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60% der Japaner halten Trinken mit Kollegen für Zeitverschwendung

In Japan gibt es viele soziale Vorschriften und Verhaltensweisen, welche den Alltag bestimmen. Dazugehört auch das Trinken mit Kollegen nach der Arbeit sowie die Kommunikation dabei. Neue Umfragen zeigen aber ein Umdenken in der japanischen Gesellschaft durch die Corona-Pandemie. Die Kontaktreduzierung hat dazu geführt, dass das gemeinsame Trinkgelage mit Kollegen als unnötig empfunden wird.

Eine neue Online-Umfrage hat ergeben, dass 60 Prozent der Japaner arbeitsbezogene Treffen zum Trinken als „unnötig“ ansehen. Die COVID-19-Pandemie habe die Abhängigkeit von Alkohol zur Vertiefung von Beziehungen verringert.

Nomication ein japanisches Phänomen

Die sogenannte „Nomication“ war in Japan vor der Pandemie stark verbreitet. Es handelt sich um eine Mischung aus dem Wort „Nomikai“ (飲み会), was eine japanische Trinkgesellschaft beschreibt und dem englischen Wort „communication“. Es bedeutet, dass sich Arbeitskollegen bei einem Drink treffen. Das fröhliche Beisammensein und die Kommunikation miteinander stehen dabei im Vordergrund.

Die Nippon Life Insurance hat 2017 mit der jährlichen Umfrage zum Thema Nomication begonnen.

Im Oktober 2021 wurde die Umfrage durchgeführt, die von 7.774 Personen beantwortet wurde. Genau 36,9 Prozent gaben an, dass sie Feierabendgetränke als "unnötig" ansehen, während weitere 25,0 Prozent solche Veranstaltungen als "etwas unnötig" bezeichneten. Der kombinierte Anteil von 61,9 Prozent findet die Treffen daher für Zeitverschwendung. Es handelt sich um einen Anstieg von 16,2 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.

Gründe für die Ablehnung der Arbeitstradition

Der häufigste Grund unter den 61,9 Prozent der Befragten war mit 36,5 Prozent eine Abneigung gegen die Notwendigkeit, beim Trinken achtsam oder aufmerksam zu sein. Dem folgte mit 29,5 Prozent, die Angabe, dass das Trinken mit Kollegen eine "Erweiterung der Arbeit" ist. Weitere 22,2 Prozent antworteten, dass sie „keinen Alkohol mögen“.

Nur 11,1 Prozent gaben an, dass sie das Trinken mit Kollegen als "notwendig" ansehen. Weitere 27,1 Prozent sagten, die Praxis sei "etwas notwendig".

Von denjenigen, die die Nominierung positiv bewerteten, gab eine Mehrheit mit 57,6 Prozent an, dass sie "den Abstand zu anderen verringert" und den Teilnehmern hilft, "die wahren Gefühle" der Kollegen zu entdecken. 38,5 Prozent nannten, die Gelegenheit zur "Informationssammlung" als wichtigsten Grund für solche Treffen. Weitere 33,6 Prozent antworteten, dass das Trinken mit Kollegen beim Abbau von Stress hilft. Tomoki Inoue ist der leitende Forscher am NLI-Forschungsinstitut. Er erklärte das Problem wie folgt:

„Die Zahl der Menschen, die die Notwendigkeit eines Treffens bei einem Drink in Frage stellen, ist gestiegen, da sie aufgrund von COVID-19 keine Partys abhalten konnten.“

Die Unterstützung für die „Nomication“ könnte jedoch wieder zunehmen, sobald die Pandemie abgeklungen ist, fügte er hinzu.

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