5 japanische Markenprodukte, die man in jedem deutschen Supermarkt kaufen kann
Wäre es nicht wunderbar, japanische Produkte einfach in einem gewöhnlichen deutschen Supermarkt kaufen zu können? Nicht jeder hat schließlich das Glück, in der Nähe eines gut sortierten Asia-Supermarkts zu wohnen.
Tatsächlich gibt es fünf original japanische Produkte, die sich in jedem deutschen Supermarkt finden lassen. Wahrscheinlich wissen Sie nur nicht, dass es sich bei diesen um Produkte japanischer Firmen handelt.
Koala aka. (Koara no Māchi) (コアラのマーチ) von Kuchenmeister.
Die niedlichen Kekse mit Schokofüllung in der sechseckigen Verpackung sind für viele Deutsche fester Teil ihrer Kindheitserinnerungen. Kaum einer weiß, dass wir die süße Leckerei nicht der Genialität eines deutschen Konditormeisters verdanken. Erfinder des „Koala-Marsch“ (wie die japanische Version übersetzt heißt) ist das japanische Unternehmen Lotte (ロッテ), das 1984 die ersten Koala-Kekse in die markanten Pappschachteln füllte. Genau genommen waren die Koalas eine Reaktion auf ein erfolgreiches Produkt eines Konkurrenten. Der ebenfalls aus Japan stammende Süßwarenproduzent Meiji hatte bereits 1979, unter dem Namen „Hello Panda“, einen mit Schokolade gefüllten Keks in Form eines Pandabären auf den Markt gebracht, an dessen Verkaufserfolg auch der koreanischstämmige Lotte-Gründer Takeo Shigemitsu teilhaben wollte.
Das neue Produkt entwickelte sich nicht nur in Japan zum Bestseller. Lizenzen zur Produktion wurden in andere asiatische Länder und die Vereinigten Staaten vergeben. In Deutschland gelang es dem eigentlich für Eis bekannte Unternehmen Schöller (seit 2002 Nestlé-Schöller) die Rechte zu erwerben. Produziert wurden der auch als „Koala-Kekse“ bekannte japanische Snack bereits damals durch die Firma Kuchenmeister, die heute als offizieller deutscher Vertrieb fungiert.
Einzig die Auswahl an Geschmacksrichtungen ist in deutschen Supermärkten noch ein wenig unterentwickelt. Während man hier lediglich zwischen dem Klassiker mit Schoko- und einer weiteren Variante mit Milchfüllung wählen kann, sind in Japan auch Koalas mit Erdbeer- und weiteren saisonalen Geschmacksrichtungen erhältlich.
Mikado aka. Pocky (ポッキー) von Mondelēz
Ebenfalls im Süßwarenregal deutscher Supermärkte findet sich ein japanischer Snack-Hit, den viele fälschlicherweise für eine deutsche Erfindung halten. „Mikado“, mit Schokolade umhüllte Gebäckstangen, erfreuen seit 1982 die hiesigen Naschkatzen und wurden bis vor wenigen Jahren durch die Firma Debeukelar vertrieben.
Erfunden wurde der spezielle Keks 1966 von der japanischen Firma Ezaki Glico (江崎グリコ). Ziel war es einen Schokokeks zu erschaffen, den man ohne verschmierte Schokofinger genießen konnte, weshalb die findigen Backmeister ein kleines Stück am Ende nicht in Schokolade tauchte. Nach dem Geräusch beim Abbeißen (für japanische Ohren „Pokkin“) nannten sie ihn "Pocky" - der Name unter dem Mikado auch im Rest der Welt (mit Ausnahme von Malaysia und Europa) bekannt ist. Die erste mit Zartbitterschokolade umhüllte Variante sollte dabei lediglich der Grundstein des Erfolges sein. Heute ist Pocky in Japan in unterschiedlichen Formen und Geschmacksrichtungen erhältlich. Während sich die Auswahl von Mikado in Deutschland noch auf die drei Standards Zartbitter-, Vollmilch- und weiße Schokolade beschränkt, kann man Pocky in Japan u.a. in den Geschmacksrichtungen Mandel, Grüntee (Matcha) und Erdbeere genießen.
Dass es sich bei Mikado um ein original-japanisches Produkt handelt war lange Zeit nur an dem kleingedruckten Glico-Logo auf dem Seitenteil der Verpackung erkennbar. Nachdem die europäischen Vermarktungsrechte 2010 neu an die zum Kraft-Konzern gehörende Firma Mondelēz vergeben wurden prangt nun jedoch auch sichtbar der Glico-Schriftzug über dem Namen Mikado.
Bonus Wissen: Das ausgebotene Unternehmen Debeukelaer hat seit 2013 ein eignes Konkurrenzprodukt unter dem Namen „ChocOlé“ im Sortiment.
