Trusted Shops zertifiziert + 49 (0)30 - 31 80 81 51
 

Kritik an Japans Ausgabe von 100.000-Yen an Kinder einkommensschwacher Familien

Die japanische Regierung plant 100.000 Yen (circa 780 Euro) an jeden Einwohner des Landes unter 18 Jahren zu verteilen, der Eltern mit geringen Einkommen hat. Die jährliche Einkommensobergrenze für die 100.000-Yen-Ausgaben wurden auf 9,6 Millionen Yen (rund 75.000 Euro) beim Haupternährer festgelegt, eine grobe Schätzung für Familien mit zwei Kindern und einem Ehepartner, der 1,3 Millionen Yen (etwa 10.000 Euro) oder weniger pro Jahr verdient. Die Einkommensobergrenze hängt von der Anzahl der Kinder und anderen Faktoren ab.

Die Kritik an dem derzeitigen Verteilungssystem

Bei diesem System wird die jährliche Einkommensobergrenze auf das Einkommen des Haupternährers eines jeden Haushalts angewendet. Es wird nicht auf das Gesamteinkommen des Haushalts angerechnet. Es gibt dadurch Fälle, in denen Kinder die Prämie erhalten, obwohl das Gesamteinkommen des Haushaltes über der Grenze liegt. Gleichzeitig gibt es aber auch Fälle von Familien mit einem geringeren Gesamteinkommen, die kein Geld erhalten.

Haushalte mit einem Versorger, die 9,6 Millionen Yen (rund 75.000 Euro) oder mehr verdienen, haben keinen Anspruch auf die 100.000-Yen-Ausgabe. Aber Haushalte mit Ehepartnern, die beide jeweils 8 Millionen Yen verdienen, für insgesamt 16 Millionen Yen (etwa 125.000 Euro). anspruchsberechtigt werden.

Als Reaktion auf die Angelegenheit gab es sogar innerhalb der regierenden Liberaldemokratischen Partei kritische Stimmen. Der Chef des Policy Research Council, Sanae Takaichi, bemerkte beispielsweise, dass unfaire Situationen dadurch eintreten werden. Die nationale Regierung änderte schließlich ihre Haltung und ließ die Kommunalverwaltungen die Einkommensobergrenze nach eigenem Ermessen festlegen.

Das aktuelle System der Vergabe von Prämien

Die Einkommensobergrenze für die jüngste Ausgabe wurde dem System eines Kinderbetreuungsgeldprogramms gleichgestellt, das monatlich maximal 15.000 Yen (etwa 117 Euro) pro Kind an Haushalte mit Kindern verteilt.

Die Kommunen kennen die zahlungsberechtigten Haushalte sowie deren Bankkonten. Die Verwaltungen sind in der Lage, das Geld zügig zu verteilen, auch wenn die Berechtigten keinen Antrag stellen. Die Regierung von Premierminister Fumio Kishida entschied sich für dieses System, damit die Zahlungen schnell erfolgen können.

Das Kinderbetreuungsgeld wurde 1972 geschaffen, um Haushalte mit vielen Kindern zu unterstützen. Während von Anfang an eine Einkommensobergrenze galt, bestanden die Familien damals in der Regel aus einem Vater, einer zu Hause bleibenden Mutter und einem Kind. Statistiken aus dem Jahr 1980 zeigen auch, dass es in Japan 11,14 Millionen Haushalte gab, in denen der Ehemann der einzige Versorger war.  Damals gab es nur 6,14 Millionen Haushalte mit Eltern, die beide berufstätig waren. Daher war es bis zu einem gewissen Grad sinnvoll, dass sich die Einkommensobergrenze nach dem Einkommen des Hauptverdieners bzw. des Ehemannes richtete.

Ende der 1990er Jahre überstieg jedoch die Zahl der Doppelverdienerhaushalte die mit einem Alleinverdiener. Die Statistik für 2020 ergab, dass die Zahl der Doppelverdienerhaushalte mit 12,40 Millionen mehr als doppelt so hoch war wie die Zahl der Alleinverdiener mit 5,71 Millionen.

Da die Erwerbstätigkeit beider Elternteile zur Normalität wurde, hat ein Beratungsgremium des Finanzministers im April 2017 empfohlen, die Einkommensobergrenze zu überprüfen. Schon damals sprach man sich für eine Orientierung am Gesamteinkommen des Haushalts aus. Ähnliche Vorschläge wurden 2019 und 2020 unterbreitet. Bemühungen zur Überprüfung des Systems kamen jedoch nicht in Schwung, und das Thema wurde aufgegeben. Experten sehen das Verteilungssystem als veraltet an und fordern dringend eine Überarbeitung.

Passende Artikel

Kommentar schreiben

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

  1. Paravent, Futon und Tatami in Berlin bei Japanwelt online günstig kaufen
  2. News