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Der japanische Garten Kenrokuen - einer der berühmten Drei

Die japanische Kunst einen Garten zu gestalten ist schon lange über die Grenzen des Landes der aufgehenden Sonne bekannt. Viele bekannte japanische Gärten gibt es auch in Europa, sogar in Deutschland. Zum Beispiel in Erfurt, Augsburg, Kaiserslautern und Bielefeld. Ihre Zahl reicht jedoch nicht an die vielen Gärten in Japan heran. Nachdem die japanische Gartenkunst stark von der chinesischen Gärtnerei beeinflusst ist, muss ein perfekter Landschaftsgarten immer die sechs wichtigen Eigenschaften eines Wandelgartens in sich vereinen: Weitläufigkeit und Abgeschiedenheit, Kunstfertigkeit und Althergebrachtes sowie fließendes Wasser und Panoramablick. Diese sechs Eigenschaften stammen aus den Chroniken der berühmten Luoyang-Gärten, einem antiken chinesischen Gartenbuch des Dichters Li Gefei. In Japan selbst gibt es drei Gärten, die all diese Eigenschaften in sich vereinen. Einer davon ist der Kenrokuen.

Der Garten Kenrokuen und seine Geschichte

Kanazawa Schloss mit Kirschblüten
Das Schloss von Kanazawa ist der wieder errichtete Wohnsitz des Maeda-Clans und befindet sich direkt am Kenroku-en. Im Frühling ist es umrahmt von blühenden Kirschbäumen. - Bild: © mtaira - Fotolia.com

Der Kenrokuen ist ein Garten in der Präfektur Ishikawa und gehört zu den Drei berühmten Gärten Japans. Diese drei Gärten vereinen alle Anforderungen an einen perfekten Landschaftsgarten in sich. Der Maeda-Klan, damals die reichste Familie der Präfektur Ishikawa, legte den Garten im 17. Jahrhundert an. Sie positionierten Kenrokuen auf einem Höhenrücken zwischen den Flüssen Asanogawa und Saigawa, direkt an ihrer Burg. So hat man aus dem Garten einen guten Blick über die weite Landschaft. Ein 1632 angelegter Kanal, der zunächst als Brandschutzmaßnahme für die Burg diente, versorgte den Kenrokuen mit Wasser.

Der Bau des Gartens begann 1676 unter dem 5. Herrscher des Hauses, Maeda Tsunanori. Damals trug der Garten noch einen anderen Namen. Knapp hundert Jahre später zerstörte ein Brand große Teile des Gartens, doch die Familie Maeda ließ den Garten später rekonstruieren. Das 12. Oberhaupt der Maedas, Maeda Narinaga, schlug schließlich den Namen Kenrokuen für den Garten vor. Dessen Nachfolger erweiterte im 19. Jahrhundert den Garten, pflanzte ansehnliche Bäume und vergrößerte einen der Teiche. Wie alle Gärten war auch der Kenroku-en nicht der Öffentlichkeit zugänglich, sondern einzig der Familie vorbehalten, die ihn auf ihrem Grundstück angelegt hatte. Im Jahr 1874 änderte sich dies und der Kenrokuen wurde schließlich für die Öffentlichkeit zugänglich. 1922 erhielt der Garten die Auszeichnung „meishō“ und 1985 sogar „tokubetsu meishō“, was „besonders schöne Ansicht“ bedeutet und in Japan die höchste Auszeichnung für eine Grünanlage ist.

Kenroku-En: Der Garten der gleichzeitigen sechs Attribute

Teehaus am Teich mit Blumen im Vordergrund
Im Kenroku-Garten kann man nicht nur Pflanzen und Teiche bewundern, es gibt auch ein Teehaus, viele Steinlaternen, einen Wasserfall und Springbrunnen. - Bild: © キタノムラ - Fotolia.com

