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Ausländische Studenten haben es schwer in Japan über die Runden zu kommen

Ein Universitätsstudent aus der Mongolei im vierten Jahr in Tokio hat Mühe, über die Runden zu kommen. Nachdem er seinen Teilzeitjob in einem Supermarkt und einem 100-Yen-Laden inmitten der Coronavirus-Pandemie verloren hat, bleibt nicht mehr viel Geld zum Leben.

Der 21-Jährige sagt, er könne sich nur eine Mahlzeit am Tag leisten und habe täglich Anrufe von einer Mietkautionsfirma erhalten. Er musste sie nutzen, da er mit seiner Wohnungsmiete einen Monat in Verzug geraten ist.  Er habe es zwar bis nach Japan geschafft, aber die Entscheidung hält er jetzt für sehr bedauerlich.

Leben in Japan war ein Traum des Studenten

Der 21-jährige träumte von einem Leben in Japan, nachdem er dank des Jobs seines Vaters drei Jahre in Japan gelebt hatte. Er hat Japanisch studiert und das N2 (zweithöchste) Niveau des Japanisch-Sprachtests bestanden. Vor drei Jahren kam er nach Japan und studiert Betriebswirtschaft an der Universität. Der Student spricht fließend Japanisch, nachdem er im zweiten Jahr an der Universität den N1-Test bestanden hat.

Nach japanischem Recht dürfen ausländische Studenten bis zu 28 Stunden pro Woche arbeiten. Der mongolische Student hat seit seiner Schulzeit in Japan Teilzeitjobs hauptsächlich in Convenience-Stores bekleidet. Er verdiente rund 80.000 Yen (etwa etwa 600 Euro) im Monat. Mit dem Geld hat er es geschafft Miete, Strom- und Telekommunikationsrechnungen sowie Lebensmittel zu bezahlen. Seine Eltern leihen sich Geld, um seine Studiengebühren zu decken. Das sind etwa 800.000 Yen (6.000 Euro) pro Jahr, daher kann er nicht erwarten, dass sie ihm mehr Geld schicken.

Pandemie traf Studenten und deren Jobs hart

Er kam gerade so über die Runden, aber dann Schlug die Corona-Pandemie zu. Während des ersten COVID-19-Ausnahmezustands in Japan im Frühjahr 2020 brach die Zahl der Kunden des Convenience-Stores ein. Der Laden, in dem er damals arbeitete, befand sich in einem Bürogebäude, was weniger frequentiert wurde. Vor der Pandemie arbeitete er viermal pro Woche, aber seine Schicht wurden auf einmal pro Woche reduziert.

Da er mit der geringen Stundenanzahl und dem Verdienst nicht über die Runde kommen konnte, kündigte er den Job. Anschließend begann er in einem 100-Yen-Laden zu arbeiten, fand sich jedoch an der Kasse wieder, wo er den ganzen Tag stehen musste, viel länger als seine japanischen Kollegen. Er ging deswegen zum Filialleiter und bat um Verbesserungen seiner Arbeitsbedingungen, aber ohne Erfolg. Den dortigen Arbeitsbedingungen nicht gewachsen, hat er Mitte März 2021 den Job aufgegeben.

Danach fand er jedoch keine Arbeit mehr. Er bewarb sich auf andere Teilzeitstellen, was jedoch zu einer Ablehnung nach der anderen führte, da viele Arbeitgeber die Personalkosten senken möchten.

Die Ende April fällige Miete für Mai konnte der Student nicht bezahlen. Obwohl es das erste Mal war, dass er mit der Miete in Rückstand geriet, rief ihn die Mietbürgschaftsfirma jeden Tag wegen der Zahlung an. Sie fragte ihn, wann er zahlen könne und sagte ihm, dass sie seinen Mietvertrag kündigen würden, wenn er nicht zahlen könnte.

Er hat nicht viel Kontakt zu anderen Studenten, da sein Unterricht seit letztem Frühjahr online ist. Er ist auch keinem Univerein beigetreten, da er die meiste Zeit mit Lernen und Arbeiten verbracht hat. Er möchte in der Informationstechnologiebranche arbeiten und wollte einen Vollzeitjob beginnen. Ohne Bargeld kann er jedoch nicht einmal die Gebühren für den öffentlichen Nahverkehr bezahlen, um sich innerhalb Tokios fortzubewegen.

Das Geld reicht gerade einmal für eine Mahlzeit pro Tag. Teilweise zahlt er mit Kreditkarte, obwohl er weiß, dass er sie am Ende des Monats nicht bedienen kann, da das Geld auf dem Konto fehlt. Ende Mai hat er endlich einen Job in einem Supermarkt gefunden und arbeitet jetzt dreimal die Woche, einschließlich einer Nachtschicht zwischen 22 und 7 Uhr morgens. Er wird nicht vor dem 10. Juli vollständig bezahlt.

Problem des ausländischen Studenten ist kein Einzelfall

Nach Angaben der Japan Student Services Organization belief sich die Zahl der ausländischen Studierenden in Japan zum 1. Mai 2020 auf 279.597. Das waren 10,4 % weniger als im Vorjahreszeitraum. In der Umfrage der Organisation im Februar und März 2020 zu den Lebensbedingungen privat finanzierter internationaler Studierender gaben rund 70 % an, in Teilzeit zu arbeiten.

Insider berichten, dass ausländische Studenten aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie ihre Teilzeitjobs hauptsächlich in der Restaurant- und Logistikbranche verloren haben. Derzeit gibt es nur wenige Stellenangebote, daher haben sie es schwer neue Jobs zu finden und über die Runde zu kommen. Die Geschichte des mongolischen Studenten, der seine Identität geheim halten wollte, ist daher kein Einzelfall in Japan.

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