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Tatami Matten, der traditionelle Bodenbelag aus Japan

  • Tatamis sind traditionelle japanische Reisstrohmatten, welche den klassischen Bodenbelag in einem Japanzimmer darstellen.
  • Die japanischen Bodenmatten...
Tatami
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Tatami Matten, der traditionelle Bodenbelag aus Japan

  • Tatamis sind traditionelle japanische Reisstrohmatten, welche den klassischen Bodenbelag in einem Japanzimmer darstellen.
  • Die japanischen Bodenmatten versprechen nicht nur einen asiatischen Look, sondern sind als natürlicher Fußboden wärme- und schallisolierend.
  • Auf Japanwelt finden Sie Tatamis in unterschiedlichen Qualitätsstufen und können ebenfalls Sondermaße bestellen.

Nicht nur in Teeräumen und traditionellen Ryokan-Unterkünften, auch in vielen japanischen Wohnungen findet man die Tatami als Bodenbelag. Tatami-Matten eignen sich ideal zur Einrichtung harmonischer Wohnräume, weil sie durch ihre natürliche Optik beruhigend wirken.

Bei westlichen Innenarchitekten und Raumausstatter wird die Reisstrohmatte aus Fernost immer beliebter. Tatamis sind wärmeisolierend und reduzieren Schall. Sie passen hervorragend zur modernen Wohnkultur und eignen sich sowohl als Unterlage für Futonbetten als auch zur Kennzeichnung von Ruhebereichen.

Was sind Tatami-Matten?

Tatamizimmer mit quadratischer Fläche in der Mitte
Vor allem Teezimmer haben manchmal eine quadratische Tatami als Grundfläche in der Mitte. Foto:"Tatami room with alcove (tokonoma)." von sodai gomi, CC BY 2.0, via flickr.

Tatami werden aus getrocknetem und gepresstem Reisstroh angefertigt und finden sich in Japan als Bodenbelag in nahezu allen Zimmern. Traditionell japanische Räume nennt man übrigens Washitsu (wa bedeutet Harmonie, steht aber hier auch synonym für Japan, shitsu ist das Zimmer).

Zusammengesetzt sind die japanischen Bodenmatten aus einem gepressten Kern aus Reisstroh, der von einer hochwertigen Matte aus Igusa-Gras bedeckt wird. Baumwollbänder an der Seite werden mit den Igusa-Gras-Matten vernäht und halten die Reisstrohmatten zusammen. Neben privaten Räumen findet man Tatamis auch in Sporthallen für verschiedene Kampfkünste in Japan.

Wir bei Japanwelt möchten aber darauf hinweisen, dass uns in Sachen Kampfsport keine Erfahrungsberichte bezüglich unser eigenen Produkte vorliegen.

Japanische Matten aus Reisstroh – was muss bei der Verwendung beachtet werden?

Generell werden Tatamis nicht mit Schuhen, sondern nur barfuß, auf Socken, oder mit den Zori Tatami-Slippern betreten, um die Oberfläche nicht zu beschädigen. Außerdem sollte man die Tatami-Matten unbedingt trocken halten, da Feuchtigkeit in der Matte zu Schimmel führen kann.

Die japanische Bodenmatte wird traditionell als Untergrund zum Schlafen, Sitzen oder Gehen verwendet. In japanischen Räumlichkeiten finden Sie die Reisstrohmatten überall. Sie müssen sich zum Verständnis des natürlichen Bodenbelags vergegenwärtigen, dass japanische Häuser mit Fokus auf das Dach gebaut werden. Die wichtigste Schutzfunktion eines Hauses ist das Dach über dem Kopf. Die Gliederung des Hauses in Zimmer mit verschiedenen Funktionen ist in Japan von untergeordneter Bedeutung.

Welches Wohnkonzept steckt hinter der japanischen Reismatte?

In dieser Tradition wurden japanische Häuser über Generationen gebaut. Zunächst die Außenwände und dann erst das Dach. Aus dem Grund spielt die Inneneinrichtung in Japan eine untergeordnete Rolle und besteht aus eher leichten Materialien. Die Shoji-Wände und Schränke, welche eigentlich nur mit Papier überspannt sind, stehen in dieser Tradition.

