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Cafés in Japan: Katzen, Theater und Modelleisenbahnen

Insbesondere in Tokio, Japans größter Stadt und Metropole des Cosplay, hat sich die ursprünglich europäische Kaffeehauskultur auf viele, manchmal für uns seltsame Arten mit der japanischen Kultur verbunden. So sind Katzencafés eine japanische Erfindung, die inzwischen einen weltweiten Siegeszug angetreten hat. Ob in Berlin, New York, Paris oder London: Katzencafés sind gut besuchte Orte, auch wenn der erste Hype um diese japanische Erfindung inzwischen vorbei sein dürfte. Eine Variante, die man wahrscheinlich nur in Japan finden kann, sind Anime Cafés, die sich in vielen Fällen sogar nur auf eine bestimmte Zeichentrickserie konzentrieren.

Katze auf Tisch in Neko Café in Japan
Themen Cafés wie Katzencafés, Cosplay Cafés oder Maid Cafés haben in Japan nach wie vor Hochkonjunktur. - Bild: © Top Photo Group - Fotolia.com

Auch wenn sich die Servicekräfte nicht immer in voller Cosplay Montur zeigen, sind die angebotenen Speisen stets sind mit Figuren aus den beliebten japanischen Zeichentrickserien verziert, das Interieur ist der Serie nachempfunden und die Wände sind entsprechend dekoriert. Meist kann man auch die passenden Accessoires zu seinen Lieblings-Animes gleich im Café kaufen. Wer eher auf Modelleisenbahnen steht, der wird in Tokio auch solche japanischen Cafés finden. Überhaupt erscheint es, als müsse jedes Café etwas ganz besonderes aufweisen – anders als die eher traditionellen Teestuben. Dabei sind die verschiedenen Cafés – vom Maid Café, in denen hübsche, uniformierte Mädchen die Gäste bedienen, bis hin zu Robot Cafés, deren Name nicht von ungefähr kommt – bei weiten Teilen der japanischen Gesellschaft aus den verschiedensten Gründen so beliebt und angesagt. Neben anderen Tier-Cafés gibt es in Tokio sogar das eine oder andere mit einer kleinen, begehbaren Waldlandschaft, in der man die in Japan so beliebten kleinen Eulen anschauen und streicheln kann.

Das Rakogu Café in Tokios Stadtviertel Kanda

Rakugo Erzähler auf der Bühne mit typischem Sitzkissen
Beim Rakugo werden lustige und unterhaltsame Geschichten vorgetragen. Der Erzähler schlüpft dafür in verschiedene Rollen. - Bild: © vera46 - Flickr.com

Wer bei einem Besuch in Tokio einen Café Besuch mit klassischer japanischer Kultur verbinden möchte, der sollte sich ins Stadtviertel Kanda begeben und dort das Rakogu Café aufsuchen. Rakogu ist eine klassische Form des Geschichten Erzählens, das in seiner Urform von buddhistischen Mönchen im 9. oder 10. Jahrhundert erfunden wurde. Seine heutige, beinahe schon ritualisierte Form hat das Rakogu wohl im späten 18. Jahrhundert erhalten und erfreut sich bis heute einer großen Beliebtheit. Meist wird Rakogu in traditionellen Sälen, einem Musiktheater oder Kino nicht unähnlich, aufgeführt. Das Café bietet die Möglichkeit einer intimeren Auseinandersetzung mit dieser japanischen Kunstform und natürlich kann man dabei auch eine Tasse Kaffee und etwas Süßes genießen.

Bei einer Rakogu Aufführung sitzt auf der Bühne ein in dieser Kunst ausgebildeter Geschichtenerzähler. Dieser übernimmt alle Rollen und schlüpft mit Hilfe von Gesten, einer Art Handtuch und einem Fächer in die unterschiedlichsten Charaktere. Auf stilisierte Art stellt er so alle möglichen Gefühle und Expressionen dar. Es ist dabei nicht unbedingt nötig, sehr gut japanisch zu verstehen. Schon dem Geschichtenerzähler dabei zuzusehen, wie er in die Rolle eines Kindes oder einer Frau schlüpft, ist absolut faszinierend. Ein unbedingtes Highlight bei einem Besuch in Tokio.

Zwei skurrile Cafés in Japan für Eisenbahnfans

Minituar Bahnhof und fahrende Züge in einem Café in Tokyo
In ein paar Cafés in Tokyo und Nagoya kann man während des Kaffeetrinkens Züge steuern und Miniatur-Landschaften bewundern. - Bild: © Densha de Japan - denshadejapan.wordpress.com

Modelleisenbahnen sind nicht nur bei uns eine häufig belächelte Leidenschaft. Dasselbe gilt natürlich für die so genannten Trainspotter, einer nerdigen Subkultur, von deren Existenz die meisten von uns erst aus dem gleichnamigen englischen Film erfahren haben dürften – wenn überhaupt. Für Eisenbahn Fans aller Art ist Japan und insbesondere die riesige, glitzernde Metropole Tokio ein Mekka. Nicht nur haben die Japaner mit dem Shinkansen den ältesten Hochgeschwindigkeitszug der Welt, sondern es gibt in Tokio gleich zwei Cafés, deren Besuch für alle Eisenbahnfans ein Muss ist.

Das N331 Café liegt genau zwischen zwei Bahngleisen und ist auf einem ehemaligen Bahnsteig errichtet. Aus dem vollverglasten, länglichen Raum geht der Blick links und rechts auf die zum Greifen nah vorbeirasenden Züge. Nicht nur architektonisch ein Highlight und ein weiterer Beweis dafür, wie es die Japaner schaffen, aus den so oft beengten Verhältnissen, gerade in Tokio, eine Tugend zu machen. Noch skurriler ist die Bar Steam Locomotive, dessen breiter Tresen ein einziges großes Diorama der Yurakochu Station ist, samt Gleisen, Beleuchtung und großen Modellzügen, die eifrig auf und ab fahren. Für kleine und große Kinder wie für Eisenbahnfans ist dieser ungewöhnliche Ort eine echte Freude.

Kaffeetrinken oder einen Wein genießen mit Blick auf die Sterne

Planetarium mit Sternbildern in einem Café in Haneda
Beim Flughafen Haneda gibt es ein besonderes Café, das Kaffeekultur mit einem Planetarium vereint. Entspannen und Kaffeetrinken unterm Sternenhimmel! - Bild: © Stupid janitor - stupid2ch.blog.jp

Das Planetarium Starry Café ist wahrscheinlich das einzige Café mit einem eigens eingebauten Planetarium auf der ganzen Welt. Hier kann man seine Lieblingsdrinks und ein gutes Essen genießen, während sich um einen herum das ganze Weltall auftut.

Neben Ansichten des Sternenhimmels werden auch manchmal kurze informative Dokus über das Universum gezeigt. Dabei versteht sich fast von selbst, dass das Café selbst nur schwach beleuchtet ist, um die Projektionen zu unterstützen. Das im Tokioter Bezirk Haneda in Nähe des Flughafens gelegene Café ist damit auch ein absoluter Hot-Spot für romantische Dates. Liebhaber einzigartiger, teils skurriler Cafés sollten für ihre Japanreise also unbedingt auch einen Besuch in diesen und den vielen anderen Themen Cafés in Japan einplanen – vor allem in Tokyo kann man so jeden Tag in eine andere Welt eintauchen.

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