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Staatenlose Kinder in Japan aufgrund von Wissenslücken

Eine neue Umfrage hat in Japan ergeben, dass einige Kinder ausländischer Einwohner in Japan staatenlos werden, da die Eltern nicht über die bürokratischen Prozesse informiert sind. Das hat eine neue Umfrage der japanischen Einwanderungsbehörde ergeben. Problem ist, dass die Eltern nicht wissen, welche Unterlagen sie in welcher Behörde einreichen müssen, damit ihre Kinder richtig registriert werden.

Was beschreibt die neue Umfrage zur Staatenlosigkeit unter Kindern

Es handelt sich um die erste Umfrage dieser Art. Sie wurde von der japanischen Einwanderungsbehörde angesichts einer Zunahme von Kindern ohne Staatsangehörigkeit durchgeführt. Die Umfrage ergab, dass 232 oder 76,1 % von 305 Kindern, zeitweise staatenlos waren, weil ihre Eltern den Behörden die erforderlichen Dokumente nicht vorlegten. Die Kinder wurden zwischen 2016 und 2020 geboren und erhielten erst eine Nationalität, nachdem sie das erste Lebensjahr erreicht haben.

Von den 232 Kindern, für die zunächst keine Unterlagen eingereicht wurden, hatten 188 mit Stand April dieses Jahres die Staatsangehörigkeit erworben.

In Japan gilt nicht das Prinzip der geburtsrechtlichen Staatsbürgerschaft. Wenn ausländische Staatsangehörige Kinder in Japan zur Welt bringen, müssen sie die Geburt bei einer Botschaft oder einer anderen diplomatischen Einrichtung unter Vorlage von Dokumenten wie Reisepässen anmelden. Das Kind erhält in dem Fall die Staatsangehörigkeit der jeweiligen Botschaft, welche aufgesucht wurde.

In Japan staatenlos zu sein, schließt den Aufenthaltsstatus nicht aus. Trotzdem kann es für betroffene Personen zu Nachteilen führen, da kein Reisepass beantrag und auch kein Single-Status nachgewiesen werden kann, der für eine Hochzeit nötig wäre.  

Gründe für den Anstieg von staatenlosen Kindern

Mit einem Anstieg der Zahl ausländischer Studenten und Arbeiter in Japan ist die Zahl der staatenlosen Kinder am ehesten zu erklären. Ende 2020 gab es im Land 211 staatenlose Kinder unter 5 Jahren – gegenüber 54 im Jahr 2015. Die Gesamtzahl der staatenlosen Menschen in Japan, einschließlich der Erwachsenen, bewegte sich zwischen 2015 und 2020 bei etwa 500 bis 600 Personen.

Die Einwanderungsbehörde möchte Ausländern zukünftig detaillierte Informationen und Ratschläge geben, welche Dokumente sie ihren Botschaften vorlegen müssen, um die Staatsangehörigkeit ihrer Kinder zu erhalten. Es gibt aber auch Probleme die unabhängig der japanischen Bürokratie auftauchen.

63 der 305 staatenlosen Kinder oder 20,7% wurden staatenlos, weil einige Länder wie Brasilien von den Eltern verlangen, nach Hause zurückzukehren, um Papierkram zur Registrierung der Staatsangehörigkeit ihres Kindes auszufüllen.

Die Umfrage ergab auch, dass fünf Kinder aus den USA staatenlos waren. Hintergrund ist eine neue US-amerikanische Vorschrift für die Aufenthaltsgeschichte bezüglich der Registrierung von Kindern, die am oder nach dem 12. Juni 2017 geboren wurden. Es betrifft unverheiratete Paare mit einem amerikanischen Staatsangehörigen. Nach den neuen US-Regeln muss der amerikanische Vater oder die amerikanische Mutter mindestens fünf Jahre in den Vereinigten Staaten gelebt haben, davon zwei Jahre nach dem 14. Lebensjahr – nur mit diesem Nachweis kann für das Kind die Staatsbürgerschaft der USA beantragt werden. Insgesamt drei Kinder waren staatenlos, da ihre Eltern keine Staatsangehörigkeit besaßen.

Die Umfrage zeigt einmal mehr, wie schwierig das Leben für Ausländer in Japan sein kann. Immerhin zeigt eine erste Umfrage Probleme von staatenlosen Kindern auf. Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft Ausländer, die in Japan leben, besser informiert werden.

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