Die Tatami spiegelt die Idee relativ gut wieder. Die japanischen Reisstrohmatten sind relativ einfach für einen japanischen Mann zu tragen. Die Matten sind in der Regel doppelt so lang wie breit. Bei den Maßen einer Standard-Tatami kann es regionale Unterschiede geben:

Region Abmessung
Japanischer Standard 85,0 cm × 170 cm
Tokio und Ostjapan 88,0 cm × 176 cm
Nordjapan 91,0 cm × 182 cm
Kyōto und Westjapan 95,5 cm × 191 cm
Europäischer Standard 90,0 cm x 180 cm

Wer sich kein komplettes japanisches Zimmer einrichten kann oder möchte, kann sie auch als Unterlage für unsere Futons verwenden. In Japan ist es durchaus üblich, dass die Zimmer für mehrere Zwecke genutzt werden, da vor allem in Städten Wohnraum nicht endlos zur Verfügung steht. Die Futons werden tagsüber zusammengerollt und in einem Shoji-Schrank verstaut, der meist ein eine Nische der Wand eingelassen ist.

Tatami-Maße im Laufe der Zeit und Tatamis als Wohnflächenangabe

Heutzutage, und vor allem für den europäischen Markt, bieten wir viele unterschiedliche Maße an, um den Ansprüchen unserer Kunden gerecht zu werden. Neben standardisierten Maßen können bei uns auch Sondermaße oder Tatami mit andersfarbigen Bändern (=Beri) bestellt werden. Zu diesem Zweck gibt es den Tatami Konfigurator auf Japanwelt.

Regionale Unterschiede außen vor, ist eine Tatami in der Regel einen Ken lang, und einen halben Ken breit. Unter Beachtung regionaler Unterschiede kann damit eine Länge zwischen 1,55m und 1,90m gemeint sein. Die Dicke der Tatami variiert in Japan zwischen 4,45 und 5,5 cm.

In Japan wird die Größe von Wohnungen durchaus noch mit dem Zeichen für Tatami (dann Jō gelesen) angegeben, das ergibt dann pro Tatami eine Fläche von etwa 1,62m2, auch hier sind regionale Unterschiede zu beachten.

Bis in das 19. Jahrhundert hinein wurden Tatami ausschließlich aufwändig von Hand gefertigt. Heute ist die maschinelle Fertigung an der Tagesordnung und die Matten sind in vielen unterschiedlichen Varianten erhältlich. Es gibt sogar Tatami-Sitzkissen und faltbare Tatami.

Besonderheiten der japanischen Reisstrohmatten gegenüber Bastmatten

Tatami-Matten, die frisch aus der Fertigung kommen, sind in der Regel grün. Durch Sonneneinstrahlung nimmt die Oberfläche nach einiger Zeit einen gelb-bräunlichen Farbton an, der in Japan durchaus geschätzt ist, weil er von der Geschichte der Tatami-Matte zeugt.

Klassische Tatamis bestehen aus einem gepressten Reisstrohkern, der Igusa-Ummantelung und dem Seitenrand, dem Beri. Heutzutage gibt es aber auch moderne Varianten mit einem Kern aus Schaumstoff oder einer Oberfläche aus Papier. Die modernen Modelle sind für Allergiker gedacht, die Probleme mit dem Reisstroh haben.

Manchmal werden die Tatamis mit Bastmatten verglichen, was aber problematisch ist. Bastmatten können zwar ebenfalls den Boden bedecken, sind aber meist dünner. Sie haben keine isolierende Wirkung und sind daher nicht mit den japanischen Gras-Matten vergleichbar. Tatamis können aber einen Bastmatten-Teppich gut und gerne ersetzen.

Welche Arten von Tatamis gibt es im 21. Jahrhundert?

Modernes japanisches Zimmer mit Tatamis
Die moderne Einrichtung macht auch vor den edlen Tatami-Zimmern nicht halt Foto:kalleboo,CC BY 2.0, via flickr.

