Weihnachten in Japan ist populärer als man denkt
Wer erstmals über Weihnachten in Japan nachdenkt, vermutet meist, dass das christliche Fest dort ein Nischendasein führt. Doch mit der zunehmenden Öffnung des Landes wurde die einst von christlichen Missionaren eingeführte Sitte zunehmend zum kulturellen Allgemeingut. Wer in Japan Weihnachten feiert, tut dies jedoch nicht unbedingt als Christ, sondern nimmt es als Fest der Liebe besonders wörtlich. Angeblich geht es auf die Publikation in einer Frauenzeitschrift in den 80er Jahren zurück, dass Weihnachten in Japan inzwischen zu einem guten Teil dem Valentinstag bei uns ähnelt. Denn während bei uns mit dem Fest der Liebe eher die Nächstenliebe zu Freunden und Familie gemeint ist, sieht man zu Weihnachten Japan als Land der Verliebten. Wer ernsthafte Absichten hat, tut diese jedenfalls zumeist um Weihnachten herum kund und eine Einladung wird dementsprechend als ernsthaftes Date verstanden.
Feiert Japan Weihnachten anders als wir?
Obwohl Weihnachten Japan verändert hat, haben die Japaner unsere Traditionen nur teilweise übernommen. So hat Weihnachten in Japan sicher nicht den gleichen hohen Stellenwert wie bei uns, wenngleich es inzwischen auch nicht mehr wegzudenken ist. Viel mehr Augenmerk legen die Japaner hingegen auf das Neujahrsfest, wo dann auch die Familien zusammenkommen und richtig feiern. Das ist ein Grund dafür, dass in Japan Weihnachten sehr pünktlich endet – sofort nach dem 25. Dezember sind sämtliche Weihnachtsdekorationen aus den Läden und Geschäften verschwunden und machen dem bevorstehenden Neujahrsfest Platz. Und dementsprechend sind auch die Feiertage in Japan andere. Denn während Weihnachten in Japan eigentlich ganz normale Arbeitstage sind, schließen die meisten Geschäfte um das Neujahrsfest herum (oft vom 1. bis 3. Januar). Das gilt sogar für viele Restaurants. Aber zurück zu der Frage, ob Japan Weihnachten anders feiert als wir. Es gibt zum Beispiel keinen großen Festtagsbraten. Man sieht Weihnachten als das an, was es ist, nämlich der Geburtstag von Jesus – und dementsprechend serviert man eher Kuchen und Torten statt einer Gans. Auch hier gilt, dass Festessen im Kreise der Familie eher an Neujahr stattfinden. Doch ganz ohne Fleisch scheint es nicht zu gehen, denn in Japan gibt es eine Weihnachtstradition, die auf das westliche Gemüt eher befremdlich wirkt: Bei einer großen Fast-Food-Kette werden frittierte Hühnchen-Teile bestellt und dann zusammen in der Familie oder mit Freunden verspeist.
Wie hat Weihnachten Japan verändert?
Natürlich hat der kulturelle Einfluss von Weihnachten Japan verändert. Doch die Eigenheiten der japanischen Kultur machen das Ganze zu einem besonderen Erlebnis. So gibt es unabhängig vom religiösen Glauben viele Menschen, die Weihnachten in Japan als Fest wahrnehmen wie wir vielleicht Halloween oder andere Feste, die bei uns nicht durch lange Traditionen verwurzelt sind.
Dennoch verzichten sie nicht auf Spaß und Freude an Lichtern, Weihnachtsschmuck und Partytreiben. Anders als unsere typischen Weihnachtsfeiern gilt eine Party zu Weihnachten in Japan als tolles Event, den man dort mit ähnlichem Enthusiasmus begegnet wie die Menschen hierzulande einer Beachparty im Sommer – jedenfalls was die festliche Stimmung angeht. Es geht also weniger um Besinnlichkeit als um das Feiern aus Spaß an der Freude. Geschenke werden übrigens eher zurückhaltend ausgetauscht. Da auch hier das Neujahrsfest der eigentliche Anlass für Geschenke ist, beschenken sich zu Weihnachten in Japan eher die bereits erwähnten Paare oder man überreicht sich gegenseitig Kleinigkeiten aus Höflichkeit. Die großen Weihnachtsgeschenke sucht man hier aber vergeblich.
Weihnachten in Japan – auch Weihnachtsmärkte gibt es hier
In vielen Städten und Regionen feiert man Weihnachten mit entsprechenden Weihnachtsmärkten. Diese sind häufig zum Teil an europäische Pendants angelehnt, besitzen aber stets ihren eigenen besonderen Charme. Oft sind sie Bestandteil größerer Events, bei denen es etwa um die Ausstellung von Kunstwerken (z.B. Eis- und Schneeskulpturen) geht, die thematisch dann auch in die Jahreszeit passen.
Besonders bekannt ist hierbei die Sapporo White Illumination, ein sogenanntes Light-up-Event. Die ehemalige Olympiastadt ist dann in festliche Beleuchtung getaucht, die jedes Jahr ein bisschen anders aussieht. Auch in Tokyo und anderen großen Städten gibt es in der Vorweihnachtszeit wunderschöne Illuminationen in vielen Straßen oder rund um den Tokyo Tower. Ein Besuch lohnt sich und erinnert auf angenehme Weise an die vielen Lichter in den heimatlichen Straßen oder die Weihnachtsmärkte in der eigenen Stadt. Weihnachtsmärkte in Japan haben aber stets ihren eigenen Charme und als Deutscher findet man manchmal neben all den Leckereien, die man von zu Hause kennt, auch Dinge wie frittierten Baumkuchen. Wir von Japanwelt waren zum Beispiel auf dem Weihnachtsmarkt in Yokohama und auf dem Munich Christmas Market in Sapporo und beide Male hat uns die Atmosphäre sehr gefallen – auch wenn es vorrangig Essen und kaum Kunstgewerbe gab. Aber wann kommt man schon einmal dazu, dem oder der Liebsten ein zärtliches "Merii Kurisumasu" (メリークリスマス) ins Ohr zu flüstern? Das heißt nämlich Frohe Weihnachten auf japanisch. Wie man unschwer erkennt, ist es eine japanisierte Form des englischen Merry Christmas – und schließt damit den Kreis der kulturellen Übernahme von Weihnachten in Japan. Vertraut und doch ganz anders beschreibt es vielleicht am besten. Und so etwas muss man selbst gesehen haben.
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