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Japan entdeckt Coronavirus-Varianten mit Fluchtmutationen

In und außerhalb Japans wurde eine Reihe von Coronavirus-Varianten gefunden, die eine "Fluchtmutation" aufweisen. "Fluchtmutationen" umgehen eine mögliche Immunantwort durch Veränderung der Erbinformation. Die Wirksamkeit der Immunität von Schutzimpfungen gegen das Virus sei bei den Varianten geringer.

Laut dem japanischen National Institute of Infectious Diseases (NIID) kann eine weit verbreitete Ausbreitung der Mutation innerhalb Japans mittel- und langfristig ein Risiko für die Kontrolle von Infektionen darstellen. Es macht den Impfstoff jedoch nicht unwirksam.

Diese neue Mutation unterscheidet sich von einem neuen Virusstamm aus Großbritannien, der übertragbarer sein soll als das Original.

Welche Risiken sind durch die "Fluchtmutation" zu befürchten?

Eine Mutation eines Virus bedeutet eine Veränderung der genetischen Information während des Vermehrungsprozesses. Obwohl Mutationen vom Ausmaß der Ausbreitung des Virus abhängen, wird im Fall von SARS-CoV-2 angenommen, dass es durchschnittlich alle zwei Wochen eine Mutation erfährt.

Die Möglichkeit einer Fluchtmutation wurde für eine Mutation namens "E484K" aufgezeigt, bei der eine Änderung der 484. Aminosäure des "Spike-Proteins" beobachtet wird. Es ist ein Protein auf der Oberfläche des Virus, das eine große Rolle bei der Auslösung der Infektion spielt.

Laut NIID wurden E484K-Mutationen in 91 Fällen in der ostjapanischen Kanto-Region und in zwei Fällen bei Untersuchungen der Flughafenquarantäne gefunden. Darüber hinaus gab die Stadtregierung von Kobe in Westjapan bekannt, bis zum 18. Februar fünf Fälle von Virusstämmen mit einer E484K-Mutation gefunden zu haben.

Es wird angenommen, dass diese Virusstämme aus Übersee nach Japan gebracht worden sind. Seit Ende letzten Jahres hat der weltweite Alarm über Coronavirus-Varianten mit Ursprung in Großbritannien, Südafrika und Brasilien zugenommen, die alle N501Y-Mutationen mit einem Ersatz an der 501. Aminosäure von Spike-Proteinen aufweisen. Sie gelten als übertragbarer als das Original-Covid-19-Virus.

Obwohl die Virusstämme aus Südafrika und Brasilien ebenfalls die E484K-Mutation aufweisen, wurde die N501Y-Mutation in der Coronavirus-Variante mit der in Japan gefundenen E484K-Mutation nicht bestätigt.

Was bedeutet die neue japanische Coronavirus-Mutation?

Wenn ein Virus in den Körper eindringt, werden Antikörper gebildet, um es anzugreifen und zu eliminieren. Im Fall des Coronavirus sollen neutralisierende Antikörper, die die Fähigkeit von Spike-Proteinen auf der Oberfläche von Viren schwächen, besonders wirksam sein, um eine Infektion zu verhindern. Jun Ohashi, außerordentlicher Professor für Populationsgenetik an der Universität von Tokio, sagte:

"Die 484. Aminosäure ist der Teil, in dem neutralisierende Antikörper Spike-Proteine auf der Oberfläche von Viren erkennen. Daher ist es möglich, dass Antikörper, die bei früheren Infektionen mit dem Coronavirus oder durch die Impfung gewonnen wurden, nicht ausreichend gegen Viren mit E484K-Mutationen wirken."

Das NIID gab an, dass die Ausbreitung der E484K-Mutation in Japan unterschätzt werden könnte. Die Institution warb daher für eine Verbesserung des Überwachungssystems für Personen, die in das Land einreisen, sowie eine Verstärkung der Genomanalyse.

Die Weltgesundheitsorganisation hat große Besorgnis über die E484K-Mutation geäußert und erklärt, dass sie möglicherweise die Immunität und die Wirksamkeit von Impfstoffen beeinträchtigen könnte.

In der Praxis haben zahlreiche Studien aus der ganzen Welt gezeigt, dass die Wirksamkeit der Neutralisierung von Antikörpern, schwächer gegen Viren mit der E484K-Mutation ist. Der US-amerikanische Pharmakonzern Pfizer und das US-amerikanische Biotech-Unternehmen Moderna, haben jedoch Versuchsergebnisse veröffentlicht, die zeigen, dass die Auswirkungen der Mutationen auf ihre Impfstoffe gering sind. Aus dem Grund nimmt die NIID an, dass die E484K-Mutation allein die Wirksamkeit von Impfstoffen nicht zerstört.

Mediziner warnen vor übereilter Panik

Tetsuo Nakayama ist Professor für klinische Virologie an der Kitasato-Universität. Er mahnte zur Mäßigung über die neue Mutation:

"Es ist nicht so, dass nur Antikörper Viren eliminieren. Es gibt eine Immunantwort, die als zelluläre Immunität bezeichnet wird, bei der infizierte Zellen direkt angegriffen werden, ohne dass Antikörper beteiligt sind. Da mRNA-Impfstoffe die Aktivität der zellulären Immunität induzieren können, auch wenn die Wirksamkeit von den Impfstoffen aufgrund von Mutationen etwas abnimmt, ist es nicht so, dass sie derzeit überhaupt nicht funktionieren."

Die neuen Mutationen könnten für eine schnellere Ausbreitung des Virus sorgen. Im Hinblick auf die olympischen Spiele in Japan sind das sicherlich keine guten Aussichten. Die japanischen Mediziner empfehlen daher gründliche vorbeugende Hygiene-Maßnahmen gegen Infektionen. Zudem die Verringerung von Kontakten, damit möglichst wenig neue Infektionen entstehen können.

Japan ist bisher mit relativ geringen Infektion- und Sterbezahlen durch die Coronapandemie gekommen, obwohl es eine der ältesten Gesellschaften der Industrieländer hat. Bis zum 12. März 2021 hat das Land 443.714 Infektionen und 8.457 Todesfälle in der Corona-Statistik veröffentlicht. In Sachen Impfung ist Japan jedoch eines der letzten Industrieländern, welches mit dem Impfen beginnt. Aus dem Grund ist man etwas vorsichtig, was das Thema Corona anbelangt. Es bleibt abzuwarten, wie sich dort die Situation entwickelt und welche Auswirkungen die olympischen Spiele haben.

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