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Studie zu krebskranken Schülern in Japan

Das National Cancer Center in Japan hat eine neue Studie zu krebskranken Schülern veröffentlicht. Man hat festgestellt, dass 60% der Schüler mit einer Krebserkrankung eine Auszeit von der Schule nehmen musste. 10% der Schüler haben die Schule ganz verlassen.

Die Umfrage ist die erste umfassende Studie in Japan, die unter anderem die Frage beantworten soll, ob Krebspatienten werden können und in ihrem gesellschaftlichen Leben bleiben. 2.511 Patienten haben an der Umfrage teilgenommen. Zum Zeitpunkt der Diagnose waren sie 18 Jahre und jünger. In 97 Krankenhäusern wurden sie in Japan zwischen 2014 und 2016 behandelt.

Zwischen September 2019 und April 2020 wurden nacheinander Formulare mit Fragen verschickt und abgegeben. Etwa 1.029 Befragte, die ihre Zustimmung gaben, wurden in die Analyse einbezogen.

Was hat die Krebsstudie unter Schülern in Japan gezeigt?

Leukämie war die häufigste Krebsart unter den Befragten und betraf etwa 40%. Dem folgten Hirntumore und Lymphdrüsenkrebs. Insgesamt gaben 87,5% der Befragten an, entweder die Schule verlegt, Urlaub genommen oder die Schule verlassen zu haben, um wegen Krebs behandelt zu werden.

Bei Schülern, die eine Schulpflicht an der Grund- und Mittelschule haben, waren Versetzungen in Krankauskurse mit 81,1% bzw. 59,3% die häufigste Antwort. Bei den Schülern der Oberschule haben sich 61,3% eine Auszeit von der Schule genommen. Weniger als 1% der Grund- und Mittelschüler haben die Schule komplett beendet. Bei den Schülern der Oberschule stieg die Zahl jedoch auf 8,8%.

In Japan gibt es eine 9-jährige Schulpflicht ab dem 6. Lebensjahr. Die Schüler bleiben im Normalfall 6 Jahre in der Grundschule, wechseln dann 3 Jahre zur Mittelschule. Danach können sie noch 3 Jahre zur Oberschule gehen, was die meisten japanischen Schüler auch wahrnehmen. Sie können dadurch auf eine Universität gehen - der Abschluss der Oberschule wird mit dem Abitur gleichgesetzt.

Die Gründe für den Abbruch wurden ebenfalls erfragt. Einige Schüler hatten nicht das Gefühl, dass sie zur Schule zurückkehren sollten. Andere Schüler waren der Meinung, dass es schwierig ist, die Schule zur Zusammenarbeit zu bewegen. 

Krankenhauskurse bringen Probleme mit sich

Der hohe Anteil der Schüler außerhalb der Schule ist auf die Schwierigkeiten zurückzuführen, die viele beim erneuten Besuch der alten Schule haben. Nachdem sie vorübergehend zu Kursen für hospitalisierte Kinder gewechselt sind, war der Übergang schwierig.

Chitose Ogawa ist Leiter der Abteilung für pädiatrische Onkologie am National Cancer Center Hospital. Er formulierte folgende Forderungen:

"Wir möchten, dass die Regierung Doppelregistrierungen an Schulen und in Krankenhauskursen zulässt, damit die Schüler ihr Ausbildung jederzeit fortsetzen können.“

Krankenhausklassen werden häufig in Krankenhausgebäuden als Erweiterungsklassen für Sonderschulen geführt. Wenn ein Schüler, der eine reguläre Schule besucht, eine Ausbildung in einer Krankenhausklasse erhalten möchte, muss er die Schule wechseln. Ogawa sagte, dass dies an privaten Gymnasien und anderen derartigen Einrichtungen der Fall ist.

Infolgedessen gibt es einige Fälle, in denen Schüler zögern, sich in die Krankenhausklassen einzuschreiben, und stattdessen Urlaub nehmen und an ihren eigenen Schulen eingeschrieben bleiben.

Weitere Schwierigkeiten durch hohe Kosten

In der Umfrage wurden die Teilnehmer auch zu Problemen bei der Übernahme von Kosten befragt. Etwa 41,7% der Befragten gaben an, dass ihr Leben durch das Sparen von Geld für medizinische Ausgaben beeinträchtigt worden sei. Neben den Arztkosten waren Transportkosten das größte Problem. 60,7 % der Befragten sahen darin größere Schwierigkeiten. Ansonsten entstanden bei 57,8% der Teilnehmer zusätzliche Kosten durch die Lebens- und Unterbringungskosten für begleitende Familienmitglieder.

Insgesamt 65,5% der Familien hatten ihren Arbeitsstil geändert, um Patienten zu versorgen. Von ihnen gaben zudem 32,8% an, dass sie gezwungen waren, ihrem Unternehmen zu kündigen oder ein Geschäft zu schließen. Rund 39,7% beklagten, dass das Beratungssystem für Familien unzureichend war.

Für das moderne Japan muss die Statistik eine herbe Enttäuschung darstellen. Sicherlich sind die Sozialstandards nicht mit europäischen Systemen vergleichbar. Das zeigt sich allein bei der Beantragung von Sozialhilfe. Die Familien spielen bei der Versorgung von Verwandten eine größere Rolle. Dennoch hat die Umfrage deutlichere Probleme aufgezeigt, die Verbesserungspotenzial zeigen.

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