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Corona-Disziplin in Japan: „Nicht reden, essen!“

In Japan macht sich derzeit die dritte Corona-Welle bemerkbar. Zwar ist das Land statistisch besser durch die Covid-19-Pandemie als viele westliche Länder gekommen, dennoch geht die Angst vor dem neuartigen Virus immer noch um.

Die Städte und Regierungen versuchen derzeit alles, um die Hygiene-Standards möglichst hoch zu halten. In der Präfektur Nara im Westen Japans gibt es die Stadt Katsuragi. Mit dem offiziellen Stadt-Maskottchen wurden die Einwohner auf die neuen Regeln eingeschworen. Um Infektionen vorzubeugen, kann man auf Postern das Maskottchen sehen, das befiehlt: „Nicht reden, essen!“.

Renka Chan beim Essen der Nudelsuppe

Das Maskottchen erinnert vom Aussehen an ein japanisches Mädchen, das aber Ninja-Ausrüstung wie Nunchakus trägt. Die Stadt spielt auf einen berühmten Bruce Lee Film an. Das Poster soll dazu beitragen, dass die Corona-Regeln den Menschen nähergebracht werden.

Alle möglichen Mittel der Kommunikation ausschöpfen

Öffentliche Auftritte des Maskottchens "Renka-chan" sind durch die Verbreitung des neuen Coronavirus nicht mehr möglich. Die Stadt verwendet die Figur daher für Plakate, die im Februar 2021 veröffentlicht wurden. Ein Stadtbeamter erklärte die Verwendung des Wesens wie folgt:

„In Zeiten wie diesen wollen wir ihre Kommunikationskraft nutzen, die stärker sein soll als die des Bürgermeisters."

In Sachen Corona-Marketing ist die japanische Stadt dabei sehr kreative Wege gegangen. Ein Plakat adaptiert einen berühmtes Bruce Lee Zitat aus dem Film „Der Mann mit der Todeskralle“. Dort erklärt Bruce Lee in einer Szene dem Jungen: „Nicht denken, fühlen sollst Du.“ (Don't think, feel!).

Renka-chan wurde auf einem Plakat von dieser Szene inspiriert. Man sieht das Maskottchen mit Nunchakus und ruft dem Betrachter zu: „Nicht sprechen, essen sollst du!“ ("Don't Talk, Eat"). Die Stadt möchte damit die Verweildauer der Bewohner in Restaurant und Imbissen so kurz wie möglich halten.

Sechs Plakate von Renka-chan im Februar 2021 veröffentlicht

nicht-reden-essenIm Februar 2021 wurden insgesamt 6 Plakate in der Stadt Katsuragi veröffentlicht, welche für die knapp 37.000 Einwohner gedacht sind.

Neben der bereits besprochenen Filmszene gibt es auch schlichtere Plakate, welche Renka-Chan beim stillen Mahl im Restaurant zeigen. In der Vergangenheit hat die Stadt immer wieder Plakate veröffentlicht, die den Charakter nutzten, um das Bewusstsein für notwendige Regeln zu schärfen.

Unter anderem wurden die drei wichtigsten Regeln durch das Maskottchen dargestellt: Enge Räume sowie überfüllte Orte meiden, Kontakte beschränken und das Bekämpfen des Mangels an körperlicher Bewegung durch "Nestübungen" (gemeint sind häusliche Trainingsübungen für den Körper).

Renka-chan wurde 2009 als Reaktion auf das Präfektur-Maskottchen "Sento-kun" (ein junger Soldat mit einem Hirschgeweih) geschaffen und basiert auf der Legende von Prinzessin Chujo, die im Taima-Tempel in Katsuragi überliefert wurde.

Wer ist Prinzessin Chujo?

Ein Mandala im Taima-Tempel in Katsuragi zeigt die Legende der Prinzessin Chujo. Sie ist eine halb sagenhafte Figur, die mit dem Spitznamen „Aschenputtel von Japan“ versehen ist.

Die Prinzessin Chujo musste dem Zorn der Stiefmutter entgehen, welche sie umbringen wollte. Sie floh nach Taimadera und wurde dort zur Nonne. Während der Zeit in dem Tempel hat Chujo ein Mandala in nur einer einzigen Nacht mit einem Faden aus der Lotuswurzel gewebt.

Maskottchen mit Twitter-Account

Die Kunstfigur der Stadt hat einen eigenen Twitter-Account, der bekannter als das Konto des Bürgermeisters ist. Zudem werden die Kommentare und Tweets von den Bürgermeistern anderer Städte retweetet.

Jedes Poster kann kostenlos von der Website der Stadt heruntergeladen werden. Die Handels-, Industrie- und Tourismusabteilung der Stadt gibt die Idee hinter dem Wesen wie folgt an.

"Es gibt viele andere berühmte städtische Maskottchen in der Präfektur. Selbst eine kleine Sache kann leicht zu einem Gesprächsthema werden. Wir hoffen, dass die Maskottchen zusammenarbeiten, um ihren Stolz und ihre Macht zu zeigen."

An Renka-chan können Sie einmal mehr das berühmte ästhetische Prinzip Kawaii erkennen. Kawaii steht im Japanischen für niedlich und liebenswert. Es beschreibt die Verwendung von süßen und kindlichen Figuren. Die berühmte Hello Kitty-Katze ist das berühmteste Kawaii-Maskottchen. Mittlerweile gibt es jedoch Geschirr-Sets in dem Kawaii-Stil sowie weitere Puppen wie die Kimmidolls oder die Kokeshi-Figuren. Die Maskottchen stehen in der gleichen Tradition.

Bildquellen: Die Bilder stammen von der Stadt Katsuragi. Sie können heruntergeladen und frei genutzt werden.

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