Die moderne Entwicklung macht an der Tatami nicht Halt. Sie finden die klassische Tatami daher in unterschiedlichen Ausführungen auf Japanwelt. Besonders wichtig sind dabei die unterschiedlichen Qualitätsstufen. Wir bieten Ihnen Tatamis in 4 verschiedenen Sorten an:

  • Unit-Tatami: Die Dicke der Reisstrohmatte „Unit“ beträgt lediglich 1,5cm. Es handelt sich um dünnere Matten, die aber einen sehr festen Zellstoffkern besitzen. Sie können als Bodenbelag für Zimmer genutzt werden. Klettbänder erleichtern das aneinanderkoppeln, erhöhen die Stabilität und die Rutschfestigkeit.
  • Standard: Die Standard-Tatami ist 4,5 cm hoch. Sie hat einen Reisstrohkern und ist als Unterlage für Futons und Matratzen gedacht.
  • High Quality (HQ): Die HQ-Tatamis sind 5,5 cm hoch und haben einen besonders fest gepressten Reisstrohkern. Sie können als Bodenbelag zum Betreten gleichermaßen wie als Unterlage für Futons und Matratzen genutzt werden.
  • Muko: Es gibt mittlerweile Allergiker geeignete Tatamis. Sie bestehen aus einem Schaumstoffkern und sind zum Schlafen wie auch zum Gehen und Stehen geeignet. Allergiker sollten darauf achten, dass Sie eine Muko-Tatami mit einer Oberfläche aus Papier wählen.

Neben dem Saum oder Beri der Tatami können Sie ebenfalls die Oberfläche wählen, wenn sie Tatamis online bestellen. Neben der natürlichen Schilfoberfläche gibt es Papierimitate in Schwarz und Natur, welche dem eigentlichen Material sehr nahekommen.

Falls Sie keine richtige Tatami-Matte kaufen möchten, sondern lediglich ein Tatami-Gefühl in den Räumlichkeiten erwirken wollen, gibt es sogenannte Tatami-Rollmatten. Sie können als Teppich aus Reisstroh angesehen werden. Da man sie schnell zusammenrollen kann, können Sie sie ebenfalls als Deckenersatz verwenden.

Wie viele Tatamis braucht man für einen japanischen Futon?

Das kommt natürlich ganz auf die Größe des Betts an. Aber in der Regel reichen für einen großen Futon zwei Matten aus Reisstroh mit den Maßen 90cm x 200cm, die nebeneinandergelegt werden, völlig aus. Am Ende muss die Größe der Tatami zu Ihrer Futonmatratze oder dem Futonbett passen.

Wie viele Tatamis werden zum Auslegen eines Raumes benötigt? Wie werden Tatamis klassisch ausgelegt?

Auslegemuster für Tatamis
Es gibt viele verschiedene Varianten Tatamis in einem Raum auszulegen. Diese beiden Stile haben sich durchgesetzt. Foto: von ignis, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons.

Seit vielen Jahren ist in Japan bekannt, dass auf 1 Tatami 2 stehende Menschen Platz finden. Auf 2 Matten aus Reisstroh können immerhin 4 bis 6 Personen sitzen. Doch wie werden die Tatamis richtig in einem Raum ausgelegt. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die sich auch nach der Größe des Raumes richten.

Am einfachsten ist das Auslegen der Tatamis einzeln oder bis zu vier Stück nebeneinander ohne jegliche Muster. Dann werden sie längs in die Laufrichtung des Zimmers nebeneinandergelegt. In größeren Räumen können auch mehrere Tatami-Reihen untereinandergelegt werden. Die traditionelle Legeart wird als Fusyugijiki bezeichnet. Da diese Art des Auslegens aber im Verdacht steht, Unglück zu bringen, hat sich die Syugijiki-Art durchgesetzt.

