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Religionen in Japan

Shintō und Buddhismus sind die beiden Hauptreligionen in Japan.
Rund 90 Prozent der Japaner bekennen sich als Anhänger beider Religionen. Dies funktioniert vor allem, da beide Glaubensrichtungen nicht exklusiv und jede auf ihre Weise polytheistisch (Glaube an mehrere Götter) angelegt sind. In Japan hat sich so eine teils vermischte, teils parallel nebeneinander herlaufende Religionspraxis entwickelt.

Beim Besuch eines Tempels oder Schreins gilt es gewisse Regeln und Rituale zu beachten, zu denen auch immer kleine Opfergaben gehören. Daneben bieten die Tempel verschiedenste Wahrsagelose, Amulette und so genannte Ema (Holzplättchen, auf denen man einen Wunsch schreibt und dann am Tempel oder Schrein aufhängt) an.
Mit den Ema bittet man einen Buddha oder Kāmi (shintoistische Gottheit) um eine ganz bestimmte Sache – Erfolg im Beruf, Glück in der Liebe, Schwangerschaft oder auch einfach nur sicheres Autofahren. 

Holzplättchen mit Wünschen an einem Schrein
Ema mit Wünschen an Gottheiten in einem Schrein in Kyoto. - Bild: © Marie Wakefield - Pixabay

 

Geschichte der Religionen in Japan

Bis heute sind sich die Historiker uneinig, ob die Geschichte der Religion in Japan mit dem Shintoismus oder dem Buddhismus beginnt.
Für Letzteres spricht vor allem das Entstehen einer strukturierten Religionsausübung mit eigener Hierarchie, Gebäuden und festen Strukturen im Umfeld der buddhistischen Tempel.

Wichtiger für die spezifisch japanische Ausprägung dieser beiden Haupt-Religionen ist aber ohnehin die danach entstehende Verbindung zwischen den zwei Glauben. Diese Form der Vermischung des Shintō mit dem Buddhismus hat wohl auch zur Entstehung der heute in ganz Japan aufzufindenden Shintō-Schreine beigetragen, von denen sich vor der Errichtung der ersten buddhistischen Tempel kaum Spuren finden lassen.

Häufig werden die Kāmi und Buddhas auch gemeinsam in Schreinen und Tempeln, verehrt.

Die Hauptausrichtungen: der Zen-Buddhismus, der Nichiren-Buddhismus sowie Jōdō-shū (Buddhismus vom reinen Land), kommen teils nur in Japan vor und lassen sich zumeist auf die Lehren des Mahayana-Buddhismus zurückführen.

Während der Meiji-Restoration und bis zum Ende des zweiten Weltkrieges wurde von offizieller Seite versucht nur den Shintō Glauben als nationale Religion durchzusetzen, was letztlich aufgrund der dichten Verflechtung der beiden Religionen scheiterte.
Seit Ende des zweiten Weltkrieges verbreiten sich in Japan vermehrt so genannte „Neue Religionen“. Die Gründung einer religiösen Gemeinschaft bzw. einer Kirche ist in Japan sehr einfach.

Die monotheistischen Weltreligionen Christentum, Islam und Judentum konnten sich in Japan nie richtig durchsetzen und werden nur von einer Minderheit praktiziert.

Ein Ort, an dem Buddhas und Kami verehrt werden.
Hier werden sowohl Buddhas, als auch Kāmi verehrt - Bild: © Olishot - Pixabay

 

Shintōismus

Beim Shintō Glauben handelt es sich um eine polytheistische Religion mit animistischen Anklängen (von Geistern beseelte Natur).

Die Anzahl der verehrten Wesenheiten oder Kami, ist in der Tendenz unendlich. Es existieren neben Naturgeistern auch mythischen Gestalten, wie die Sonnengöttin Amaterasu, von der die japanischer Kaiserfamilie abstammen soll, die Schöpfergötter Izanagi und Izanami oder Kami Tsukuyomi, der den Mond verkörpert.

Eine heilige Schrift oder niedergeschriebene Grundsätze gibt es nicht. Die Religion beruht auf mythologischen Erzählungen, die mündlich weitergegeben werden.

Wie schon angesprochen sind Buddhismus und Shintō in Japan schon lange vermischt, dass vielen Gläubigen nicht klar und auch nicht wichtig ist, ob eine spezifische Wesenheit nun zu den Kami oder zu den Buddhas gezählt wird. Dazu trägt sicher auch deren parallele Verehrung an vielen Orten bei.

Ein typischer Schrein im Shinto Glauben
Ein Shintō-Schrein mit Torii, der die Grenze vom Profanen zum Sakralen markiert. - Bild: © Igor Ovsyannykov - Pixabay

Buddhismus

Die Lehre des Buddhismus ist ursprünglich in Indien entstanden. Während der Nara-Zeit wurde sie von Mönchen aus China und Korea nach Japan gebracht. Bis heute sind aus dem Mayahana-Buddhismus hervorgehende buddhistische Denkschulen in Japan vorherrschend. Die hierzulande wohl bekannteste Form des Buddhismus, ist der Zen-Buddhismus.

Der Buddhismus besteht aus monotheistischen und polytheistischen Ansätzen, die je nach Schule unterschiedlich ausgeprägt sind. In Japan herrschen vor allem polytheistische Ansätze vor. Allen buddhistischen Ausrichtungen liegen die Lehren des „Buddha“ Siddhartha Gautama zugrunde. Grundlage sind die „vier edlen Wahrheiten“ und der „edle achte Pfad“ mit seinen Übungen und Anweisungen. Endgültiges Ziel ist die Erlangung von Nirwana oder Erleuchtung und einem Zustand von Leidlosigkeit, Glück und Bedürfnislosigkeit. Typisch für den Buddhismus ist die Organisation in Mönchs- und Laienorden, oft um einen Tempel herum.

Ein typischer Tempel im Buddhismus
Der buddhistische Byōdō-in Tempel in Uji wurde 1998 in der Heian-Zeit erbaut. Bild: © PublicDomainPictures - Pixabay

Neue Religionen in Japan

Unter „Neuen Religionen“ werden in Japan ganz verschiedene, als Religionsgemeinschaft eingetragene Sekten zusammengefasst. Dabei unterscheiden die Japaner die Neuen Religionen, die zwischen in der Edo-Zeit (1603-1868) und die nach dem zweiten Weltkrieg entstanden sind.

Neue Religionen können sowohl sehr traditionell, als auch sehr Fortschrittsgläubig sein. Traurige Berühmtheit erlangte die Ōmu Shinrikyō (オウム真理教), in Deutschland auch als Om oder Aum Sekte bekannt, durch ihren Anschlag auf die Tokioter U-Bahn im Jahr 1991.

Christentum und Islam in Japan

Trotz wiederholter Missionen und Versuche der Europäer, das Christentum in Japan zu verbreiten, gelang es nie mehr als eine Handvoll Japaner zu bekehren.

Ein Grund liegt sicher in der langen Isolation Japans während der Edo-Zeit. Das Vorhandensein einer (bzw. zweier) auf die Besonderheiten der japanischen Kultur angepassten Religion ist aber wohl noch entscheidender.

Heute bekennen sich weniger als 1% der Japaner zum Christentum. Der Islam ist demgegenüber in Japan eigentlich inexistent und wird fast ausschließlich von in Japan lebenden Ausländern praktiziert. Insgesamt beläuft sich ihre Zahl (Stand 2008) auf zwischen 90.000 und 125.000 Personen.

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