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In Japan Kamel reiten und Sanddünen bestaunen? Auf nach Tottori!

Bei Kamelen denkt eigentlich niemand an Japan. Den meisten wird gar nicht bewusst sein, dass dort sogar Kamele als Reittiere im Einsatz sind. Für den allergrößten Teil Japans stimmt das auch – nicht aber für die Präfektur Tottori, die für ihre Sanddünen (Tottori Sakyū) und die dort wüstenähnlichen Landschaften berühmt ist.

Diese für japanische Verhältnisse eher dünn besiedelte Gegend im Westen von Honshu, der größten der japanischen Hauptinseln, liegt am japanischen Meer und ist Japans bevölkerungsärmste Präfektur. In Japan gilt Tottori als beliebtes Touristenziel und ist zudem bekannt für seine vielen herausragenden landwirtschaftlichen Produkte wie Nashi-Birnen, Lauchzwiebeln und chinesische Yams-Wurzeln.

Eine Region mit Tradition – die Präfektur Tottori

Reisfeld mit kleiner Hütte vor Bergen und blauem Himmel in Tottori
Die Präfektur Tottori ist ländlich geprägt und bietet vor allem Naturliebhabern einige Ausflugsziele. - Bild: © 安ちゃん - Fotolia.com

Die Tottori Präfektur wurde für japanische Verhältnisse schon sehr früh besiedelt. Die ältesten Zeugnisse lassen sich bis auf 14.000 v. Chr. datieren – somit wird die Region von manchen Wissenschaftlern als die erste von Menschen besiedelte Landschaft in Japan angesehen. Abschließend geklärt ist dies aber nicht. Den Namen bekamen die Präfektur und die gleichnamige Hauptstadt von den Wasservögeln, die früher in dieser Gegend gejagt wurden. Tottori, im Japanischen aus zwei Kanji-Zeichen gebildet, bedeutet frei übersetzt „wo Vögel gefangen werden“.

Seit Alters her ist die Präfektur eine landwirtschaftlich geprägte Gegend und war früher einmal Heimat vieler lokaler Dialekte, deren Großteil heute aber kaum mehr gesprochen wird. Immerhin 14% der Gesamtfläche der Präfektur sind heute als Nationalparks ausgewiesen und stehen unter Naturschutz. Damit ist Tottori ein besonders geeignetes Reiseziel für alle Naturfreunde.

Die Tottori Sanddünen – ein kleines Naturwunder

Große Sanddünen mit Wanderern vor dem Japanischen Meer
Die Sanddünen an der Küste des Japanischen Meeres stehen größtenteils unter Naturschutz, können aber auch für Wanderungen und Sport genutzt werden. - Bild: © phichak - Fotolia.com

Die Tottori Sanddünen ziehen sich über eine Gesamtlänge von etwa 16 Kilometern entlang des Strandes des japanischen Meeres. Sie reichen bis in die Nähe der gleichnamigen Präfektur-Hauptstadt Tottori, von wo aus man wunderbar Ausflüge in dieses eindrucksvolle Gelände planen kann. Die Dünen erreichen dabei Höhen von bis zu 50 Metern und bieten einmalige Ausblicke auf das japanische Meer und auf das hinter den Dünen liegende hügelig-grüne Land. Natürlich stehen die Dünen zu einem Großteil unter Naturschutz und gehören offiziell gänzlich zum Nationalpark Sanin Kaigan. Dennoch oder gerade deswegen gelten die Dünen als touristische Hauptattraktion der Region und werden nicht nur von Japanern gerne besucht.

