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TEPCO: Unterwassertunnel zum Freisetzen von radioaktivem Wasser

Die Tokyo Electric Power Company Holdings Inc. (TEPCO) plant den Bau eines etwa 1 Kilometer langen Unterwassertunnels, um behandeltes radioaktives Wasser aus dem zerstörten Kernkraftwerk Fukushima Daiichi ins Meer einzuleiten. Firmennahe Informanten teilten diese Information am Dienstag, 24. August 2021, den japanischen Medien mit.

Warum wird das radioaktive Wasser vor der Küste in das Meer eingeleitet

Der Gehalt des radioaktiven Stoffes Tritium, der im behandelten Wasser verbleibt, wird unter die behördlichen Standards verdünnt. Die Entscheidung, es offshore in den Pazifik zu entlassen, soll einen Rufschaden lokaler Meeresprodukte angesichts des Aufschreis der Fischer verhindern.

Der Unterwassertunnel wird durch Aushöhlen von Grundgestein auf dem Meeresboden in der Nähe des Reaktors Nr. 5 im Werk Fukushima entstehen. Das Rohr wird sich 1 km östlich von der Anlage ins Meer erstrecken und das Wasser in einen Bereich des Ozeans leiten, in dem keine Fangrechte bestehen.

TEPCO plant, das behandelte Wasser mit einer großen Menge Meerwasser zu verdünnen, um seine Tritiumkonzentration auf weniger als 1.500 Becquerel pro Liter zu reduzieren. Da das Meerwasser im Hafenbereich des Kernkraftwerks radioaktive Stoffe enthält, wird das Wasser von außerhalb des Hafens entnommen.

Japanische Regierung verspricht im Notfall Hilfsgelder

Die japanische Regierung versprach, dass sie als Notfallmaßnahme Meeresprodukte kaufen werde, um die Fischer zu unterstützen, wenn die geplante Einleitung von aufbereitetem Wasser ihre Verkäufe beeinträchtigt. Die Regierung beschloss im April, ab etwa Frühjahr 2023 mit der Einleitung des Wassers zu beginnen.

TEPCO plant, bei der Nuclear Regulation Authority eine Überprüfung des Tunnelbauplans zu beantragen. Erst dann können in naher Zukunft die Vorbereitungsarbeiten für den Tunnelbau beginnen. Das Unternehmen plant Anfang 2022 mit dem Bau in vollem Umfang zu beginnen, wobei die Einleitung des aufbereiteten Wassers im Einklang mit der Regierungspolitik um das Frühjahr 2023 beginnen soll.

Es wurde ebenfalls erwogen, das Wasser direkt aus dem Werksgelände einzuleiten, damit die Bauarbeiten möglichst geringgehalten werden. Die Reduzierung von Tritium ist aber ein Hauptanliegen. Es wird mehrere Orte für die Probenahmen geben und die Häufigkeit von Tritiumkonzentrationsmessungen soll ebenfalls erhöht werden.

Mehr als eine Million Tonne aufbereitetes Wasser hat sich in dem Komplex angesammelt, seit das massive Erdbeben und der Tsunami im März 2011 eine dreifache Kernschmelze im Werk Fukushima auslösten. Das Wasser diente, um die zerstörten Reaktoren im Werk Fukushima zu kühlen. Inzwischen ist es mit Regen und Grundwasser vermischt, welches ebenfalls kontaminiert wurde. Es soll mit den fortschrittlichsten Flüssigkeitsaufbereitungssystemen aufbereitet werden.

Das Verfahren entfernt die meisten radioaktiven Stoffe, darunter Strontium und Cäsium, hinterlässt jedoch Tritium, das in geringen Konzentrationen kaum gesundheitliche Risiken bergen soll.

Bildquelle: IAEA Imagebank, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

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