Trusted Shops zertifiziert + 49 (0)30 - 31 80 81 51
 

Yokosuka Curry Rezept – und was die Navy damit zu tun hat

Die Japaner lieben ihr Curry. Dabei unterscheidet sich die traditionelle Form des japanischen Currys doch recht deutlich von indischen, thailändischen und anderen südostasiatischen Currys. Ein japanisches Curry ist zumeist deutlich milder. Die Konsistenz erinnert eher die an europäische Schmortöpfe wie Boeuf Bourgignon und ist auch deutlich süßer, als die Curry-Gerichte in anderen asiatischen Ländern.

Neben den nationalen Nudelgerichten Ramen und Udon, die auch gerne mit Curry zubereitet werden, ist insbesondere japanischer Curry Reis – Karē Raisu (カレーライス) – eines der beliebtesten Gerichte in Japan. Bei japanischen Familien kommt dieses Gericht mindestens einmal in der Woche auf den Tisch. In ganz Japan gibt es abertausende von spezialisierten Curry-Schnellrestaurants.

 

Die Legende um das echte Yokosuka Navy Curry

 

Die ursprüngliche Variante dieses Gerichtes wird mit Rind gekocht. Heute gibt es aber auch Varianten mit Huhn, Meeresfrüchten oder Schwein. Erstaunlicherweise ist Curry in Japan aber gar kein sehr altes Gericht. Erst in den 1880er Jahren tauchten die ersten Rezepte auf.

Nach der Machtergreifung verlegte Reichseiniger Tokugawa Ieyasu im Jahre 1603 das Verwaltungszentrums Japans in den vorher unbedeutenden Fischerhafen Edo (heute Tokyo).

Von 1603 bis 1854 verhängte das Shogunat eine scharfe Isolierung Japans. Kein Japaner durfte (außer im Auftrag des Staates) das Land verlassen und kein Fremder das Land betreten oder Handel treiben. Erst der amerikanische Commodore Matthew Perry erzwang mit seinem Geschwader aus „schwarzen Schiffen“ die Öffnung Japans für den internationalen Handel.

Die Legende um das „echte“ Yokosuka Navy Curry mit Rind geht nun so: im Jahr 1880 ging ein englisches Kriegsschiff im Hafen von Yokosuka vor Anker. Bei dem Besuch eines japanischen Marineoffiziers servierte der englische Kapitän diesem mit Curry gewürztes Rind, wie es auf den englischen Kriegsschiffen aufgrund der kolonialen Besetzung Indiens inzwischen an der Tagesordnung war.

Der japanische Offizier soll derart begeistert gewesen sein, dass er das Rezept und Curry als Gewürzmischung kurzerhand als Gericht für die japanische Marine adaptierte. Er verfeinerte dem japanischen Geschmack entsprechend das Rezept und ließ es mit Reis servieren. Bis heute ist Yokosuka Karē Raisu ein traditionelles Gericht der japanischen Marine und wird normalerweise jeden Freitag serviert. Aufgrund dieser Legende gilt Yokosuka bis heute als die Curry-Hauptstadt Japans mit eigenem Curry-Festival.

 

Yokosuka Curry mit Rind zum Nachkochen

Yokosuka Navy Curry Familien-Rezept
Bei japanischen Familien kommt Karē Raisu mindestens einmal in der Woche auf den Tisch. - Bild: © TAGSTOCK2 - Stocks.Adobe.com

 

Dieses Rezept ist zwar nicht das Original Yokosuka Navy-Curry Rezept, es ist aber eine der üblichen Varianten, die man in Japan zu Hause kocht. Japanisches Curry, also die grundlegende Gewürzmischung, wird allerdings nicht als Pulver oder als Currypaste wie in Thailand verarbeitet, sondern als so genannter Curry-Roux. Roux ist die französische Bezeichnung für eine Mehlschwitze als Basis für eine Soße oder einen sämigen Eintopf. Die fertige Curry-Roux kann als Gewürzmischung und zum Andicken der Soße einfach eingerührt werden. Natürlich kann man seine japanische Curry-Roux auch selber herstellen. Anleitungen hierzu findet man auf verschiedensten Webseiten mit Karē Raisu Rezepten.

