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Frau verwechselt Pflanzen und vergiftet sich selbst

Eine Frau in der Stadt Saeki in der Präfektur Oita vergiftete sich versehentlich, indem sie nachtduftende Lilie aß. Die Pflanze wird im Japanischen „kuwazuimo“ genannt, in Deutschland ist sie als Riesen-Elefantenohr bekannt.  

Die 60-jährige Frau klagte über Symptome wie starke Schmerzen im Mund. Sie erholt sich, aber ihr Mund schmerzt immer noch, hieß es in einer Ankündigung der Regierung. Die Präfektur Oita warnt daher in Japan Menschen eindringlich davor, Pflanzen zu verzehren, welche sie nicht eindeutig identifizieren können.

Was ist bei der Vergiftung durch das Riesen-Elefantenohr vorgefallen?

Nach Angaben der Abteilung für Ernährung, Wohnen und Gesundheit der Präfekturregierung aß die Frau am 3. November gegen 17 Uhr einen Blattstiel der Pflanze Kuwazuimo, der in ihrem Garten wuchs. Vor dem Verzehren hatte sie den Blattstiel mit Salz eingerieben. Sie spuckte es aus, nachdem sie einen stechenden Schmerz verspürte. Die Beschwerden hielten an, also ging sie am nächsten Tag zu einem Arzt und erfuhr, dass der Schmerz durch eine Lebensmittelvergiftung verursacht wurde.

Was ist Riesen-Elefantenohr?

Alocasia odora wird auch als nachtduftende Lilie, asiatisches Taro oder Riesen-Elefantenohr bezeichnet. Es ist eine blühende Pflanze aus Ost- und Südostasien und kommt vor allem in Ländern wie Japan, China, Indochina, Assam, Bangladesch, Borneo oder Taiwan vor.

Diese Pflanze wird ca. 0,5 bis 1,6 Meter hoch, mit Rhizomen von circa 4 bis 10 Meter Höhe und 3 bis 5 Zentimeter Breite. Die Blätter sind groß und blattförmig, eiförmig, hellgrün mit herzförmiger Basis. Die Blattstiele sind 0,3 bis 1 Meter lang, wobei die unteren Teile um den Stängel geklammert sind.

Blatt der Pflanze Colocasia Gigantea
Das ist ein Blatt der Pflanze Colocasia Gigantea, welches schnell mit dem Blatt des Riesen-Elefantenohrs verwechselt wird (siehe Titelbild). Foto: von MeganEHansen, CC BY-SA 2.0, via flickr.

Die Pflanze ist im Rohzustand aufgrund von nadelförmigen Kristallen (Kalziumoxalat-Kristallen) in den Pflanzenzellen ungenießbar. Die nadelförmige Calciumoxalat-Kristalle verursachen beim Verzehr in der Mundhöhle stechen und starke Schmerzen. Während Kuwazuimo stark den essbaren Taropflanzen „Colocasia gigantea“ ("Hasuimo" auf Japanisch) und „Colocasia esculenta“ ("satoimo") ähnelt, sind die Blätter glänzend und dunkler. In Japan gibt es mehrere Fälle von Lebensmittelvergiftungen durch versehentlichen Verzehr. Das japanische Gesundheitsministerium muss immer wieder Warnungen aussprechen.

Alocasia odora ist aber nicht nur giftig. Es kann in Nordvietnam als Medizin zur Behandlung von Erkältungen verwendet werden – wie immer macht die Dosis das Gift und bei Pflanzen spielt die richtige Zubereitung eine sehr wichtige Rolle.

Die Abteilung für Ernährung, Wohnen und Gesundheit der Präfektur Oita warnt die Menschen wieder einmal davor, Pflanzen zu essen, wenn sie sie nicht richtig identifizieren können. Trotz der Lebensmittelvergiftung wird die Frau wohl überleben. Es ist demnach noch einmal gut gegangen – dennoch sollte man das Problem von giftigen Pflanzen nicht unterschätzen.

Bildquelle: Titelfoto von Jungle Garden, CC BY 2.0, via flickr.

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