Sängerin Junko Yagami: USA als Beispiel für die Welt nach der Corona-Pandemie
Die japanische Singer-Songwriterin Junko Yagami, die nach ihrem Debüt im Alter von 20 Jahren eine Reihe von Pop-Hits landete, ist seit 1986 in den USA aktiv. Seit 2012 gibt sie jedoch wieder Konzerte in Japan. Sie reflektiert über ihre Erfahrungen, als sie während der Coronavirus-Pandemie vorübergehend in die USA zurückgekehrt war. Sie vergleicht die beiden Länder und wie sich die Situation von der in Japan unterscheidet.
Für die Familie in die USA zurückgekehrt
Die Rückkehr in die USA folgte dem Wunsch, dass sie Freunde wieDie lokale Regierung dort verlangt keine Quarantäne mehr nach der Ankunft, wenn die Einreisenden einen negative Polymerase-Kettenreaktion (PCR)-Test haben.
Das neue Album "TERRA - here we will stay" (特典なし) war fertig aufgenommen und sie beschloss, vor der Konzerttournee im August 2021 "The Night Flight" für nur fünf Tage in die USA zu reisen. Sie hatte damals nicht damit gerechnet, dass sie solche Unterschiede zwischen den beiden Ländern und Kulturen feststellen würde.
Was war so schockierend?
Der erste Schock war der Anblick der "Impfstation" im Flughafen. Die Ankunftshalle des Flughafens hatte einen neuen Laden, der wie ein Restaurant aussah. Es war ein kleines Impfzentrum, das den Menschen den COVID-19-Impfstoff ihrer Wahl – Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Johnson & Johnson – kostenlos anbot. In der Zwischenzeit war in Japan ein Mangel an Impfstoffen in den Nachrichten bekannt geworden.
Sie lief durch die Stadt auf der Suche nach einem Bühnenoutfit. Die Boutique, welche sie besuchte, existierte nicht mehr und verkaufte nur noch online Kleidung. Dann betrat sie ein Restaurant, bei dem die Türen und Fenster weit geöffnet waren, um die Durchlüftung zu gewährleisten. Die Klimaanlage hatte wohl ausgedient. Zudem wurde das Restaurant durch Tische auf dem Bürgersteig erweitert und die meisten Menschen aßen im Freien.
Es war nicht der Buffetstil, den viele Amerikaner lieben und die maskierten Kellnerinnen brachten keine Speisekarten heraus. Man musste den QR-Code auf dem Tisch scannen und über das angezeigte Essen auf dem Smartphone bestellen. Dieser Service ermöglicht es den Kunden, das Anfassen von Speisekarten zu vermeiden, die andere Kunden angefasst haben. Es erspart dem Restaurant die Mühe, die Speisekarte jedes Mal zu desinfizieren, was sozusagen das Beste aus beiden Welten vereint.
Der Amazon betriebenen Großmarkt "Amazon Fresh" hatte einen Hightech-"Dash-Cart" im Einsatz. Der Cart hat einen Sensor, der jedes Mal, wenn Sie etwas hineinlegen, automatisch das Produkt erkennt und in den Warenkorb für den Self-Checkout legt. Sie können mit Kreditkarte bezahlen, der Kunde kommt dabei nicht direkt mit einem Verkäufer in Kontakt. Auch in anderen Geschäften wurde elektronisches Bezahlen gefordert, Bargeldumtausch gab es fast gar nicht mehr.
Es gab einen Konzertsaal, der die Sitze der Geimpften von den Plätzen der Ungeimpften trennte. Alles sprach für die konsequente Vermeidung von beengten Räumen, überfüllten Plätzen und engem Kontakt sowie Nutzung der digitalen Technologien. War das Los Angeles, das Yagami in fünf Tagen sah? Es war wie eine Simulation dessen, wie die Welt nach dem Ende der Coronavirus-Pandemie aussehen könnte.
Japan als krasser Gegensatz
Japan verlangt immer noch von Ausländern, die in das Land zurückkehren, "vernünftige" Maßnahmen zu ergreifen, um eine Coronavirus-Infektion zu verhindern. Bei der Rückkehr nach Japan war die Sängerin keine Ausnahme. Nach der Ankunft in Japan musste sie einen Antigentest machen. Obwohl das Ergebnis negativ war, gab es damals ein Verbot für Rückkehrer öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Die Folge war, dass die Sängerin alleine von Haneda nach Nagoya mit dem Auto der Schwester zurückgekehrt ist. Anschließend hat sie sich 14 Tage in Selbstisolation begeben.
Der Besuch, das Treffen sowie der Kontakt mit Nicht-Familienmitgliedern wurden untersagt. Die Sängerin zeigte sich in Interviews überrascht von dem Unterschied zwischen den Ländern der Welt. Die Situation in den USA war anders als in Japan – dennoch hofft sie, dass die Pandemie bald endet.
Bildquelle: 1978takanori, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
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