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Go & Shogi – die großen japanischen Strategiespiele

Während das Go inzwischen vielen Strategiespielfans ein Begriff ist, ist Shogi noch weitgehend unbekannt. Dabei ist Shogi deutlich enger mit unserem herkömmlichen Schach verwandt als Go. Bei Go geht es wie bei Schach und anderen ähnlichen Spielen grundsätzlich darum, einen Gegner „militärisch“ zu schlagen. Es ist quasi die erste Form von Kriegsspiel, die in der Vergangenheit dazu diente, Krieger taktisch und strategisch zu schulen.

Go wird mit schwarzen und weißen Steinen gespielt, die abwechselnd auf einem 19x19 Felder großen Brett gespielt werden. Für Anfänger und Profis gibt es auch jeweils andere Brettgrößen.
Go wird mit schwarzen und weißen Steinen gespielt, die abwechselnd auf einem 19x19 Felder großen Brett gespielt werden. Für Anfänger und Profis gibt es auch jeweils andere Brettgrößen. - Bild: © saran_poroong - fotolia.com

Alle diese Spiele verlaufen nach festen Regeln. Wie viele andere Dinge hat das Go seine Wurzeln in China, wo es unter dem Namen Weiqi bekannt ist. Etwa im 8. Jahrhundert wurde es im Zuge einer generellen Übernahme von Wissen und Philosophien aus China nach Japan importiert. Sehr populär wurde Go während der Edo-Zeit. Das Ziel des Spiels besteht darin, auf einem Spielbrett mit 19 horizontalen und vertikalen Linien ein möglichst großes Territorium zu „erobern“. Dazu setzen die beiden Spieler abwechselnd ihre Steine, die wie beim Schach weiß oder schwarz gefärbt sind, auf die Schnittstellen der Linien. Freie Schnittstellen, die von eigenen Steinen umschlossen sind, gelten als erobert und bringen jeweils einen Punkt. Durch das Umzingeln gegnerischer Steine kann man sie gefangen nehmen und aus dem Spiel entfernen. Neben dem klassischen 19x19 Spielbrett gibt es für kürzere Partien bzw. für Anfänger kleinere Ausgaben mit 13x13 oder 9x9 Linien. Obwohl die Grundregeln des Go recht einfach sind, gibt es unzählige taktische Varianten. Ein echter Go-Meister hört nie auf, dazuzulernen.

Shogi Regeln sind dem Schach sehr ähnlich

Shogi ist dem westlichen Schach sehr ähnlich, sowohl was die Steine als auch die Regeln anbelangt. Auch hier gilt es, den König zu schützen.
Shogi ist dem westlichen Schach sehr ähnlich, sowohl was die Steine als auch die Regeln anbelangt. Auch hier gilt es, den König zu schützen. - Bild: © yuhorakushin - fotolia.com

Shogi wird oft auch als japanisches Schach bezeichnet. Tatsächlich sind Schach, Shogi und das chinesische XiangQi Varianten der gleichen Grundidee, bei der ein König (persisch: Schah, daher auch das Wort Schach) verteidigt werden muss. Während andere Schachvarianten meist nur in bestimmten Ländern gespielt werden, sind diese drei Formen auch in anderen Ländern zu finden. Es wird vermutet, dass Shogi ebenfalls aus China nach Japan importiert wurde, gegebenenfalls über den Umweg durch Korea oder andere Nachbarländer. Wer bereits Schach spielt, kann Shogi sehr einfach erlernen, denn die Regeln sind sich ähnlich. Anstelle von Figuren zur Unterscheidung sind Shogi Steine alle gleich gestaltet, besitzen aber japanische Schriftzeichen, die man recht schnell erlernt. Außerdem kann man an der Ausrichtung der fünfeckigen Steine erkennen, zu welchem Spieler sie gehören. Ein weiterer Unterschied ist, dass beim Shogi alle Steine die gleiche Farbe haben, während andere Schachvarianten stets unterschiedliche Spielerfarben einsetzen.

