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Olympische Spiele in Tokio 2021: Kritik an Musiker Keigo Oyamada

Eine japanische Interessenvertretung für Menschen mit geistiger Behinderung veröffentlichte eine Erklärung, dass der Musiker Keigo Oyamada als Verantwortlicher des Musikprogramms für Olympische und Paralympische Spiele ungeeignet ist. Problem ist, dass der Musiker früher verschiedene Klassenkameraden jahrelang gemobbt hatte und das in Interviews öffentlich ohne Reue zur Diskussion stellte. In der Erklärung der Interessenvertretung wurde festgehalten:

"Mobbing und Missbrauch sind unverzeihliche Handlungen, unabhängig davon, ob das Opfer eine Behinderung hat oder nicht. Es entzieht sich unserem Verständnis, warum Oyamada sich für geeignet hielt, bei den Olympischen Spielen für die Musik verantwortlich zu sein. Die Olympische Charta verpflichtet Verantwortliche, gegen jede Form von Diskriminierung vorzugehen. Die Paralympics sind zudem ein Festival für Sportler mit Behinderungen."

Interviews des Künstlers aus den 90er Jahren

Oyamada gestand in Interviews in der Januar-Ausgabe 1994 des Rockin'On Japan-Magazins und einigen anderen Zeitschriften Klassenkameraden mit offensichtlichen Behinderungen gemobbt zu haben. Diese Aussagen wurden zitiert und in den sozialen Medien unter Beschuss genommen. Der Musiker entschuldigte sich am 16. Juli 2021 auf seinem Twitter-Account und drückte „tiefes Bedauern und Verantwortung“ für seine Handlungen aus.

Am 17. Juli gab Toshiro Muto, CEO des Organisationskomitees der Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio, die Absicht des Komitees bekannt, Oyamada als kreatives Teammitglied zu behalten. Er behauptete, er habe von den Kommentaren in den Interviews der Zeitschrift nicht gewusst.

Das Organisationskomitee von Tokio 2020 hatte Keigo Oyamada als Mitverantwortlichen für die Eröffnungszeremonie der Spiele ernannt. Die Interessenvertretung fordert vor allem nach Auftauchen der Probleme, dass das Komitee sich für die Entscheidung rechtfertigt und Rechenschaft ablegt.

Wer ist Keigo Oyamada?

Keigo Oyamada ist 1969 in Tokio geboren und vor allem unter seinem Künstlernamen Cornelius bekannt. Er ist ein japanischer Musiker, Produzent, das Gründungsmitglied der Flipper’s Guitar (eine japanische Rockband) und startete eine Solokariere. Als Solokünstler wird er dem Genre Shibuya-kei zugeordnet, was eine Unterart des J-Pop ist.

Der Künstlername Cornelius wurde im Übrigen von Dr. Cornelius, einem fiktiven Charakter aus dem Spielfilm Planet der Affen inspiriert. Das 1997 erscheinende Album „Fantasma“ brachte ihm international gute Kritiken. Er wurde als „moderner Brian Wilson“ oder als „japanischer Beck Hansen“ von den amerikanischen Medien angepriesen.

Trotz Entschuldigung folgt der Rücktritt von Cornelius

Zunächst hat sich der Musiker zwar via Social-Media für seine Interviews der Vergangenheit entschuldigt, dennoch hat der 52-jährige Musiker am 19. Juli 2021 bekannt gegeben, dass er dem Olympischen Komitee seinen Rücktritt angeboten hat. Das Komitee nannte seine Handlungen in der Vergangenheit zwar inakzeptabel, hätte aber weiter an der Zusammenarbeit festgehalten. Aufgrund des öffentlichen Drucks und des Rücktrittgesuchs sieht das Komitee die Entscheidung jetzt als falsch an und hat das Rücktrittsangebot angenommen.

Der Anteil des Musikers an der Eröffnungsfeier war eine ungefähr 4-minütige Komposition. Sie soll laut Organisationskomitee nicht verwendet werden. Es werden derzeit Alternativen geprüft. Für viele Japaner ist bereits jetzt klar, dass die Olympischen Spiele in Tokio 2020/21 zu besonderen Skandal spielen geworden sind, da es Abseits des Sport bereits viele Probleme verschiedenster Art gab.

Bildquelle: Foto von Joi, CC BY 2.0, via flickr

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