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Japanische Unternehmen und Frauen in Führungspositionen – Ziele werden nicht erreicht

Frauen machen in den meisten japanischen Unternehmen weniger als 10 Prozent des Managements aus. Ziel des Unternehmenssektor in Japan war es eigentlich, den Anteil an weiblichen Führungskräften auf 30 Prozent zu erhöhen. Man wollte damit auch den Problemen in einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft Rechnung tragen.

Zwar unterstreichen neue Umfrageergebnisse Japans Bemühungen, den Anteil von Frauen in Führungspositionen auf 30 Prozent zu erhöhen, aber das Ziel ist noch in weiter Ferne. Die Umfrage ist Teil der Kampagne der größten Geschäftslobby Nippon Keidanren (日本経団連) zur Stärkung von Frauen in Führungspositionen. Die Kampagne wird als "Womenomics" bezeichnet.

Wie schneidet Japan bei der Geschlechtergerechtigkeit im Job im internationalen Vergleich ab?

Ein Bericht des Weltwirtschaftsforums zum Thema Geschlechterparität von 2020 zeigte, dass Japan im weltweiten Vergleich lediglich auf Platz 121 von 153 Ländern landet. Die neue Unternehmensumfrage wurde von Reuters vom 3. bis 14. Juni 2021 durchgeführt. Sie ergab, dass mehr als 80 Prozent der japanischen Unternehmen weniger als 10 Prozent des Managements durch Frauen besetzt haben – das sind ähnliche Ergebnisse wie bei den vorherigen Umfragen, die letztes Jahr und 2018 durchgeführt wurden.

Laut Umfrage gaben 86 Prozent der Teilnehmer an, dass Ziel von 30 Prozent bis 2030 nicht erreichen zu können. Es ist nicht verwunderlich, dass es keine schnellen Veränderungen in Japan gibt. Ein Manager eines japanischen Chemieunternehmens erklärte, dass bis vor einigen Jahren, fast nur Männer eingestellt wurden. Jetzt brauche es Zeit, um ein ordentliches Gleichgewicht herzustellen. Es muss also nicht nur der Anteil an Frauen in Führungspositionen erhöht werden. Vielmehr muss es Reformen in der Unternehmenskultur geben.

Anteil an weiblichen Mitarbeitern in einigen Branchen eher gering

Ein Manager eines Transportunternehmens gestand, dass es in einigen Branchen nur wenige weibliche Mitarbeiter gebe. Daher hielt er numerische Zielvorgaben für eine Frauenquote in Führungspositionen für sehr fragwürdig, was die Umsetzung anbelangt. Es müsse daher erst Veränderungen der männerorientierten Unternehmenskultur Japans geben. Außerdem werden Unterstützungen wie Kinderbetreuung in Betrieben gefordert.

Ein Manger eines Dienstleistungsunternehmens bemerkte, dass bisher die gesellschaftliche Akzeptanz für arbeitende Frauen eher gering sei. Erst danach können Frauen überhaupt im ausreichenden Maße ermutigt werden, sich in Schlüsselpositionen befördern zu lassen.

In der von Nikkei Research für Reuters durchgeführten Umfrage wurden 481 große und mittlere Nicht-Finanzunternehmen befragt. Ungefähr 230 Firmen beantworteten die Fragen unter der Bedingung der Anonymität.

Japanische Unternehmen wurden auch zur Auswirkung von Covid-19 befragt

Die Umfrage ergab auch, dass 36 Prozent der japanischen Unternehmen davon ausgehen, dass die Auswirkungen des Coronavirus auf Angebot und Nachfrage am Markt voraussichtlich in einigen Monaten nachlassen werden. Fast 32 Prozent sahen jedoch keine Anzeichen einer Verbesserung der Pandemie-Lage. Immerhin 18% der Befragten meinte, dass ein Ende der Covid-19-Pandemie in Japan erkennbar ist. Die restlichen 9 Prozent haben in ihrer Branche keine Auswirkungen der Pandemie gespürt. Die Umfrageergebnisse zu Corona waren ähnlich wie bei einer vorherigen Umfrage, die im März 2021 durchgeführt wurde.

Frauen haben in Japan immer noch Schwierigkeiten im Job anerkannt zu werden. Das gilt im Übrigen auch beim Staatsoberhaupt – Japan erlaubt bisher keine weiblichen Thronfolger, obwohl der abgedankte Kaiser die japanische Regierung zur Sicherstellung der Erbmonarchie aufgefordert hat. Von daher ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass japanische Unternehmen Schwierigkeiten habendie Ziele für Frauen in Führungspositionen zu erreichen.

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