Mit dem Kamel durch die Dünen – Sahara Feeling in Japan

Kamel mit Sattel sitzt im Sand
Durch die Sanddünen von Tottori kann man auch mit einem Kamel reiten. Die Wanderung wird von einem Führer begleitet und ist ein echtes Erlebnis. - Bild: © EGG - Fotolia.com

Einige der Touristenattraktionen, die sich findige Unternehmer für die so beliebten Tottori Sanddünen ausgedacht haben, sind Fahrten in kleinen von Pferden gezogenen Kutschen und das Reiten auf Kamelen. Gerade das Kamelreiten erfreut sich bei Touristen großer Beliebtheit. Wenn es da schwankend und schaukelnd auf dem Rücken der gemütlichen Tiere an den Dünen entlang, hinauf und herunter geht, kommt durchaus so etwas wie echtes Sahara-Feeling auf. Natürlich ergibt so ein Kamelritt auch die Möglichkeiten für tolle Fotos. Die Ausritte mit den Kamelen können bei den Besucherzentren gebucht werden und werden mit einem Führer durchgeführt, so dass keine Reitkenntnisse vorausgesetzt sind für dieses einmalige Erlebnis.

Sandboarden und Paraglyding mit Blick auf das japanische Meer

Paraglyder über Strand und Meer in Tottori
Sandboarden und Paraglyding sind beliebte Sportaktivitäten im Sommer in Tottori. Im Winter kann man Snowboarden oder Skifahren. - Bild: © alexandre zveiger - Fotolia.com

Auch wenn die Dünen als Teil des Nationalparks Sanin Kaigan unter Naturschutz stehen, sind einige von ihnen für sportliche Aktivitäten freigegeben. Besonders beliebt ist das abenteuerliche Sandboarden, das man am besten als eine Variation des Snowboardens beschreiben kann, nur dass anstatt Schnee hier Sand als Gleitfläche genutzt wird. Daneben gibt es auch Angebote zum Paraglyding – für abenteuerlustige Reisende wird also einiges geboten. Im Winter kann man auf dem Berg Daisen und in der näheren Umgebung übrigens wunderbar Ski und Snowboard fahren, sodass nicht nur der Sommer eine Reise in die Präfektur Tottori wert ist. Sogar eine Skisprung-Anlage gibt es am Berg Daisen.

Wer es eher gemütlich angehen lassen will, der sollte sich einen Besuch im The Sand Museum nicht entgehen lassen. Das Museum liegt direkt in der Nähe der Dünen und zeigt jährlich von April bis Anfang Januar wechselnde Themen-Ausstellungen großer Sandskulpturen von Künstlern aus aller Welt. Dieses Jahr (2017) stehen die Vereinigten Staaten von Amerika im Fokus.

Die Präfekturhauptstadt Tottori und was man hier erleben kann

Bach mit grünen Bäumen und Sonnenlicht in Tottori
Die Präfektur Tottori bietet wunderschöne Landschaften, alte Schreine und faszinierende Orte in der Natur. - Bild: © Cahaya Images - Fotolia.com

Fast direkt an die Sanddünen schließt sich die dicht besiedelte Präfekturhauptstadt Tottori an, von der die Präfektur auch ihren Namen erhält. Außer Tottori mit seinen knapp zweihunderttausend Einwohnern gibt es in der Präfektur nur noch drei weitere größere Städte: Kurayoshi, Sakaiminato und Yonago. Der Rest der landwirtschaftlich geprägten Präfektur wird von Dörfern und Höfen dominiert.

Bei einer Reise durch das fruchtbare Hinterland lassen sich dabei tolle Entdeckungen machen. Neben der Ruine von Schloss Tottori, das einst einst dem Ikeda Clan als Herrschaftssitz über die Stadt und die umliegende Gegend, diente, bietet Tottori-Stadt noch mehr. Mehrere Schreine laden zur Erforschung der japanischen Tradtion ein, der Ochidani Park zeigt sich besonders im Herbst von seiner farbenprächtigen Seite. Im Spielzeug-Museum Warabekan kann man nicht nur mit seinen Kindern Spannendes entdecken, sondern auch seine eigene Kindheit noch einmal erleben. Viel alte Architektur gibt es in Tottori hingegen leider nicht, da die Stadt 1943 von einem heftigen Erdbeben zu gut 80 Prozent zerstört wurde. Wer es im Sommer nach Tottori Stadt schafft, der darf sich das Shan-Shan Festival nicht entgehen lassen, bei dem der traditionelle „Bon Odori“ Tanz im Mittelpunkt steht.

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