Beim Syugijki werden in kleinen rechteckigen Räumen meist 2 Tatamis längs nebeneinandergelegt. Zwei weitere werden waagerecht als Abschluss oben und unten platziert. Falls die Räume breiter sind werden links und rechts jeweils 2 weitere Tatamis angelegt. Es gibt ferner Vergrößerungsmöglichkeiten, indem man 2 weitere Tatamis oben oder unten aneinanderlegt, sodass bis zu 12 Matten verwendet werden. Die Abbildung zeigt einige der Anwendungsmöglichkeiten.

Im klassischen Teezimmer werden die Reisstrohmatten um eine quadratische Tatamie verteilt. In der Regel werden die rechteckigen Tatamis längs in einer stilisierten Schneckenform um das Zentrum gelegt. Es wird ebenfalls als linksgedrehtes Swastika bezeichnet, ein hinduistisches Glückszeichen, was über China nach Japan gekommen ist. Die Teeecke nimmt dann meist 270x270cm Platz ein. In der Mitte wird häufig ein kleiner japanischer Tisch installiert.

Wie pflegeaufwendig sind Tatamis?

Fusyugijiki Tatamis ausgelegt
Ein klassisches Tatamizimmer im Fusyugijiki-Stil. Foto: von shell_ghostcage, via Pixabay.

Die japanische Reisstrohmatte muss zwar nicht übermäßig gepflegt, sollte aber bei der Verwendung möglichst nicht nass werden. Daher ist das Betreten der Tatami mit Schuhen verpönt. Es gab bisher beispielsweise nur einen dokumentierten Fall, bei dem 1857 Townsend Harris als amerikanischer Botschafter ein Tatamizimmer des damaligen Shoguns mit Schuhen betreten hat. Beim Eintritt in Edo-jō (Burg Edo) in Zentrum Tokios hatte er spezielle Hausschuhe angezogen, damit er das Zimmer für das Treffen nicht auf Socken betreten musste.

Die Tatamis werden heutzutage meist mit einem Staubsauger abgesaugt. Zudem werden die Reisstrohmatten einmal im Jahr zum Trocknen und Lüften an einem sonnigen Tag nach Draußen gebracht. Zumeist geschieht es im Frühling.

Zum Entfernen möglicher Milben oder Insekten sollten Sie die Tatami ebenfalls mit einem angefeuchteten Tuch abwischen. Es wird dafür eine Mischung von 1:5 aus Wasser und Essig hergestellt. Sie können Sie auch mit einem ökologischen Pestizid auf Pyrethrum-Basis besprühen. Die Tatami muss danach die Möglichkeit haben, ordentlich durchzutrocknen.

Nach vielen Jahren der Nutzung kann es passieren, dass sich die Oberfläche der Tatami-Matten abnutzt. In der Regel können Tatamibauer die Igusa-Oberfläche (auch Omote genannt) ablösen und eine neue Schilfrohrmatte daraufsetzen. In Europa kann der Austausch der Matten jedoch manchmal einfacher sein, da es schwierig ist, hier einen Tatamibauer zu finden.

Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es für Tatami-Matten?

Ob im Wohnraum als Bodenbelag oder als Futon-Unterlage - die japanischen Matten haben sehr gute wärme- und schallisolierende Eigenschaften. Ob Sie Tatami in der ganzen Wohnung auslegen wollen, oder nur für Ihren Schlafplatz, eine Tee- oder Meditationsecke, Ihren Einrichtungsideen sind keine Grenzen gesetzt.

In Japan werden die Matten aus Reisstroh fast überall eingesetzt. Sie können sie selbst aus Veranden anstelle von Holz oder Bambus genutzt werden. Der Nutzung sind demnach keine Grenzen gesetzt. An sonnigen Tagen werden die japanischen Bodenmatten auch gern für Picknickausflüge mitgeführt. Ein Mann kann sie gut tragen, zudem bietet sie Platz für mindestens zwei Personen.

Unsere Sondermaße sind sehr genau geschnitten, es gibt nur wenige Abweichungen. Tatami verleihen dem Raum eine klare, ruhige Note und sorgen - nicht zuletzt, weil man sie ohnehin nur auf Socken oder barfuß betritt - für Wohlfühlstimmung und eine entspannte Atmosphäre.

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