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Verzögerung bei Zusammenführung der My Number Card und Krankenversicherungskarte

In Japan gibt es eine My Number Card, welche als Sozialversicherungs- und Steuerausweis verwendet wird. Das Gesundheitsministerium hat die Zusammenlegung mit der Krankenversicherungskarte geplant. Bei einem ersten Testlauf am 4. März 2021 gab es jedoch Probleme, sodass sich die Nutzung als japanische Krankenkassenkarte verzögert.

Was ist die My Number Card?

Die My Number Card ist ein Ausweis im Kreditkartenformat. Er wird seit 2015 ausgestellt. Das Hauptmerkmal ist eine eindeutig zuordenbare 12-stellige Nummer. Sie wird jedem Japaner mittel- und langfristig zugewiesen. In Zukunft soll sie jeder erhalten, der länger als 3 Monate in Japan ist und nicht nur touristische Zwecke im Sinn hat.

Man kann eine My Number Card mit elektronischem Chip beantragen. Die Karte enthält dabei Informationen der Person wie Geburtsdatum, aktuelle Adresse, Geschlecht und ein Foto. Die My Number Card mit Chip kann dann anstelle eines Ausweises oder Führerscheins zu Identifikationszwecken verwendet werden.

 "My Number" (マイナンバー) ist nur eine umgangssprachliche Bezeichnung, offiziell wird sie “Individual Number” (個人番号, こじんばんごう). Die My Number Karte soll die Effizienz der Verwaltungsprozesse verbessern. Japaner können damit offizielle Dokumente anfordern und ausdrucken. Die Formulare werden zudem dadurch vereinfacht und teilweise vorausgefüllt. Es gibt aber noch weitere Funktionen und große Pläne für die Zukunft:

  • E-Geld: Die Karten kann für Einkäufe verwendet werden, es ist aber eine separate Anmeldung für die Funktion erforderlich.
  • Krankenversicherungskarte: Ab 2021 soll die Karte Krankendaten enthalten, leider funktioniert es noch nicht perfekt.
  • Zugang zu Krankenakten: Japaner sollen mit Ihrer My Number ID auf einer Website mit dem Namen „Maina Portal“ auf ihre früheren medizinischen Unterlagen zugreifen und diese einsehen können.
  • Weitere Verwendungsmöglichkeiten in den Bereichen Steuern, soziale Sicherheit und Katastrophenhilfe sind ebenfalls denkbar.

Warum verzögert sich die Zusammenlegung?

Das Gesundheitsministerium hatte die Zusammenlegung der Identifikationskarte mit der Krankenversicherung für Ende März 2021 geplant. Das Ministerium musste jedoch eingestehen, dass es zu Verzögerungen kommt. Während des Testlaufs, der am 4. März 2021 in ausgewählten medizinischen Einrichtungen und Apotheken begann, konnten die Patienteninformationen in einigen Fällen nicht bestätigt werden.

Im Rahmen des Systems scannen medizinische Einrichtungen oder Apotheken die My Number Card von Patienten mit einem speziellen Kartenleser. Sie verwenden außerdem Gesichtserkennungstechnologie, um ihre Identität zu überprüfen. Dabei soll ebenfalls die Eignung für die jeweilige Therapie oder die Medikamente geprüft werden. Bei dem Test hatten 54 Einrichtungen in 24 Präfekturen an dem Test teilgenommen.

Im Test gab es Fälle, in denen die Patienteninformationen auf My Number Card nicht mit den Angaben auf den Krankenversicherungskarten übereinstimmten und das System darauf bestand, dass die Patienteninformationen nicht registriert wurden. Den Fehler konnten sie bisher nicht erklären. Es bleibt abzuwarten, wann das System fehlerfrei funktioniert.

In Deutschland, dem Land der bewährten Fax-System, Krankenakten und Notizzettel, wären solche universellen Karten aufgrund von Datenschutzrichtlinien sicherlich undenkbar. In Nippon scheint es die Menschen nicht zu stören.

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