Da Kenrokuen alle sechs wichtigen Eigenschaften eines perfekten Landschaftsgartens in sich vereint, gibt es auch viel zu entdecken. Wenn man in der Präfektur Ishikawa ist, sollte man diesen Garten in der Stadt Kanazawa unbedingt besuchen und viel Zeit mitbringen. Angefangen beim grünen Wasserfall, der knapp sieben Meter hoch ist, über das Kürbis Teehaus, einen Springbrunnen und mehrere Teichen bis hin zu den 18 Steinlaternen, die über den Garten Kenrokuen verstreut sind. Die bekannteste von ihnen ist die Kotoji-Laterne, die mit ihren zwei langen Beinen ein auffälliger Blickfang am Teich ist. Ebenso bekannt ist die „Brücke der fliegenden Wildgänse“, die aus elf Steinen besteht und zum Überqueren eines Gewässers dient. Die neu errichtete Burg des Maeda-Clans, ein Samurai-Haus und eine „heilige Quelle“, in der angeblich früher Gold gefunden wurde, kann man auch besichtigen ohne Eintritt für den Garten zu bezahlen. Aber das Eintrittsgeld ist der Kenroku-en als einer der Drei berühmten Gärten Japans auf jeden Fall wert.

Perfekte Harmonie – Die Drei berühmten Gärten Japans

Japanischer Garten mit Teich, Steinbrücke und Kiefern
Der Kenroku-en zählt zu den Drei berühmten Gärten Japans. Zusammen mit dem Koraku-en und dem Kairaku-en vereint er alle sechs wichtigen Merkmale eines perfekten Landschaftsgartens. - Bild: © nyiragongo - Fotolia.com

Zusammen mit Kairakuen und Korakuen bildet Kenrokuen die Drei berühmten Gärten Japans, auf Japanisch Nihon san meien. Diese drei Gärten vereinen die sechs wichtigen Attribute eines perfekten Landschaftsgartens in sich und befinden sich alle auf der Hauptinsel Honshu. Kenrokuen in Kanazawa in der Präfektur Ishikawa, Korakuen in Okayama in der gleichnamigen Präfektur und Kairakuen in Mito in der Präfektur Ibaraki. Alle Gärten sind zwar Landschaftsgärten, doch völlig unterschiedlich angelegt. So findet man beispielsweise im Kairakuen über dreitausend Pflaumenbäume, was einen Besuch vor allem im zeitigen Frühling lohnenswert macht. Im Korakuen findet man vor allem ausgedehnte Rasenflächen, Teiche und Wasserfälle, außerdem gibt es sogar ein kleines Reisfeld sowie eine kleine Teeplantage.

Schnee im Winter – Die Präfektur Ishikawa

Kenrokuen im Winter mit zugefrorenem Teich und Laterne
Der Kenroku-en bietet zu jeder Jahreszeit einzigartige Ansichten. Da es in der Präfektur Ishikawa im Winter viel schneien kann, werden im Park spezielle Maßnahmen getroffen. Der Anblick des Parks bei Eis und Schnee ist auf alle Fälle einen Ausflug wert. - Bild: © hakkousei - Fotolia.com

Die Heimat des Kenrokuen ist die Präfektur Ishikawa im Westen Japans. Die Präfektur liegt auf der Seite der Japansee und bietet neben Hafenstädten wie Kanazawa auch bis zu 2.700 Meter hohe Berge. Die Jahreszeiten kann man hier besonders schön beobachten mit den zarten Kirschblüten im Frühling, den kräftigen grünen Bäumen im Sommer und den wunderschön rot-gefärbten Berghängen im Herbst. Im Winter kann es ergiebig schneien und nicht selten sind die Berge und die Häuser in den Städten schneebedeckt. Deshalb werden im November im Kenroku-En auch die Yukizuri angebracht. Das sind Seile, die an hohen Pfählen angehängt und an den Ästen befestigt sind. Sie geben den Ästen mehr Stabilität und schützen die Bäume vor Schneeschäden.

Direkt neben Ishikawa liegen die Präfekturen Toyama, Fukui und Gifu. Zusammen mit sechs weiteren Präfekturen bilden sie den zentralen Teil der Hauptinsel Honshu, die Region Chubu. In der Präfektur Ishikawa ist die Hauptstadt Kanazawa mit knapp 500.000 Einwohnern die größte. Hakusan und Komatsu sind weitere große Städte mit knapp über 100.000 Bewohnern. Der Kenrokuen Garten befindet sich in Kanazawa und stellt die größte Sehenswürdigkeit der Stadt dar. Aber auch die Burg, das Teeviertel und der Omicho-Markt sind einen Besuch wert.

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1 Kommentare

  • David, 17. Mai 2017 8

    Eine Augenweide

    So einen Garten zu haben ist definitiv eines meiner Lebesziele!
    https://www.tigerandphoenix.com

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