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Yakuza-Chef zum Tode verurteilt

Ein Gericht in Westjapan hat den Chef eines berüchtigten Verbrechersyndikats zum Tode verurteilt, weil er vier Menschen getötet oder verletzt hat. Es handelt sich um das erste Todesurteil, das gegen einen Yakuza-Anführer verhängt wurde.

Wie kam es zur Verhaftung?

Die Kudo-kai-Gruppe mit Sitz in der Stadt Kitakyushu in der Präfektur Fukuoka wurde von den Behörden als besonders gefährliche Gangsterorganisation eingestuft. Ihre Mitglieder erschossen zwischen 1998 und 2014 einen ehemaligen Leiter einer Fischereigenossenschaft und griffen drei Personen, darunter einen ehemaligen Polizisten und eine Krankenschwester, mit Waffen und Messern an.

Die Polizei versuchte, die Gruppe auszuschalten. Sie verhafteten den Anführer Nomura Satoru und klagten ihn unter anderem wegen Mordes an.

Was ist Kudo-Kai?

Der Kudo-kai (工藤會, Kudō-kai) ist eine Yakuza-Gruppe mit Hauptsitz in Kitakyushu. Der Ort befindet sich in der Präfektur Fukuoka auf der japanischen Insel Kyushu. Die Gruppe soll geschätzte 220 aktive Mitglieder haben. Die Organisation wurde bereits vor dem zweiten Weltkrieg als Bakuto-Gruppe (kriminelle Wanderspieler) mit dem Namen „Kudo-gumi“ gegründet. Der Kudo-kai wurde 1992 als ausgewiesene Yakuza-Gruppe nach dem Gesetz zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität registriert. In der Region Kitakyushu gilt die Yakuza-Gruppe heute als größte kriminelle Gruppierung. Sie ist für ihre militante Haltung und den Einsatz von Maschinengewehren und Handgranaten bekannt.

Zu den illegalen Aktivitäten des Kudo-kai gehören angeblich Schutzgelderpressung, Drogenhandel, rechtswidrige Beteiligung an öffentlichen Geschäften wie öffentlichen Bauprojekten und an legitimen Geschäften wie Handel und Gewerbe. Die Gruppe unterhält an ihrem Hauptsitz die sogenannte „Kudokai Hall“, ein vierstöckiges weißes Gebäude mit hohen Mauern, Stacheldraht und Überwachungskameras, welches in einer Großstadt mit einer Million Einwohnern liegt.

Die Gruppierung schreckt nicht vor Angriffen mit Granaten zurück. Selbst Zivilisten sind davor nicht geschützt. So ging die Organisation 2011 und 2012 gegen das Haus des Präsidenten von Kyushu Electric Power und das Haus des Vorsitzenden von Saibu Gas in Fukuoka mit Granaten vor. Eine Bar, welche von einem Kampagnenleiter gegen die organisierte Kriminalität betrieben wurde, haben sie 2003 ebenfalls angegriffen – mehrere Personen wurden verletzt.

Was konnte in der Gerichtsverhandlung festgestellt werden?

In Nomuras Prozess wurde vor allem nachgegangen, ob er die Angriffe angeordnet hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte keine direkten Beweise dafür, betonte jedoch seinen absoluten Status in der Organisation. Er habe die Angriffe gegen Mitglieder der Öffentlichkeit federführend gemacht. Sie forderten, Nomura zum Tode zu verurteilen.

Der Angeklagte bestritt die Beteiligung an den Verbrechen. Sein Verteidigungsteam beschrieb die Behauptungen der Staatsanwaltschaft als unbegründete Spekulationen, die Beweise ignorierten.

Am Dienstag entschied der vorsitzende Richter Adachi Ben vor dem Bezirksgericht von Fukuoka, dass Nomura an allen vier Fällen beteiligt war. Die Angriffe hätten laut Richter ohne seine Entscheidung in dem streng kontrollierten Verbrechersyndikat nicht durchgeführt werden können.

Der Richter verurteilte Nomura zum Tode und bezeichnete seine Taten als äußerst bösartig. Nomura wird Berufung gegen das Urteil einlegen und drohte bei der Urteilsverkündung sogar dem Richter:

„Ich habe um eine faire Entscheidung gebeten ... Sie werden dies für den Rest Ihres Lebens bereuen.“

Bildquelle: "Mafias del Mundo: Yakuza" von Eneas, CC BY 2.0, via flickr.

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