Bento-Müll in Briefkasten geworfen – Ausländer inhaftiert
Japan hat den Ruf einer Kultur mit einem komplexen Etikette-Regeln. Als Ausländer kann man viele Fehler machen, ohne zu wissen, dass man sein gegenüber gerade beleidigt oder schockiert hat.
Bitte und Danke gehört zu den klassischen Höflichkeiten. In der Öffentlichkeit sollte man nicht zu laut sein. Bitte werfen Sie ebenfalls keinen Müll oder schmutzige Bento-Boxen in einen Briefkasten. Das kann zu großen Problemen führen, wie der folgende Vorfall zeigt.
Britischer Staatsbürger verstößt aus Versehen gegen japanisches Recht
Ein britischer Staatsbürger hat in der Stadt Kamakura in der Präfektur Kanagawa Ende März genau diesen Fehler begangen. Der 37-jährige Anthony T. wurde wegen Verstoßes gegen das japanische Abfallwirtschaftsgesetz verhaftet. Das illegale Abladen von persönlichem Müll ist in Japan verboten und in einen Briefkasten gehört nun wirklich kein Müll.
Der Vorfall ereignete sich am Montag (22. März 2021) gegen 2:20 Uhr nachmittags auf dem Grundstück des Rathauses von Kamakura. Der Brite hatte offenbar zuvor das Bento-Lunchpaket zum Mitnehmen geöffnet und dessen Inhalt zum Lunch verspeist. Danach warf er den leeren Behälter, Einweg-Essstäbchen und eine leere Plastikgetränkeflasche in einen Briefkasten des Rathauses.
Anthony hat sich bei seiner Tat auch noch erwischen lassen. Das Ablagern des Mülls wurde von einem patrouillierenden Polizisten entdeckt, der ihn sofort festnahm. Das mag ungewöhnlich harte Vergeltung sein, aber zwischen dem 24. Dezember 2020 und dem 17. März 2021 fanden Postangestellte sieben Mal Müll, der in Briefkästen in Kamkura deponiert worden war. Drei der Vorfälle ereigneten sich an derselben Stelle, an der Anthony festgenommen wurde.
Briefkasten für Mülleimer gehalten
Bei seiner Verhaftung brachte der Brite eine recht unglaubliche Entschuldigung vor. Er habe den Briefkasten für einen Mülleimer gehalten. Zwar ist in Japan das Symbol für Postdienste nur „〒“, aber damit Ausländer die Briefkästen trotzdem erkennen, ist „POST“ als englischer Begriff daruntergeschrieben.
Der Brite muss zudem seit mehreren Monaten bereits in Japan sein. Die Grenzen sind derzeit für Touristen geschlossen und Ausländer können nicht einfach in Japan einreisen. Daher ist es unwahrscheinlich, dass der Briefkasten des Kamakura-Rathauses der erste ist, den er jemals in Japan gesehen hat. Es ist auch zweifelhaft, dass er andere Leute gesehen hat, die ihren Müll in so einen Kasten geworfen haben.
Polizei hat vielleicht einen Serientäter gefunden
Die Polizei geht davon aus, dass Anthony die Person hinter den anderen jüngsten Vorfällen von Mailbox-Dumping in Kamakura gewesen sein könnte. Verstöße gegen das Abfallbewirtschaftungsgesetz können mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren und einer Geldstrafe von bis zu 500.000 Yen (rund 3.900 Euro) geahndet werden.
Freiheitsstrafen werden jedoch zumeist nur bei Verschmutzungen im kommerziellen oder industriellen Maßstab mit umweltschädlichen Materialien verhängt. Er könnte ebenfalls mit zusätzlichen Strafen für Verstöße gegen Japans Postgesetze konfrontiert werden. Es war schließlich ein Briefkasten.
Der Vorfall zeigt aber ein Problem in vielen Teilen Japans: Ein fast völliger Mangel an öffentlichen Mülleimern. Japaner essen und trinken nicht gerne im öffentlichen Raum. Daher kann es manchmal von Vorteil sein, eine Tüte für Müll dabei zu haben. In Japan wird erwartet, dass man seinen Müll mitnimmt und korrekt entsorgt. Die Japaner schaffen es schließlich auch, dann sollten Touristen und dort lebende Ausländer das ebenfalls schaffen.
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