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Katakana-Kleidung von ausländischen Olympioniken erregt Aufmerksamkeit in Japan

Nicht nur sportlich erregten einige Athleten bei den Olympischen Spielen in Tokio die Aufmerksamkeit der Japaner. Vor allem die Kleidung ausländischer Athleten mit japanischen phonetischen Katakana-Zeichen wird in Japan viel beachtet.

Am Tokyo Metropolitan Gymnasium, wo der olympische Tischtenniswettbewerb ausgetragen wurde, tragen die orangefarbenen Poloshirts der deutschen Nationalmannschaftsfunktionäre auf der Brust das Wort "Doitsu" (Deutschland) in Schwarz. Der Besonderheit war hier, dass nicht das lateinische Alphabet, sondern der Name in Katakana geschrieben wurde, welche typischerweise für Wörter ausländischer Herkunft im Japanischen verwendet werden.

Britische Offizielle erschienen in weißen Tanktops mit vier Katakana-Buchstaben für das Land Großbritannien am Austragungsort des BMX-Wettkampfs. Deutschlands olympisches Fußballteam war auf seiner offiziellen Instagram-Seite in einem Polo-Shirt mit der Aufschrift "Doitsu“ in Katakana zu sehen.

Japanische Schriftzeichen als Ausdruck des Respekts

Nach Angaben des deutschen Sportkleidungsherstellers Adidas wurde 2018 die Entscheidung getroffen, die Katakana-Ländernamen auf den Trikots für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 zu verwenden. Adidas war mit der Herstellung von Bekleidung für die deutschen und britischen Nationalmannschaften beauftragt. Die Idee, dem Gastgeberland Respekt zu erweisen, ausländische Athleten mit offenen Armen willkommen zu heißen, und den Stolz der Mannschaften beim Repräsentieren des Landes zu zeigen, wurde gut aufgenommen.

Die Entscheidung, Katakana anstelle von Hiragana, dem anderen phonetischen Zeichensatz der Japaner, zu verwenden, beruhte auf ihrem Streben nach „hochwertigem Design und einfacher Lesbarkeit". Adidas hat Katakana auch für die ungarischen und irischen Team-Trikots übernommen. Jacken und Hosen, Taschen und Mützen zeigten ebenfalls Katakana-Schriftzüge.

Idee vor Ausbruch der Corona-Pandemie entstanden

Ursprünglich ging es weniger um Respekt als um eine praktische Idee. Der eigentliche Entwurf zielte auf die Steigerung der Bekanntheit der Athleten und des Landes ab. Falls die Sportler bei ihren Sightseeing-Touren in Tokio zu sehen gewesen wären, hätten die Japaner auf der Straße die ausländischen Sportler besser erkennen können.

Die Weltlage hat sich jedoch durch Covid-19 dramatisch verändert. Die Athleten konnten in Tokio nicht mehr lässig ausgehen und die Gelegenheit, "Katakana-Kleidung" auf den Straßen zu sehen, war damit nicht mehr gegeben. Trotzdem erschienen die Trainer und Funktionäre, die sie an den Wettkampfstätten trugen, auf den TV-Bildschirmen.

Sogar Athleten aus Ländern, welche keine Kleidung von Adidas bezogen haben, wie Finnland und die Tschechische Republik, trugen Kleidung mit Katakana-Zeichen. Die Japaner waren in den sozialen Netzwerken begeistert und kommentierten es mit den Worten "süß", "auffällig" und "warmes Gefühl".

Simon Cartwright ist 55 Jahre alt und arbeitet bei Adidas als Vizepräsident für olympische und regionale Sportwettbewerbe. Er hatte eine zentrale Rolle bei dem Projekt gespielt. Für ihn steht fest, dass die japanische Katakana-Kultur, die Japan stolz der Welt zeigen könne, selbstverständlich sei, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Er war stolz darauf, dass die Ziele der Entwürfe auf einer globalen Bühne erreicht wurden und viele Menschen sie akzeptiert hätten. Allerdings vertreibt Adidas die jeweilige Kleidung mit den Katakana-Zeichen nur im Ursprungsland der Athleten. In Japan selbst kann man die Kleidung nicht kaufen – vielleicht sollte Adidas sowie die anderen Sportbekleidungshersteller darüber noch einmal nachdenken – Souvenirs von den Olympischen Spielen in Tokio 2021 sind in Japan begehrter denn je!

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