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Warum sind japanische Gebrauchtwagen in Afrika so beliebt?

Japanische Oldtimer bleiben in Afrika dauerhaft beliebt. Mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Kontinents sind auch die Importe japanischer Oldtimer gestiegen. In den letzten 10 Jahren hat sich der Markt mit rund 280.000 verkauften Autos im Jahr 2020 fast verdoppelt.

Wenn man sich auf den Parkplätzen in Lusaka in Sambia umsieht, wird man bis zu 70% von japanischen Autos sehen. Warum sind japanische Autos in Afrika so beliebt?

Preiswerte Schrottautos aus Japan

Ein 45-jähriger Autoverkäufer aus Lusaka erklärte den Umstand der Beliebtheit relativ simpel. Es sind billige Autos. Unter den angebotenen Autos war ein Toyota Ist mit 53.000 Kilometern auf dem Tacho, zum Verkauf für 150.000 Kwacha (6.660 Euro). Ein anderer PKW war ein Toyota Premio für 125.000 Kwacha (etwa 5.570 Euro) mit 90.000 Kilometern.

Anscheinend ist das 150.000 Kwacha-Level oder niedriger der beste Preis für afrikanische Käufer. Alles über 200.000 Kwacha soll den Verkauf der Wagen verhindern. Laut Weltbank betrug das BIP Sambias im Jahr 2020 etwa 1.050 USD (rund 890 Euro). Während ein teurer Neuwagen zu viel verlangt, ist ein gebrauchter für viele Afrika eine gute Alternative.

Gebrauchte japanische Fahrzeuge sind in der Regel in gutem Zustand und von hoher Qualität. Außerdem sind sie pflegeleicht. Man kann wohl auch schnell an chinesische Ersatzteile für die japanischen Autos gelangen. Die Mechaniker Sambias haben offenbar auch Erfahrung im Umgang mit den Autos, sodass sie schnell repariert werden können.

Da Sambia eine ehemalige Kolonie des britischen Empire ist, fährt man links mit Rechtslenkern – ideale Bedingungen für japanische Autos. Über japanische Geschäftsmänner kommen die Händler in Afrika meist an die Autos.

Betrugsfälle durch japanische Briefkastenfirmen

Aber in den letzten Jahren sind in ganz Afrika Probleme aufgetreten. Laut Sotaro Nishikawa, dem Leiter des Büros der japanischen Außenhandelsorganisation (JETRO) in Nairobi, soll es in Japan Betrugsfälle gegeben haben. Lokale Importeure werden von böswilligen Unternehmen um Geld betrogen.

In solchen Fällen überweisen Importeure die geforderten Zahlungen und hören danach nichts mehr von den jeweiligen Kontakten. Sie erwerben die meist relativ billigen Autos online. Die japanischen Firmen erweisen sich in der Regel als Briefkastenfirmen, was es praktisch unmöglich macht, die Gelder zurückzubekommen.

Verkauf von Neufahrzeugen nimmt ab

Der Import von preisgünstigen Gebrauchtwagen führt zu einem Nichtverkauf von Neufahrzeugen in Afrika. Von den 105.000 Autos, die 2019 in Kenia zugelassen wurden, waren rund 90 % – etwa 92.000 Autos – aus zweiter Hand. Kenia ist auch die Heimat von Produktionsstandorten für die japanischen Autofirmen Toyota Motor Corp. und Isuzu Motors. Es liegt eine gewisse Ironie in der Tatsache, dass die Hauptkonkurrenten japanischer Autohersteller in der Region jetzt importierte japanische Gebrauchtwagen sind.

Auch die Corona-Pandemie hat die Situation beeinflusst. Wurden 2019 rund 320.000 Gebrauchtwagen von Japan nach Afrika exportiert, waren es 2020 nur noch rund 280.000. Als Ursache scheinen Verzögerungen in den Lieferketten einschließlich der Seeschifffahrt inmitten des internationalen Wirtschaftsabschwungs zu sein.

Langfristig besteht jedoch ein hohes Maß an Vertrauen in die Fortsetzung der wirtschaftlichen Entwicklung in ganz Afrika. Die Nachfrage wird dort ebenfalls weiter steigen. Privatautos sind auch in Afrika kein Luxus mehr, sondern eine alltägliche Notwendigkeit.

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