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Japanisches Sozialministerium: Striktere Regeln für Babysitter-Vermittlungswebseiten

Das japanische Sozialministerium listet auf der Webseite verschiedene Vermittlungsplattformen, die Babysitter und Eltern zusammenbringen möchtne. Webseiten, welche sich nicht an gesetzliche Vorgaben halten, sollen nicht mehr auf der Webseite gelistet werden.

Es wurde bekannt, dass es empfohlene Webseiten gibt, auf der es Babysitter gab, die mutmaßlich bei der Betreuung der Kinder ihre Schützlinge missbraucht haben. Das Ministerium stellte außerdem im Januar 2020 fest, dass einige Babysitter von einer Webseite in Tokio sich nicht bei den örtlichen Behörden registrieren ließen, obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben war.

Betreiber werden für mindestens sechs Monate von der Online-Liste der Babysitter-Webseiten ausgeschlossen, wenn sie die Richtlinien nicht befolgen.

Skandal von 2020 hat für die Verschärfung gesorgt

Die strengeren Richtlinien kommen nach der Entdeckung des Skandals um die Kidsline Inc. im Jahr 2020. Der Betreiber war auf der Webseite des Ministeriums gelistet, hat aber die Benutzer nicht informiert, dass zwei seiner registrierten Babysitter im Jahr 2019 angeblich Kinder in ihrer Obhut sexuell missbraucht haben.

Von September bis November 2019 soll ein 29-jähriger Mann einen Jungen in Tokio betreut haben. Es soll zu erzwungenen sexuellen Handlungen gekommen sein. Am 12. Juni 2020 soll ein 30-jähriger Babysitter ein Mädchen missbraucht haben. Die Agentur hatte zu dem Zeitpunkt rund 4.500 registrierte Babysitter. Lediglich 2,5 Prozent der Babysitter waren zu dem Zeitpunkt Männer.

Bei Bekanntwerden der Probleme hatte die Agentur am 4. Juni 2020 die Vermittlung von allen männlichen Babysittern eingestellt. Das sorgte für viel Kritik bei den männlichen Erziehern. Die schockierende Tatsache ist jedoch, dass Behörden und Eltern keine wirksamen Mittel haben, um mutmaßliche Pädophile und Sexualstraftäter auf den Agentur-Webseiten aufzuspüren.

Diskriminierung von männlichen Babysittern

Die Entscheidung des Unternehmens wurde als problematisch angesehen. Durch die Entscheidung ging die Agentur davon aus, dass lediglich männliche Babysitter ein Sexualverbrechen begehen. Hiroki Fukui ist ein Psychiater, der das Sexual Offenders Medical Center leitet. Er ging 2020 davon aus, dass 5% der Japaner pädophile Tendenzen haben und überwiegend männlich sind.

Dennoch wurde die Entscheidung der Agentur kritisiert. Der Ausschluss von Männern als Babysitter löst das eigentliche Problem nicht. Es gibt kein öffentliches und wirksames System zur Überprüfung des kriminellen Hintergrunds, mit dem Babysitter und Kindergärtnerinnen, die wahrscheinlich ein Sexualverbrechen begehen, herausgefiltert werden können

Einhaltung der Regeln von 2015 wird strikt überprüft

Das Ministerium listet derzeit auf seiner Website nur Betreiber auf, welche die im Jahr 2015 ausgearbeiteten Richtlinien einhalten. Das umfasst die Übermittlung der Ausweise der Kinderbetreuer und das Anbieten von Maßnahmen zur raschen Lösung von Problemen.

Die Nachfrage nach Babysittern steigt in Japan. Immer mehr Frauen treten in Nippon in die Arbeitswelt ein, während Kindergärten Schwierigkeiten haben, den wachsenden Bedarf an Kinderbetreuung zu decken.

Nach den neuen Richtlinien werden die Webseiten-Betreiber ebenfalls gebeten, die Benutzer unverzüglich über das Fehlverhalten von Babysittern zu informieren. Sie sollen zudem Dokumente beim Sozialministerium einreichen, die zeigen, dass ihre registrierten Kinderbetreuer alle ordnungsgemäßen rechtlichen Anmeldungen bei den Behörden durchgeführt haben.

Die Richtlinien fordern die Betreiber der Online-Babysitter-Agenturen außerdem auf, Erziehungsberechtigte zu befragen, die positive Bewertungen zu Babysittern abgeben. So soll sichergestellt werden, dass keine falschen Informationen oder Fake-Bewertungen eingegeben wurden.

Das Ministerium führt regelmäßige Audits durch und sperrt diejenigen, die nicht den Vorschriften entsprechen. Die Mindestsperrung beträgt sechs Monate. Sie kann jedoch ausgedehnt werden, wenn ein Betreiber die Probleme nicht behebt.

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