High School in Tokio: Höhere Erwartungen an Zulassungstest von Mädchen als von Jungen
In Tokio gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede bei den Bestehensnoten für Zulassungstest an High Schools. High Schools werden in Japan 4 Jahre lang vom 15 bis 18 Lebensjahr besucht. Durch den Abschluss erhalten die Schüler die Zulassung für die Universität (es entspricht dem deutschen Abitur am Gymnasium). Eine neue Studie aus Tokio hat für Aufsehen gesorgt, da in den letzten Jahren rund 80% der Schulen immer noch höhere Testergebnisse von weiblichen Bewerbern als von männlichen verlangt haben, wenn es um die Zulassung für die High School geht.
Die Behörden in Tokio hatten die Aufnahme von männlichen und weiblichen Schülern an den High Schools von Tokio untersucht. Die Schulen sollen dabei ein konstantes Jungen-Mädchen-Verhältnis in den Jahrgängen sicherstellen. Vom Tokyo Metropolitan Board of Education werden zu diesem Zweck Korrekturmaßnahmen an 30 bis 40 Schulen pro Jahr durchgeführt. Trotzdem haben Zulassungsprüfungen von 2015 bis 2020 ergeben, dass für etwa 80% der Schulen höhere Anforderungen an das Bestehen von Zulassungstest für Mädchen gesetzt wurden.
In einem Fall hatte ein mit 1.000 Punkten gekennzeichneter Zulassungstest eine um 243 Punkte höhere Abweichung bei Mädchen zum Bestehen des Testes gegenüber den Jungen. In dem Fall scheiterten 20 Mädchen an dem Test, obwohl sie bessere Ergebnisse als der erfolgreichste männliche Bewerber hatten.
Tokio hat Zulassungsverfahren auf Grundlage von Jungen-Mädchen-Verhältnissen
Tokio soll die einzige Stadt in Japan sein, bei der die lokalen Behörden geschlechtsspezifische Zulassungen vornehmen, die auf der Grundlage des Verhältnisses von Jungen zu Mädchen an jeder Schule entschieden werden. Ob ein Schüler besteht oder nicht, hängt von einer Kombination aus zwei Bewertungen ab. Ein Schulbericht von der Junior High School geht mit 300 Punkten ein. Ein schriftlicher Test mit 700 Punkten in den Fächern Japanisch, Mathematik, Englisch, Naturwissenschaften und Sozialkunde ist ebenfalls vorgesehen.
Die Ergebnisse von Jungen und Mädchen werden jedoch unterschiedliche behandelt. Um erhebliche Unstimmigkeiten zu vermeiden, hat die Bildungsbehörde der Metropole ab 1998 Korrekturmaßnahmen an High Schools durchgeführt, wobei die Tendenz zu besonders hohen Unterschieden bei den Zulassungspunkten zwischen den Geschlechtern besteht. Das System basiert zu 90% auf getrennten Ablehnungsanforderungen je nach Geschlecht und die restlichen 10% in einer Unisex-Präferenzreihenfolge. Zwischen 30 und 40 der staatlichen High Schools der Hauptstadt haben das Korrektursystem pro Jahr angewendet.
Um seine Wirksamkeit sicherzustellen, überprüft die Bildungsbehörde der Metropole jedes Jahr die Änderungen der Grenzwerte. Vor den Korrekturmaßnahmen von 1998 wiesen 170 der antwortenden Schulen Unterschiede bei den niedrigsten Bestehenswerten für Jungen und Mädchen auf. Die größte Diskrepanz zwischen Jungen und Mädchen lag vor den Korrekturmaßnahmen bei 426 Punkten. Bei den restlichen 10% hatten Jungen und Mädchen die gleichen Testchancen, einige Fälle gab es ebenfalls, bei denen von männlichen Bewerbern bessere Ergebnisse erwartet wurden.
Nach den Korrekturmaßnahmen hatten 153 von 199 Schulen – etwa 80% der Schulen Tokios - immer noch höhere interne Aufnahmeanforderungen für Mädchen, obwohl die Korrekturmaßnahmen zwischen 2015 und 2020 angewandt wurden. Der größte Unterschied betrug 243 Punkte, was darauf hindeutet, dass die Maßnahmen zu keiner wesentlichen Korrektur geführt haben.
Tokio hält an ungleichem Auswahlverfahren fest
Für das Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie ist es nicht ideal, wenn im Allgemeinen aus unlogischen Gründen Menschen aufgrund ihres Geschlechts unterschiedlich behandelt werden. Trotzdem weist das Ministerium daraufhin, dass die getrennte Zulassung für Jungen und Mädchen bei der Schulauswahl von der Regierung in Tokio als logisch betrachtet wird.
Die Behörden haben zwar festgestellt, dass die eigenen Korrekturmaßnahmen lediglich bedingt Wirkung gezeigt haben, dennoch besteht Tokio auf den Geschlechterunterschieden bei den Zulassungen von Jungen und Mädchen – das wird wohl vorerst auch in Zukunft so bleiben.
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