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Japans oberstes Gericht bestätigt Todesstrafe für Serienmörder „Schwarze Witwe“

Der Oberste Gerichtshof (最高裁判所, Saikō-Saibansho) bestätigte am Dienstag (29. Juni 2021) das Todesurteil gegen eine 74-jährige Frau, die als "Schwarze Witwe" bekannt wurde. Die Frau hatte ihren Ehemann und zwei Lebensgefährten in Westjapan zwischen 2012 und 2013 mit Gift ermordet. Sie wollte ihr Geld erben, um damit ihre Schulden zu bezahlen.

Oberster Gericht in Japan entscheidet gegen eine weitere Untersuchung

Das oberste Gericht wies eine Berufung von Chisako K. im Einklang mit den Forderungen der Staatsanwaltschaft zurück. Ihr Verbrechen sei vorsätzlich und grausam gewesen, was den Weg für eine baldige Vollstreckung ihres Todesurteils ebnete. Der Vorsitzende Richter Yuko Miyazaki begründete es mit folgenden Worten:

"Ihre Motivation für finanziellen Gewinn lässt keinen Raum für Nachsicht."

Die Anwälte der Angeklagten hatten Anfang des Monats eine weitere psychiatrische Untersuchung für sie gefordert. Die Begründung lautete damals, dass sich ihre Demenz verschlimmert habe. Daher verstehe sie nicht, dass sie an einem Strafprozess teilgenommen hat.

Laut Auffassung des Gerichts habe die Angeklagte eine starke Tötungsabsicht gezeigt, da sie viermal in sechs Jahren die gleiche Art von Verbrechen begangen habe. Die Todesstrafe sei daher trotz ihres hohen Alters unvermeidlich. Das Todesurteil des Obergerichts von Osaka und des Bezirksgerichts Kyoto wurden in der Vergangenheit ausgesprochen. Seit 2017 steht das Urteil „Tod durch Erhängen“ fest.

Was hat es mit dem Fall der „schwarzen Witwe“ auf sich

Laut dem jüngsten Urteil ermordete die „schwarze Witwe“ zwischen 2007 und 2013 ihren 75-jährigen Ehemann Isao K. und die Lebensgefährten Masanori H. (71 Jahre) und Minoru H. (75 Jahre). Der Bekannte Toshiaki S. sollte sterben, indem er Zyanid trinkt, überlebte jedoch überraschend.

Die Mörderin hatte sich von ihrem potenziellen letzten Opfer etwa 40 Millionen Yen (304.000 Euro) geliehen. Er überlebte den Angriff von 2007, starb aber 2009 im Alter von 79 Jahren.

Die Morde in Westjapan erregten öffentliche Aufmerksamkeit, und die Medien stellten sie als Frau dar, die reiche und ältere Männer ausbeutet. Die Täterin, die sich bei einem Partnervermittlungsdienst registrierte, heiratete und war mit mehr als 10 Männern verbunden. Angeblich suchte sie gezielt nach alten wohlhabenden Männern ohne Kinder. Sie ließ sich als begünstigte von deren Lebensversicherungen eintragen, bevor sie starben. Sie erbte etwa 1 Milliarde Yen (rund 7,6 Millionen Euro), aber sie verschuldete sich schließlich nach ihren Versuchen, im Aktien- und Terminhandel zu spekulieren.

Neben dem bekannten Namen „schwarze Witwe“ wird sie in der japanischen Presse ebenfalls als „Gift-Lady“ bezeichnet. Vor Gericht machte sie zunächst keine Aussage, gestand dann aber einen Mord. Sie habe ihn begangen, da der Mann eine andere Frau unterstützt hat und ihr Geld vorenthielt.

Anfang 2019 schien sich die Frau mit der Strafe abgefunden zu haben. Sie gab sogar in Interviews an, dass sie endlich gehängt werden wollte. Japan ist eines der Industrieländer, welche die Todesstrafe anwenden. Es gibt jedoch viele Kritiker, die die Strafe an sich verurteilen, aber ebenfalls kritisieren, dass die Täter teils mehrere Jahre in Einzelhaft auf die Vollstreckung warten müssen. Der Zeitpunkt der Hinrichtung wird ihnen dann lediglich wenige Stunden vorher angezeigt.

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