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Japan installiert goldene Briefkästen für Goldmedaillen 2020/21

In Japan werden die Olympischen Spiele wie geplant mit einem Jahr Verspätung durchgeführt. Mit einer besonderen Briefkasten-Aktion sollen die einheimischen Gewinner von Goldmedaillen besonders geehrt werden. Jedes Mal, wenn ein japanischer Athlet bei den Olympischen Spielen oder Paralympics in Tokio eine Goldmedaille gewinnt, wird ein roter Briefkasten ersetzt. Die japanische Post und Regierung wollen die Briefkästen an mit dem Athleten verbundenen Orten austauschen. Das kann sich um die Heimatstadt oder beispielsweise die Trainingsstätte handeln.

Japanische Post hat Hoffnung auf viele goldene Briefkästen

Kazuhide Kinugawa ist Präsident und CEO der Japan Post. Er erklärte gegenüber den japanischen Medien:

„Ich hoffe, wir können so viele (goldene Briefkästen) wie möglich im ganzen Land installieren.“

Die goldenen Briefkästen sollen die Olympioniken auf besondere Weise ehren. Sie zeigen deshalb den Namen, die Sportart und die Heimatstadt des Medaillengewinners in Japanisch, Englisch und Blindenschrift. Es sind somit Unikate, die individuell hergestellt werden. Bei Mannschaftssportarten werden laut Japan Post auch die Namen der Trainer angezeigt.

Die Briefkästen werden mit Zustimmung der Medaillengewinner aufgestellt und bleiben nach den Spielen an Ort und Stelle. Der britische Postdienstbetreiber Royal Mail Group hat rund 110 Briefkästen im ganzen Land in Gold gestrichen, um die Champions der Olympischen Spiele und Paralympics 2012 in London zu ehren. Ziel ist es auch damit Sportfans und Touristen anzuziehen.

Japanische Fans sind zu den Spielen zugelassen

Am 23. Juli 2021 werden die Olympischen Spiele in Tokio offiziell eröffnet. Es wurde nun bekannt, wie sich das olympische Komitee die Situation der Fans vorstellt. Ausländische Fans dürfen nicht anreisen, lediglich Japaner sind zugelassen. Zu jedem Wettbewerb können 10.000 Zuschauer kommen, was einer Auslastung von 50% entspricht.

Die Fans müssen sich an strenge Regeln halten. Sie müssen Maske tragen und zeitig kommen, damit große Menschenansammlungen vermieden werden. Lautes Sprechen, Pfeifen, Schreien – diese Aktivitäten sind nicht gern gesehen. Die Fans sollen Klatschen und nicht verbal Jubeln! Das alles sorgt nicht nur für eine komische Atmosphäre zu den Spielen in Tokio, auch Verluste wird es durch die fehlenden Zuschauer und Touristen geben.

Kritik an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio

Katsuhiro Miyamoto ist Ökonomieprofessor an der Kansai Universität in Osaka. Er hatte die Verluste aus ökonomischer Sicht berechnet und sich gegen die Spiele in der Form ausgesprochen. Er beschrieb es wie folgt:

„Ich habe für die verschiedenen Szenarien berechnet, wie hoch die volkswirtschaftlichen Verluste für die Olympischen Spiele ausfallen im Vergleich zu ihrer ursprünglich geplanten Form: also mit Touristen, Besuchern aus dem Ausland und vollen Stadien. Eine Austragung komplett ohne Zuschauer würde zu Einnahmeausfällen von 2,4 Billionen Yen (9 Millionen Euro) führen. Aber wenn immerhin Zuschauer aus dem Inland in die Stadien dürfen, dann entgehen nur Umsätze von 1,6 Billionen Yen (6 Millionen Euro).“

Es handelt sich um einen Kompromiss aus Ökonomie und Gesundheitsschutz. Zumindest der inländische Tourismus blüht durch die Entscheidung auf. In den letzten Umfragen zeigte sich dennoch, dass der Großteil der Bevölkerung das Ansteckungsrisiko fürchtet. Die Betreiber werben daher um die Rücksicht der Fans – sie sollen sich so verhalten, dass Anwohner in Tokio keine Angst um ihre Gesundheit haben müssen. Ein Spagat-Akt in Japan werden die Olympischen Spiele wohl bleiben.

Es bleibt zu hoffen, dass einige Briefkästen zumindest getauscht werden. Die japanische Post zeigt viel Liebe zum Beruf und verschickt sogar Blätter ordentlich. Ebenso mag man keinen Müll in den Briefkästen – es bleibt zu hoffen, dass die goldenen Ehrenbriefkästen keine Opfer von Verschmutzung oder Zerstörung werden.

Bildquelle: "Gold Post" von oatsy40, CC BY 2.0, via flickr

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