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Liegt der Geburtsort der Zehentrenner in Japan?

Derzeit fragen sich einige Japaner, wo die ersten "Flip Flops" der Welt hergestellt wurden? Die Regierung der Stadt Kobe im Westen Japans behauptet, ihr Bezirk Nagata sei der "Geburtsort der Strandsandalen" gewesen. Mit diesem Titel soll sie die Identität dieses Industriegebiets zurückgewonnen werden, das ursprünglich für seine chemische Schuhindustrie bekannt war.

Die Zerstörung der Gummisandalen Industrie in Kobe

Die Stadt hat immer noch unter den Folgen der großen Hanshin-Awaji-Erdbebenkatastrophe von 1995 zu kämpfen. In dem Erdbeben starben 4.571 Menschen und 14.700 Menschen wurden verletzt. 300.000 Japaner wurden in der Folge obdachlos. Die Zahl war relativ hoch, da nach dem Beben Brände ausbrachen, die nicht gelöscht werden konnten, da durch einen trockenen Sommer die Wasserspeicher leer waren. 61.000 Gebäude wurden zerstört, 7.300 Gebäude brannten komplett aus und 55.000 Gebäude hatten größere Schäden.

Die heute weltweit beliebten Gummizehentrenner sollen in den 1950er Jahren in einer Gummifabrik im Bezirk Nagata von Kobe erfunden worden sein. Sie wurden von den traditionellen japanischen Zori-Sandalen inspiriert. In den 60er Jahren florierte das Geschäft und es wurden etwa 100 Millionen Paare der ersten Flip Flops exportiert. Mit dem Niedergang der Strandbesucher im Inland und der Verlagerung der Produktion ins Ausland verlor die Branche jedoch an Dynamik. Das Erdbeben war das letzte Unglück, das die Fabriken in dieser Gemeinde vollends traf. Die Produktion wurde komplett eingestellt.

Die Renaissance der Flip Flop Herstellung in Japan

Die lokale Regierung hat sich mit dem einzigen in der Nation verbliebenen Flip Flop-Hersteller, TSUKUMO Co. Ltd. mit Sitz in Tokios Stadtteil Taito, zusammengetan. Der 48-jährige Vertreter Hiroyuki Nakajima hat die inländische Produktion seit dem Niedergang wiederbelebt und produziert in Fabriken an verschiedenen Standorten, einschließlich Nagata.

Nakajima hatte ursprünglich davon geträumt, hochwertige Sandalen mit der Marke "Made in Japan" herzustellen. Diese Vision kam ihm als er für ein Unternehmen arbeitete, das Importe aus Ländern wie den Philippinen verkaufte. 2004 wurde er erstmals von einem Großhändler durch eine Fabrik in Inami, einer Nachbarstadt von Kobe, geführt. Bis zum Erdbeben wurden dort Flip Flops hergestellt.

Eine synthetischen Schuhfabrik in Nagata half ihm beim Aufbau einer Produktion und so war er schließlich 2013 bereit, unabhängig zu werden. Er richtete ein Fertigungssystem mit moderner Arbeitsteilung ein, um jedes Einzelteil wie Gummisohlen und Riemen herzustellen.

Die Sandalen wurden so entworfen, dass sie gut passen. Die Sohle wurde zu diesem Zweck nach unten in Richtung der Zehen geneigt. Die Riemen um den großen Zeh sind enger und mit anderen Verfeinerungen. Die entstandene Firma TSUKUMO produziert jährlich etwa 100.000 Paare und versendet sie in die USA und nach Hongkong.

Im März 2021 unterzeichneten die Gemeinde und der Flip-Flop-Hersteller eine Vereinbarung, um gemeinsam die Herkunft dieser Gummisandalen bekannt zu machen. Sie organisierten einen lokalen Designwettbewerb unter Menschen mit Behinderungen. Sie sollten einen Zehentrenner gestalten. Insgesamt gab es 94 Einsendungen, von denen drei ausgewählt wurden, damit sie diesen Sommer auf den Markt kommen.

Die Vereinbarung sah eine Zusammenarbeit mit dem Künstler CBA (ausgesprochen shee-ba) vor, der in der Gemeinde ansässig ist und in Übersee hochgeschätzt wird. Er entwarf ein Nagata-Original-Sandalenpaar, das durch Crowdfunding verkauft wurde.

Für den 3. August sind auch Veranstaltungen geplant, um an den "Tag der Strandsandalen" zu erinnern. Warum dieses Datum? Auf Japanisch heißt der Strandlatschen "bea-san". Das erste Kanji sieht aus wie eine 8 (August) und "san" bedeutet 3.

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