Trusted Shops zertifiziert + 49 (0)30 - 31 80 81 51
 

Japanische Eltern schicken Verwandten „Reisbabys“ von Neugeborenen

Eltern in Japan schicken Reissäcke, die so viel wiegen wie ihre Neugeborenen an Verwandte, die sie aufgrund der Pandemie nicht besuchen können. Die „Reisbabys“ sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Einige Reissäcke in Babyform zeigen ein Baby, welches in eine Decke gewickelten wurde. Es gibt aber auch einfache Modelle, welche eher wie ein Reissack aussehen. Die Verwandten haben dann das Gefühl, den Neuankömmling umarmen zu können, während sie ein Bild des Gesichts betrachten, das auf der Vorderseite angebracht ist.

Die Reismenge im Beutel richtet sich nach dem Geburtsgewicht des Neugeborenen. Der Preis steigt parallel mit der Größe des Babys: Manche Firmen verlangen einen Yen pro Gramm, eine 3,5-Kilogramm-Reisbaby kostet 3.500 Yen (22,90 Euro).

Idee ist mehr als 14 Jahre alt

Naruo Ono kam auf die Idee „Reisbabys“ von Neugeborenen zu erstellen. Sie ist die Besitzerin des Kome no Zoto Yoshimiya Reisladens. Die Idee kam ihr dabei zum ersten Mal vor 14 Jahren. Ihr eigener Sohn wurde geboren und sie überlegte, was sie mit Verwandten tun sollte, die weit weg wohnen. Sie konnten sie nicht unbedingt besuchen. Daher stellten sie Reissäcke her. Sie hatten das gleiche Gewicht und die gleiche Form wie das Baby. Die Verwandten sollten es so halten können und ihre Niedlichkeit spüren können.

Ein Kunde sah einen der Reisbeutel mit dem Bild seines Sohnes im Laden des Unternehmens – in der Stadt Kitakyushu, in der Nähe von Fukuoka – und bemerkte, wie süß und interessant es war. Ono dachte, es könnte einen Markt für sie geben und begann mit der Produktion von Reisbabys für die Kunden. Nach und nach bekam sie Bestellungen aus ganz Japan. Gerade in der Corona-Pandemie scheint das Prinzip einmal mehr anzukommen, da sich Familien nicht treffen können wie vorher.

Produktpalette wurde für Hochzeiten erweitert

Ono hat die Produktpalette um Hochzeitsreisbabys für Feiern erweitert. Dabei hatte sie eine ganz besondere Vorstellung, was die Eltern dem Brautpaar schenken sollten:

„Bei den Hochzeitsbabys schenkt das Brautpaar den jeweiligen Eltern die Reisbeutel mit ihren Bildern aus der Kindheit, um ihre Wertschätzung für die Geburt zu zeigen.“

Mittlerweile sind die Hochzeitsreisbabys noch beliebter geworden als die Geburtspräsente. Die Pandemie habe viele Hochzeitszeremonien nur einem eingeschränkten Personenkreis möglich werden lassen. Da die Menschen nicht kommen konnten, haben Sie dann wenigstens interessante Präsente verschickt.

Neue Idee gleicht Umsatzrückgang durch schlechte Geburtenrate aus

Das Wachstum im Hochzeitsgeschäft hat dazu beigetragen, die Auswirkungen der sinkenden Geburtenrate in Japan auszugleichen. Japans Bevölkerung sank im vergangenen Jahr um mehr als 480.000 Menschen auf 126,65 Millionen Japaner. Strenge Reisebeschränkungen verringerten die Zahl der Menschen, die aus dem Ausland ins Land zuwandern, was den Rückgang aufgrund der langfristigen demografischen Entwicklung noch verstärkte.

Die Zahl der Neugeborenen sank 2020 auf ein Rekordtief von 843.321 und ist jedes Jahr gesunken, seit 1989 als noch 1,25 Millionen Babys im Jahr geboren wurden. Von den 47 japanischen Präfekturen sind nur Tokio und seine drei umliegenden Regionen sowie die südliche Insel Okinawa am Bevölkerungszuwachs im letzten Jahr beteiligt.

In ähnlicher Weise fielen die Eheschließungen auf ein Nachkriegstief von 525.490, nach einem Höchststand von mehr als 1 Million in den frühen 1970er Jahren.

Passende Artikel

Kommentar schreiben

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

  1. Paravent, Futon und Tatami in Berlin bei Japanwelt online günstig kaufen
  2. News