Japanische Eisbären als neuer Unterhaltungshit weltweit

Tiervideos unterhalten die Menschen weltweit. Eisbären faszinieren Deutsche, Europäer und ebenfalls Japan – spätestens seit dem Eisbären Knut ist das Phänomen bekannt. Neue Online-Videos aus Japan zeigen eine Eisbärin, die sich um ihr Jungtier kümmern.

Die Videos stammen aus dem Oga Aquarium GAO in Oga in der Präfektur Akita. Der Ort befindet sich im Nordosten der Hauptinsel Honshū. Die 21-jährige Bärin heißt Yuki und hat Ende letzten Jahres ein Kind geboren. Die Tierpfleger können laut Aquarium immer noch nicht in die Nähe der Bärenmutter gelangen, aber Infrarot-Kameras bieten zumindest Filmmaterial, um Mutter und Baby zu beobachten.

Yukis Baby konnte seine eigene Körpertemperatur nach der Geburt nicht von alleine aufrechterhalten. Deshalb hielt sie sie immer fest und machte das Baby im Filmmaterial unsichtbar. Die Infrarotkamera kann jedoch auch Geräusche aufnehmen. Das Überleben des Babys wurde durch die charakteristischen Schreie bestätigt, die es beim Stillen oder beim Entspannen von sich gibt.

Eisbären Alltag fasziniert Fans weltweit

Aktuelle Videos zeigen den herzerwärmenden Alltag der Mutter und ihres Kindes. Die Mutter eilte vom Trinkwasserspender zu ihrem Baby zurück, als sie es weinen hörte. Andere Aufnahmen zeigten, wie die Mutter hastig aufstand, als ihr Baby auf einen Haufen Holzspäne im Raum fiel.

Wild Eisbären-Weibchen leben in Höhlen aus Schnee und ziehen ihre Jungen mehrere Monate auf, ohne Nahrung zu sich zu nehmen. Yuki ist seit November 2020 nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Aquarium möchte den Tieren dabei einen möglichst naturnahen Lebensraum in den ersten Monaten bieten. Zu dem Zweck wurde am Eingang des Zuchtraums ein Lichtschutz angebracht. Die Tierpfleger beobachten die Tiere über die Infrarotkamera genau.

Yuki kam aus dem Himeji City Zoo

Die Eisbärin Yuki ist erst seit März 2019 im Akita Prefectural Oga Aquarium. Im März 2019 wurde sie aus dem Himeji City Zoo in der Präfektur Hyogo in ihr heutiges Territorium gebracht. Sie gebar am 26. Dezember 2020 das kleine Eisbärenbaby. Es war ihr erstes Baby mit dem männlichen Eisbären Gota.

Am Tag der Geburt des Babys hat das Aquarium ein Video von Yuki mit dem Baby veröffentlicht. Das Video zeigt, wie die Mutter ihr schwärzliches Baby liebevoll leckt. Mehr als 50.000 Mal wurde die Aufnahme bisher angesehen. Zu dem Zeitpunkt hatte der Aquariumkanal rund 19.000 Abonnenten. Mittlerweile sind es mehr als 20.000 Abonnenten. Die Videos von den Eisbären begeistern folglich die Zuschauer.

Die Bären ziehen dabei ein internationales Publikum an. Zuschauer in Ländern wie den USA, Russland und Südkorea sind von den Bären begeistert. Ein Tierpfleger der Beiden ist der Meinung, dass sich die Augen des Babys in diesem Monat öffnen werden. Es wird dadurch aktiver und sich energischer durch den Raum bewegen.

2021 gibt es 38 Eisbären in Japan

Eisbären gelten als gefährdete Art. Der japanische Verband der Zoos und Aquarien führt derzeit 38 Eisbären in Japan.

Nobutaka Sato ist ein Tierarzt im Asahiyama Zoo in Hokkaido. Er ist für das Eisbärenzuchtprogramm des Vereins verantwortlich. Es sei das erste Mal seit sechs Jahren, dass Eisbären in Japan geboren werden. Ein zweites Eisbären-Baby wurde im Osaka Tennoji Zoo in Osaka geboren. Nobutaka Sato ist vor allem von der Transparenz des Zoos via Social Media begeistert:

„Es ist der erste Versuch in Japan, fast jeden Tag Videos von einem Eisbären zu veröffentlichen, der sich um ein Baby kümmert. Die Veröffentlichung ist wichtig, obwohl die Verantwortlichen befürchten, dass sie kritisiert werden könnten, wenn das Junge bei einem Unfall oder aus einem anderen Grund stirbt.“

Braunbären oder auch Kragenbären gehören zum Alltag in Japan. In früheren Zeit haben die Ainu, die Ureinwohner Japans, die Bären sogar verehrt und gemeinsam mit ihnen gelebt. Bären sind damit mehr als nur ein einfaches Kuscheltier von Kindern. Sie gehören zur japanischen Kultur und finden sich auf Essstäbchen oder als modische Accessoires an Anhängern.