 

Zutaten – alles was Sie für ein Yokosuka Rinder-Curry brauchen

Die hier gelisteten Zutaten beziehen sich auf ein Yokosuka-Style Rinder Curry für 6 Personen. Japanisches Rinder-Curry kann aber auch problemlos eingefroren werden.

  • Vorbereitungszeit: 15 Minuten
  • Kochzeit: 1 Stunde und 40 Minuten
  • Gesamtzeit: 1 Stunde und 55 Minuten 

 

Zutaten:

  • 3 große Zwiebeln, kleingeschnitten oder in Streifen
  • 3 Karotten
  • 1 bis 2 mehligkochende Kartoffeln (je nach Größe, ca. 270 Gramm)
  • 8 Champignons (ca. 260 Gramm)
  • ein Kilo mageres Rindergulasch
  • 2 Knoblauchzehen, gehackt
  • geriebener Ingwer – ca. 2,5 cm, 10 Gramm bzw. nach Geschmack
  • 1 Esslöffel Currypuder
  • 2 Esslöffel Tomatenmark
  • 1 Becher Rotwein
  • 2 Liter Rinderbrühe
  • 2 Lorbeerblätter
  • 2 Esslöffel Milch
  • 2 Esslöffel Mehl
  • 2 Esslöffel Olivenöl
  • 25 Gramm ungesalzene Butter
  • eine Box japanischer Curry-Roux
  • Salz und Pfeffer zum Abschmecken 

Optional

  • 1 Teelöffel Worcestersauce
  • ¼ Apfel, gerieben
  • Furkujinzuke (sauer eingelegte Winterrettich, häufig rot gefärbt, zum servieren)
Japanische Curry Rezepte
Curry war in Japan bis Ende des 19. Jahrhunderts unbekannt und kam erst mit den englischen Kriegsschiffen aus Indien nach Japan - Bild: © Subbotina Anna - Stocks.Adobe.com

 

Zubereitung

Zuerst das magere Rindfleisch in ca. 1cm dicke Stücke schneiden. 1 Esslöffel Öl und 12 Gramm Butter in einer Pfanne erhitzen. Rindfleisch rundherum gut anbraten, bis es eine schöne braune Farbe hat (wichtig für den Geschmack!).

In einem großen Topf den Rest Öl und Butter erhitzen, Zwiebeln hinzufügen und bei mittlerer Hitze garen lassen. Nach zehn Minuten einen Teelöffel Salz hinzugeben. Weiter garen, bis die Zwiebeln glasig werden. Dann Knoblauch, Tomatenmark, Currypuder, Mehl und Ingwer hinzufügen.

Für weitere 2 Minuten anschwitzen, dann den Wein und das Rindfleisch in den Topf geben und warten, bis der Alkohol einreduziert ist. Das geschnittene Gemüse in den Topf geben und mit der Rinderbrühe ablöschen und zum Kochen bringen. Wenn die Flüssigkeit sprudelnd kocht, die Suppe abschöpfen.

Herd auf mittlere oder niedrige Hitze herunter stellen, Deckel auf den Topf geben und in unregelmäßigen Abständen eventuell erneut das Fett abschöpfen. Nach ca. einer Stunde und zwanzig Minuten (das Fleisch sollte weichgekocht sein und fast zerfallen) die Curry Roux mithilfe einer Kelle langsam einrühren.

Wenn das Curry zu dick erscheint mit etwas Wasser verlängern. Unter ständigem Rühren die Milch und bei Wunsch den geriebenen Apfel und die Worcestersauce einrühren. Mit japanischem Reis und – wenn vorhanden und gewünscht – Furkujinzuke servieren und genießen. Das Originalrezept in englischer Sprache mit Schritt für Schritt Bildern des Kochprozesses findet man hier.

 

Weitere Rezepte auf dem Japanwelt-Blog: 

Sanuki Udon: ein typisches Rezept aus der Region Kagawa/Tokushima

Karē Raisu - Japans geheimes Nationalgericht

Alles zu japanisch Kochen auf Japanwelt.de

 

Passende Artikel

Kommentar schreiben

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

  1. Paravent, Futon und Tatami in Berlin bei Japanwelt online günstig kaufen
  2. Blog