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Stricken: Stimmungsaufheller und Meditiation

Das Stricken ist eine ausgezeichnete Winteraktivität in durchschnittlichen Jahren und eignet sich als Hobby noch besser in Zeiten von Corona. Da wir ermutigt werden, zu Hause zu bleiben und unsere sozialen Kontakte einzuschränken, ist es ein perfekter Zeitvertreib gegen die Langeweile.

Das Stricken mit Nadel und Faden zur Herstellung von Schals, Mützen, Handschuhen und Pullovern ist ein kostengünstiges Hobby. Angesichts der Vielfalt an kostenlosen Tipps und Tricks im Internet ist es zudem einfacher zu erlernen als je zuvor.

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Das Handwerk kann aber auch Vorteile für Ihre Psyche haben. Viele Studien zeigen, dass Stricken hilft, chronische Schmerzen zu lindern, die kognitiven Funktionen zu verbessern und sogar die Glücksgefühle zu steigern.

Den Ergebnissen einer Umfrage von der Åbo Akademi Universität in Finnland zufolge, soll das Stricken „ein Gegengewicht zu einem stressigen Job, einem hektischen Lebensstil oder anderen anspruchsvollen Lebenssituationen“ darstellen.

Stricken in Japan: Beliebt, aber kein Boom

Das Stricken ist in Japan zwar beliebt, aber es kam zu keinem Boom, wie es im Westen der Fall war. Amigurumi (編 み 包 み, „gestrickte Stofftiere“) bezeichnet das Stricken von Stofftieren. Yubiami (wörtlich "Fingerstricken") ist das Stricken mit den Händen.

Stricken ist in Japan nicht heimisch. Das Verarbeiten von Textilien konzentriert sich eher auf Baumwolle, Bambus oder Hanf als auf Tierfasern. Da Japan bei allen Aktivitäten stark von strengen saisonalen Vorschriften beeinflusst wird, ist das Stricken im Allgemeinen eine Wintersache und geht den Rest des Jahres allgemein zurück.

Die Wolle zum Stricken wird meist importiert und ist daher eher teuer in Japan. Japanische Garngeschäfte sind im Allgemeinen sehr klein und nicht sehr kunstvoll arrangiert. Dennoch heißen sie Strickgruppen oder Klassen willkommen.

Trotzdem darf die japanische Strickkunst nicht unterschätzt werden. Nicht umsonst gibt es eine Strickmusterbilbel mit 260 japanischen Mustern von Hitomi Shida. Japan hat einen großen Schatz an Mustern und Ornamenten geschaffen, was sich vor allem an den Kimonos und Yukatas ablesen lässt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich kleine Gruppen ebenfalls Gedanken um Muster beim Stricken gemacht haben.

Zudem stellt das Stricken etwas Beruhigendes dar. Japan ist bekannt für den Zen-Bhuddismus und die Entschleinigung bei Meditationen. Beim Stricken können Sie ähnliche Ziele erreichen. Daher ist es umso verwunderlicher, dass Stricken dort nie ein Trend wurde. Vielleicht können Japaner in der Beziehung noch etwas vom Westen lernen.

Beruhigende Nähte

Amy Reddinger ist Dekanin des Bay de Noc Community College in Michigan. Sie begann nach einer langen Pause im März letzten Jahres wieder mit dem Stricken. Als der Campus geschlossen wurde und sie eine Auszeit von sämtlichen Bildschirmen benötigte, war es so weit. Ihr erstes Projekt war ein komplizierter Schal mit ziemlich fortgeschrittenen Techniken. Die 45-jährige Dekanin beschrieb ihre Erfahrungen wie folgt:

"Ich habe sehr oft aufgegeben. Aber ich habe trotzdem weitergemacht und fühlte mich manchmal sowohl elend als auch fröhlich. Es war ein guter emotionaler Prozess für mich."

Für Sie war die Herausforderung beim Stricken eine gute Ableckung vom Chaos und Stress des Alltags beziehungsweise Unbekannten während der Pandemie.

