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Nacktlauf für eine gute Gesundheit am Itakiso-jinja–Schrein

Auf der japanischen Hauptinsel Honshū befindet sich in der Präfektur Wakayama der Shintō-Schrein Itakiso-jinja. Der Schrein liegt einen Spaziergang vom Bahnhof Idakiso auf der Wakayama Electric Kishigawa Linie entfernt. An dem Schrein wird eine Baumgottheit verehrt. In den ältesten Reichsannalen Japans (Kojiki und im Nihon Shoki) wird die Gottheit bereits erwähnt.

Seit 2012 gibt es einen Nacktlauf von japanischen Männern um den Schrein. Die Sportler zeigen einen den nackten Oberkörper und die Taille. Lediglich der Unterkörper ist teilweise von leichten Shorts oder Tüchern bedeckt. Der Lauf fand am 11. Januar 2021 auf dem 4,1 Kilometer langen Kurs um das Heiligtum statt. Für die Gläubiger ist es eine Art, um Gesundheit für das neue Jahr zu bitten.

Laut einer Bürgergruppe für regionale Entwicklung soll der halbnackte Lauf seinen Ursprung in einem Ritual für junge Erwachsene haben. Das Ritual wurde vor dem Zweiten Weltkrieg praktiziert, wobei die genaue Entstehung und Geschichte des Laufs unbekannt sind.

Wer hat an dem halbnackten Lauf teilgenommen?

26 Personen haben bei dem halbnackten Langlauf teilgenommen. Grundschüler waren dabei, sowie 60-jährige Männer. Außerdem liefen ein paar Frauen mit, sie waren aber vollbekleidet und dem Winter entsprechend gut gerüstet. Die Teilnehmer kamen vor allem aus Wakayama, aber auch aus anderen Präfekturen.

Die Gruppe der Läufer hat den Shintō-Schrein gegen 11.40 Uhr verlassen. Sie trugen heilige Strohgirlanden an der Taille. Nach erfolgreichem Langlauf haben sie die Girlanden an den Schrein an einen Zedernbaum gebunden. Das besiegelte das Ende für den jeweiligen Lauf.

Rika Imou ist 50 Jahre alt und aus der Stadt Gojo in der Präfektur Nara für den Lauf angereist. Sie lief mit drei Familienmitgliedern den Parcours. Sie sagte nach dem Lauf: „Ich möchte glücklich und bei guter Gesundheit Zeit mit meiner Familie verbringen." Ihre 13-jährige Tochter Misaki sah die Angelegenheit etwas praktischer. Sie hat am Lauf teilgenommen, damit sie bei Leichtathletikwettkämpfen bessere Ergebnisse erzielen kann.

Religion spielt in Japan eine große Rolle

Knapp 90% der Japaner sind laut eigenen Angaben religiös. Die meisten sind sicherlich Buddhisten. Aber auch der Volksglaube, die Shintō-Religion, ist in Japan noch sehr stark verbreitet. Durch die eigene japanische Religion und den Buddhisten-Glauben haben sich spezielle Mischformen gebildet, die nebeneinander existieren.

Die buddhistischen Tempel sind dabei genauso wichtig wie die Shintō-Schreine. Zur japanischen Kultur gehören in der Religion einfach Wahrsagelose, Amulette und so genannte Ema (Holzplättchen für Wünsche, die am Schrein ausgehangen werden). Mit den Ema-Tafeln werden dabei Buddha oder Kāmi (shintoistische Gottheiten und Geister). Details zur Entstehung der Religionen in Japan gibt es in unserem Blog.

Der Gott Itakeru und seine Geschichte

Der Itakiso Jinja Schrein befindet sich in Wakayama. Der Gott mit dem Namen Itakeru wird zusammen mit den Schwestern des Gottes, Oo-kayatsu-hime und tsumatsu-hime, im Hauptgebäude verehrt.

Itakeru kam vom Himmel in die Welt hinab, in der die Menschen mit seinem Vater Susano-o leben. Susano-o ist eine der drei Gottheiten, die der japanische Vatergott Izanagi geschaffen hat. Susano-o brachte Samen verschiedener Pflanzen auf die Erde und bat Itakeru, die Samen in ganz Japan zu säen.

Itakeru reiste mit seinen Schwestern durch Japan und säte die Samen an verschiedenen Orten. Die Pflanzen wuchsen und wurden zu einem Wald. Der Legende nach blieben sie nach Erfüllung der Aufgaben in Wakayama. Der Ort hieß früher "Ki-no-kuni", was Land der Bäume bedeutet.

Itakeru ist demnach der Baumgott. Der Schrein wird von der Forstwirtschaft unterstützt. Zudem fühlen sich Schiffsfahrer und Fischer dem Heiligtum verbunden, da früher Boote lediglich aus Holz bestanden haben.

Japan zeigt einmal mehr, wie sich trotz moderner Technologien Traditionen in der heutigen Zeit erhalten können. Volksglaube und deren Glücksbringer gehören zum japanischen Leben wie Darumas, Kokeshi- und Maneki-Neko-Puppen, sodass man immer mit kuriosen Ritualen und Geschichten aus diesem Bereich rechnen muss.

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