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Wrestler Skull Reaper A-ji verklagt Stadt wegen Recht auf Maske

Der Wrestler "Skull Reaper A-ji" ist sowohl professioneller Wrestler als auch Stadtrat Oita, eine Großstadt in der gleichnamigen Präfektur auf der Insel Kyushu. Er wollte in den Sitzungen des Stadtrats seine Wrestler-Kappe tragen. 2013 wurde er von einer Ratssitzung ausgeschlossen, nachdem er sich weigerte die Maske abzusetzen. Mittlerweile weigert sich die Stadt sein maskiertes Bild auf der Webseite des Stadtrates zu veröffentlichen. Der Wrestler klagt nun dagegen.

Worum geht es um den Streit von Wrestler Skull Reaper A-ji

Der Stadtrat ist unter dem professionellen Wrestling-Namen "Skull Reaper A-ji" bekannt. Er wurde 2013 erstmals in den Stadtrat gewählt, als er eine Kampagne förderte, die eine Bildungsreform und verbesserte soziale Einrichtungen umsetzen wollte.

Zu einer ersten Sitzung erschien er mit seiner professionellen Wrestling-Kleidung. Die Stadträte protestierten sofort gegen seine Erscheinen. Das Tragen der professionellen Wrestler-Kleidung war fortan untersagt. Mittlerweile möchte die Stadt auch nicht mehr, dass sein Bild mit Maske auf der Webseite zu sehen ist und hat es einfach entfernt.

Skull Reaper A-ji reichte letzte Woche offiziell eine Klage gegen die „Webseiten-Diskriminierung“ von Oita ein. Er forderte, dass sie sein maskiertes Gesicht auf der Website zeigen und 5 Millionen Yen (38.500 Euro) Schadenersatz zahlen muss.

Die Probleme begannen bereits vor 8 Jahren, als er in den Stadtrat kam. Andere Mitglieder missbilligten seinen Lucha Libre-Stil von Anfang an. Gegenüber den japanischen Medien pocht der Wrestler aber auf den Stil als Teil seiner Persönlichkeit. Er möchte die Maske nicht abnehmen, weil er ohne sie ein ganz anderer Mensch sei.

Trotz des Verbots der Teilnahme an Ratssitzungen, wurde der Stadtrat von seinen Wählern unlängst zwei Mal wiedergewählt. Derzeit hat seine dritte Amtszeit begonnen. Zumindest für seine Arbeit wird er somit von den Wählern geschätzt.

Der langwierige Streit zwischen Wrestler und Stadtrat

Die Anklage gegen Web-Diskriminierung gehört zu einer langen Reihe von Streitigkeiten zwischen dem Stadtrat und dem Wrestler. Alleine im April und Juni gab es Anhörungen vor dem Bezirksgericht, wobei aber den Forderungen des Wrestlers nicht stattgegeben hatte.

Der Wrestler verteidigt seine Entscheidung, die Stadt zu verklagen, vehement. Schließlich würde der Rat die öffentliche Meinung der Wähler vernachlässigen, welche seine maskierte Arbeit für die Stadt unterstützen würden.

Er behauptete weiter, dass die Weigerung des Rates, sein Bild auf ihrer Website zu zeigen, eine Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte und seiner Meinungsfreiheit sei. In den sozialen Netzwerken wird diese Frage lang und breit diskutiert. Es gibt viele Japaner, die dagegen sind und meinen, dass öffentliche Vertreter ihr Gesicht zeigen müssen.

Puroresu – das japanische Wrestling Pendant

Puroresu (プロレス) ist die japanische Form des Wrestlings. Allerdings tritt der Showaspekt gegenüber dem amerikanischen Wrestling in den Hintergrund. Die Aktionen im Ring erinnern mehr an asiatischen Kampfsport. Die Puroresu-Ligen werden in Japan teilweise in Tageszeitungen im Sportteil abgebildet. Lediglich in kleinen Ligen kommt es wie in den USA zu Hardcore Matches oder Stacheldrahtkämpfen.

Der Sport kam in den 1960er und 70er Jahren in Mode. Sumoringer hatten begonnen professionelle Turniere zu organisieren und die Wrestler taten es ihnen gleich. Obwohl andere nicht dramatisierte Kampfsportarten wie MMA und Kickboxen an Popularität gewonnen und vom Publikum des professionellen Wrestlings abgelenkt wurden, ist der Sport immer noch beliebt und zieht viele Menschen an. Bekannte japanische Ligen sind: New Japan Pro Wrestling, Pro Wrestling NOAH, All Japan Pro Wrestling und Pro Wrestling ZERO1-MAX (ehemals ZERO-ONE), aber es gibt noch dutzende weitere.

Skull Reaper A-ji ist inzwischen 52 Jahre alt. Seit 2003 kämpft er in verschiedenen Liegen des Wrestlings, wobei er jedoch aus dem japanischen Kampfsport kommt. Sein sportlicher Hintergrund liegt beim Judo und Kickboxen. Er wird manchmal auch als "Kyushu's Dark Hero" bezeichnet. Er kämpft vor allem in der Pro Wrestling FTO (Free Wrestling Oita), welche er auch gegründet hat und besitzt. In der Vergangenheit hat er aber auch gelegentlich in anderen Ligen gespielt.

Wie ernst es um die Klagen ist, bleibt ungewiss. Auf jeden Fall wird das Gerede über seinen Kampf mit dem Stadtrat für weitere Publicity sorgen und die belebt bekanntermaßen das Geschäft.

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