Es gibt zwei Arten von Strickern

In Strickkreisen ist bekannt, dass es zwei Arten von Strickern gibt. Zum einen gibt es Stricker, die sich auf die Ergebnisse konzentrieren. Ein bequemen Pullover, Handschuhe passend zu einem neuen Wintermantel, ein Geschenk für eine bevorstehende Babyparty können die Ziele sein.

Zum anderen gibt es Strickende, die sich auf den Moment komplett konzentrieren. Die Prozessstricker wollen einfach nur stricken. Sie schätzen die beruhigenden, sich wiederholenden Bewegungen und das Gefühl des Garns das sich um ihre Finger schlingt. Sie genießen die Farben und den  Entstehungsprozess als solchen.

Ihre Arbeit muss perfekt oder ihr Schal stilvoll sein. Gleichzeitig  genießen sie die guten Gefühle, die mit dem Stricken einhergehen.

Wenn Sie überlegen, Stricken zu lernen, sollten Sie es als Meditation mit ein wenig mehr Ausrüstung und Bewegung ansehen. Gehen Sie es mit Freude an und Sie werden sehen, wie Stressabbauend es sein kann. Außerdem ist es eine gute Möglichkeit, Ihre Hände von Süßigkeiten oder Knabberzeug fernzuhalten, wenn Sie Ihre Essgewohnheiten ändern möchten.

Ein selbst gemachtes Geschenk, hat mehr Wert als ein gekauftes!

Wenn das Ergebnis Sie oder einen geliebten Menschen wärmen kann, ist es umso schöner. Denken Sie an Schals, Hüte, Pullover und Decken, um beispielsweise Neugeborene willkommen zu heißen. Sobald Sie mehr Erfolg haben, werden Sie einer Strickmaschine ähnlicher sein als je zuvor.

Ruhee Dewji, eine kanadische Software Entwicklerin, die alleine lebt, begann im Frühjahr auf Anregung einiger Freunde mit dem Stricken. Vor der Pandemie verbachte die 31-jährige Kanadierin ihre Freizeit mit dem Spielen von Musikinstrumente in Bands. Das Spielen ohne Band während des Lockdowns betonte lediglich ihre Einsamkeit stärker.

Für sie ist das Stricken eine unkomplizierte Freude, die viele Vorteile mit sich bringt. Besonders interessant ist dabei:

„Ich habe meistens Sachen für andere Leute gestrickt, und mir wurde klar, dass man, wenn man etwas für jemanden anderen macht, bei jedem einzelnen Stich an diese Person denken muss, und irgendwie fühlt sich das weniger einsam an, obwohl ich alles alleine mache“.

Stricken als Verbindungselement

Obwohl das Stricken eine Einzelaktivität ist, versammeln sich viele Stricker gerne online oder aber auch persönlich, um die Erfolge zu teilen, über die Fehler zu lachen und voneinander etwas zu lernen.

Da das Stricken nicht immer die volle Aufmerksamkeit erfordert, können Sie sich währenddessen mit den Menschen um sich herum austauschen. Vor noch nicht zu langer Zeit veranstalteten Garngeschäfte Stricknächte und Bibliotheken. Die meisten Stricknächte und Kurse werden seit Anfang dieses Jahres ebenfalls virtuell durchgeführt.

Geduld gehört zum Stricken

Wenn man sich auf das Ergebnis konzentriert, sind viele Anfänger oft ungeduldig und Enden mit unperfekten ersten Projekten. Das erste Projekt wird nicht perfekt sein, aber das spielt keine Rolle.

Sie werden alle Vorteile des Strickens genießen können, unabhängig davon, ob der Schal tragbar ist, oder die Mütze passt.

Die Hilfsmittel zum Stricken sind von entscheidender Bedeutung. Um etwas zu stricken, benötigen Sie Wollknäuel und Stricknadeln. Wussten Sie, dass Garn in verschiedenen Stärken erhältlich ist und die Nadeln die richtige Größe haben müssen? Wählen Sie immer zuerst Ihr Garn aus. Auf dem Garnetikett steht dann die Größe der passenden Nadel.

Für den Anfang sollte man etwas dickeres Garn mit einer helleren Farbe aussuchen, damit Sie besser sehen können, was Sie da tun. Probieren Sie es selbst aus und haben Sie viel Spaß beim Stricken. Es gibt viele Gründe, um damit zu beginnen.

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