vorfall ein wenig besser verarbeiten.

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