Das Shogi-Brett ist größer als beim Schach

Der wohl wichtigste Unterschied zwischen Shogi-Brett und Schachbrett liegt darin, dass beim Shogi 9x9 Felder bespielt werden. Da die Figuren nur einfarbig gestaltet sind, gibt es auch auf dem Brett keine unterschiedliche Musterung. Nach dem Hauptunterschied bei den Regeln gefragt, antworten Shogi Spieler, dass im Gegensatz zum Schach geschlagene, gegnerische Figuren wieder als eigene eingesetzt werden können und man fast alle Figuren in höherwertige umwandeln kann. Beim Schach ist das nur mit dem Bauern möglich, wenn er das andere Ende des Spielfeldes erreicht.

Go und Shogi dienen der Entspannung, stammen aber aus einer Zeit, als mit Spielen wie diesen die strategische Kriegsführung trainiert wurde.
Go und Shogi dienen der Entspannung, stammen aber aus einer Zeit, als mit Spielen wie diesen die strategische Kriegsführung trainiert wurde. - Bild: © Paylessimages - fotolia.com

Sowohl für Go als auch für Shogi gibt es sehr hochwertiges Zubehör in Form von Spielsteinen, besonderen Spielbrettern und Aufbewahrungsboxen zu kaufen. Ein ambitionierter Spieler wird sich sicher ein hochwertiges Shogi Brett zulegen wollen. Für das erste Erlernen tun es häufig elektronische Varianten der japanischen Strategiespiele, die als Apps für Smartphones und Computer erhältlich sind. Häufig sind diese sogar kostenlos und bieten die Möglichkeit, online gegen andere Menschen zu spielen. Eine echte Partie mit Shogi Brett kann das jedoch nicht ersetzen sowohl für Anfänger als auch für passionierte Spieler.

Chinesische und japanische Strategiespiele werden immer populärer

Mah Jongg ist ein beliebtes Strategiespiel in Japan, das ursprünglich aus China importiert wurde.
Mah Jongg ist ein beliebtes Strategiespiel in Japan, das ursprünglich aus China importiert wurde. - Bild: © polkadot - fotolia.com

Zu den bekanntesten chinesischen Strategiespielen gehört sicherlich Mahjong bzw. MahJongg. Übersetzt bedeutet es etwa „Spiel des Sperlings“. Anders als Go oder Shogi kann Mah Jongg von bis zu vier Personen gespielt werden. Im Westen wurde das Spiel erstmals in den 1920er Jahren bekannt, als ein amerikanischer Reisender darauf aufmerksam wurde. Obwohl oft behauptet wird, dass Mah Jonng schon mehrere tausend Jahre alt ist, lassen sich schriftliche Belege nur für die Zeit ab 1870 finden. Beim Mah-Jongg gibt es viele verschiedene Regeln und Regelgattungen, die sich je nach Region und Ära unterscheiden (etwa klassisch chinesisch oder modern japanisch). Generell besteht ein Mah Jongg Spiel aus 144 Spielsteinen (oder auch Ziegeln) mit unterschiedlichen Symbolen und Nummern. Jeder Spieler verfügt über 13 Ziegel, darf einen weiteren ziehen und einen anderen abwerfen, ähnlich wie beim Kartenspiel. Kann er keinen mehr abwerfen, ist der nächste Spieler dran. Ziel ist es, ein aus 14 Ziegeln bestehendes Schlussbild zu erstellen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass viele elektronische Varianten (wie sie etwa in einer älteren Version von Windows enthalten waren) wenig bis nichts mit dem eigentlichen Brettspiel zu tun haben. Vielmehr gleichen die elektronischen Varianten eher einer Art Super-Memory. Insgesamt erfreuen sich chinesische und japanische Strategiespiele einer immer größeren Beliebtheit im Westen. Die vielfältigen strategischen Möglichkeiten übersteigen oft die Beschränkungen anderer Spiele und halten das Geschehen auch für fortgeschrittene Spieler über viele Jahre hinweg interessant. Wer sich also für Spiele wie Schach oder Dame interessiert, sollte sich auch einmal Shogi und Go ansehen.

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