Nissin Cup-Noodles (日清カップヌードル) von Nissin
1979 brachte das deutsche Unternehmen Maggi seine berühmte 5 Minuten Terrine auf den Markt - eine in einem Plastikbecher verpackte Instant-Suppe, die in nur fünf Minuten verzehrfertig sein sollte. Die Erfindung der Instant-Nudelsuppe ereignete sich jedoch bereits 1958 in Japan, durch den Gründer des heutigen Großkonzerns Nissin, Momofuku Andō. Als Vorlage dienten Andō Ramen, eine ursprüngliche aus China stammenden Nudelsuppe, deren unzählige Variationen heute fester Bestandteil der japanischen Küche sind. Geboren war jene praktische Mahlzeit aus Trockennudeln und Gewürzen, die man vor dem Verzehr nur noch in einem Topf mit Wasser kochen musste. 1971 vereinfachte Nissin (deren Name auf Japanisch übrigens „Nisschin“ ausgesprochen wird) erneut die Zubereitungsmethode: Fortan befanden sich alle zuvor einzeln verpackten Zutaten in einem Becher, in den nur noch heißes Wasser gegeben werden musste. Das Konzept der „Cup-Noodles“ war geboren und wurde zur Vorlage von Nachfolgeprodukten wie Maggis 5 Minuten Terrine.
Heute findet man das japanische Original von Nissin in verschiedenen Ausführungen in deutschen Supermärkten. Neben Instant-Ramen im Plastikpack oder Becher gehören auch Yakisoba (gebratene Soba-Nudeln) zum erweiterten Angebot.
Bonus Wissen: In Japan sind Becher-Instant-Nudeln so verbreitet, dass man sie nicht nur in jedem Laden sondern sogar in eigenen Automaten kaufen kann.
Yakult (ヤクルト) von Yakult
In den Kühlregalen deutscher Supermärkte findet sich ein weiteres ur-japanisches Produkt: Yakult, ein 1935 vom japanischen Mikrobiologen Minoru Shirota aus Magermilch und dem von ihm entdeckten Milchsäurebakterium Lactobacillus casei Shirota entwickeltes Getränk, das sich positiv auf die Gesundheit des Darms auswirken soll.
Auch wenn die gesundheitsfördernde Wirkung heute umstritten ist, hat das wohlschmeckende Getränk seit der deutschen Markteinführung 1996 einen festen Platz in vielen deutschen Kühlschränken gefunden. Bis zu 10 Millionen 65ml-Fläschchen des probiotischen Getränks verlassen pro Woche den europäischen Produktionsstandort in den Niederlanden. In Deutschland erhält man Yakult in drei verschieden Sorten „Original“ (rote Flasche), „Light“ (blaue Flasche und weniger Zucker) und „Plus“ (grüne Flasche mit Vitamin C und Ballaststoffen).
Bonus Wissen: In Japan verkauft Yakult auch Kosmetika und Medikamente und besitzt ein eigenes Baseballteam: Die „Tōkyō Yakult Swallows“.
Kikkoman Sojasauce (キッコーマンしょうゆ) von Kikkoman
Shōyu, (Sojasauce) ist eine der essentiellen Zutaten der japanischen Küche. Ein Großteil der japanischen Speisen ist ohne sie nicht zubereitbar. Gut dass sich Sojasauce heute in jedem größeren Supermarkt finden lässt. Der Name Kikkoman steht dabei nahezu synonym für die würzige Flüssigkeit aus Japan. Fast jeder Sushi-Imbiss, benutzt die Flaschen des japanischen Herstellers und selbst der deutsche Supermarkt-Discounter Lidl hat sie dauerhaft im Angebot.
Die Wurzeln des heutigen Weltmarktführers reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück, als eine Familie mit dem Namen Mogi aus der japanischen Stadt Noda begann ihre eigne Sojasauce herzustellen. 1917 wurde mit einer weiteren ortsansässigen Familie ein gemeinsames Unternehmen gegründet, das seit 1964 unter dem Namen Kikkoman zum internationalen Inbegriff für japanische Sojasauce aufstieg.
Der Name setzt sich aus den japanischen Worten für "Schildkrötenpanzer" (Kikko) und "10.000" (Man) zusammen. Einer japanischen Legende nach leben Schildkröten 10.000 Jahre lang und stehen für Erfolg und ein langes Leben - Eigenschaften die sich die Gründer auch für ihr gemeinsames Unternehmen wünschten. Verewigt wurde dieses Ziel auch im Firmen Logo. Der sechseckige Rahmen symbolisiert den Panzer einer Schildkröte, in dessen Innerem sich das Schriftzeichen für 10.000 verbringt (萬).
Kikkoman-Sojasauce ist kein fertiger Snack wie die anderen hier vorgestellten japanischen Produkte, allerdings lassen sich mit ihr köstliche Gerichte wie Daigakuimo zubereiten, deren weitere Zutaten sich ebenfalls in jedem gut sortierten deutschen Supermarkt finden lassen.
Nicht japanisch ist hingegen die seit 1956 erhältliche Schokoreiswaffel „Nippon“ der deutschen Firma Hosta - auch wenn der Name anderes vermuten lässt.
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