Gifu – in den traditionellen Bergregionen Japans
Sprechen wir von Japan, denken viele sofort an Tokyo und sein farbenfrohes, hektisches Leben – oder die vielen kuriosen Erfindungen des Landes. Aber natürlich existiert auch ein ruhigeres Japan – ein älterer Ort voller Schönheit, Tradition und Natur. Eine der berühmtesten eher ländlichen Regionen Japans ist Gifu, das Japan der Berge. Gifu ist die Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur, die auf der Hauptinsel Japans liegt. Die recht zentral im Kernland gelegene Präfektur zeichnet sich durch eine beeindruckende Naturlandschaft und seine unberührten, traditionellen Dörfer aus.
- Die Präfektur Gifu liegt inmitten der japanischen Alpen und bietet vor allem landschaftlich viele Highlights. - Bild: © ookawaphoto - Fotolia.com
Viele Touristen besuchen die Region, um nicht nur die Schönheit Gifus, sondern auch ein etwas anderes Japan zu erleben. In Gifu finden sich viele Sehenswürdigkeiten, wobei besonders die vielen alten Burgen sehr häufig besuchte Attraktionen sind. Auch die große Anzahl an Tempeln und Schreinen lockt viele Besucher an. Die Binnenpräfektur gehört zu den wenigen Regionen, die keinen Zugang zum Meer haben. Im Norden der Präfektur Gifu liegen bis zu 3.000 Meter hohe Berge. Die Region wird unter anderem durch das Kiso-Gebirge und das Hida-Gebirge mit dem Hida-Hochland begrenzt. Auch im Südwesten wird die Präfektur mit den Yoro- und den Ibuki-Bergen auf natürliche Weise geschützt.
Nach Süden hin öffnet sich die Präfektur Gifu in eine flachere Landschaft und ermöglicht Flüssen ihren Lauf, um den Kisogawa mit Wasser zu versorgen. Neben seinen landschaftlich beeindruckenden Elementen und den altehrwürdigen Gebäuden erfreut sich die lokale Gifu Küche ebenfalls einer großen Beliebtheit, die wir jedem Japan-Liebhaber nahe legen möchten. In der gesamten Präfektur Gifu leben etwas mehr als 2 Millionen Menschen. Die Stadt Gifu ist die Heimat von rund 400.000 Menschen und bildet das Zentrum der Präfektur.
Die Gerichte und Sehenswürdigkeiten von Gifu
- Das Schloss von Gifu ist nur eine der Sehenswürdigkeiten der Präfektur. Es wurde einst für Oda Nobunaga erbaut. - Bild: © Basico - Fotolia.com
Wer das japanische Gifu besucht, muss sich besonders im Winter gut anziehen. Die Berge und das Klima sorgen für äußerst kalte Monate, in denen Touristen und Einheimische eine traumhafte Schneelandschaft erkunden können. Nicht umsonst werden die Gebirge in Gifu mitunter als die „japanischen Alpen“ bezeichnet. In der Präfektur finden sich mehrere Schlösser, von denen eines schöner als das andere ist. Die Burg Gifu, die der Feldherr Oda Nobunaga in dieser günstigen zentralen Position in Japan bauen ließ, war eine beeindruckende Verteidigungsanlage, die teilweise abgerissen wurde, von der aber noch immer der imposante Hauptturm steht. Von diesem aus haben Besucher einen tollen Ausblick auf Gifu und können das Gebäude für schöne Erinnerungsfotos nutzen.
- Hida-Gyu bezeichnet Rindfleisch von höchster Qualität, das mit dem Kobe-Rind auf einer Stufe steht. - Bild: © KateJ - Fotolia.com
Die Küche der Region ist ein kleiner Höhepunkt für sich und bietet ihre ganz eigenen Charakteristika. Als Gifu Spezialität gilt das Hida Rind (Hida-gyû), das als eines der Top-Beefs in Japan neben Matsusaka und Kobe gilt. Es weist eine erstklassige Marmorierung intramuskulären Fetts auf, das für einen intensiven Geschmack und eine beeindruckenden Zartheit sorgt. Sehr beliebt ist auch das Kei-Chan Hühnchen aus dem Gujo-Distrikt. Das unter anderem mit Soja-Soße, Miso und Knoblauch marinierte Hühnchen wird frittiert und mit Gemüse serviert. Ursprünglich soll es den Arbeitern die notwendige Energie für die intensiven und kraftzehrenden Aufgaben in den Bergen geliefert haben. Weitere kulinarische Höhepunkte sind Ayu Süßfische aus dem Nagara Fluss und das auf Blättern gegarte Hoba Miso. Natürlich darf in der regionalen Küche auch kein gebietstypisches Ramen fehlen. In Gifu wird Takayama Ramen zubereitet, das etwas an die chinesische Küche erinnern mag und gerne auch mit Hida Beef serviert wird.
Die Kominka Häuser von Shirakawago
- Die Kominka-Häuser in Shirakawago, Kamitaira und Taira gehören zum UNESCO Weltkulturerbe. - Bild: © Irina Schmidt - Fotolia.com
Eine Besonderheit, die sich Besucher in Gifu auf jeden Fall anschauen sollten, sind die Kominka Häuser in Shirakawago. Kominka Häuser sind alte japanische Häuser, die mit einer Art Reetdach versehen sind. Die Dächer der Häuser sind steil und spitz (sinngemäße Baustilbezeichnung: „zum Gebet gefaltete Hände“), zusammen mit der charakteristischen japanischen Bauweise bieten sie ein einzigartiges Aussehen. Neben Shirakawago finden sich diese besonderen Gebäude auch in dem Dorf Gokayama – beide liegen im Tal des Shogawa. Die Dächer der Kominka Häuser sind aus getrocknetem Stroh gearbeitet, können aber auch andere Materialien wie Schilf, Binsen und weitere natürliche Baustoffe beinhalten.
Die Bauweise ist traditionell und geschichtsträchtig. Trotz, oder gerade wegen, ihrer speziellen Bauweise finden größere Familien in den mehrere Stockwerke hohen Kominka Häusern ausreichend Platz, was deren Beliebtheit im alten Japan mitbegründet. Gerade in den bergigen Regionen mit wenig Platz, vielen Bäumen und einer Fläche, die überwiegend für die Landwirtschaft genutzt werden musste, haben diese Gebäude einen Vorteil gegenüber anderen in Japan typischen Bauernhäusern. Eine weitere Besonderheit der Kominka Häuser ist eine teilweise im Haus integrierte Feuerstelle, in der gekocht werden kann und die das Haus erwärmt. Die Feuerstelle erleichtert nicht nur den Alltag, sondern sorgt mit dem Rauch auch für einen Schutz der Dächer vor Insekten. Die Kominka Häuser in Shirakawago, Kamitaira und Taira gehören zum UNESCO Weltkulturerbe.
Welche Souvenirs aus Gifu man nach einem Ausflug in diese Präfektur mitbringen kann, erfahren Sie übrigens in unserem Blogbeitrag zu Souvenirs aus Japan.
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