Trusted Shops zertifiziert + 49 (0)30 - 31 80 81 51
 

Planet-Gummi in Japan als neuer Sozial Media Hype

Erdförmige gummiartige Leckereien, bekannt als "Planet Gummi" sorgen in Japan bei jungen Leuten in den sozialen Medien für Aufsehen. Im ganzen Land waren die Gummi-Süßigkeiten nacheinander ausverkauft. In Japan werden die Gummibären-Alternativen "chikyu gumi" genannt.

„Chikyu gumis“ sind blaue, runde Gummibonbons, die einzeln in durchsichtige Plastikkugeln mit kontinentalem Muster verpackt sind, welche die Leckereien wie Miniaturerdkugeln aussehen lassen. Aromatisierte Soße befindet sich im Inneren, welche Magma darstellen soll. Der Preis in den Geschäften beträgt etwa 500 bis 600 Yen (ungefähr 3 bis 5 Euro) für einen 75-Gramm-Beutel mit 4 Stück. Die Erdgummis werden unter der Gummitiermarke Trolli verkauft.

Durch den Hype in den sozialen Netzwerken kam es zu einem Engpass der Planet Gummis, wodurch sie teilweise auf Amazon in Japan für 2.800 Yen (ca. 21 Euro) pro Tüte inkl. Steuern vertreiben wurden. Es scheint, dass sie in der Zeit mit Gewinn weiterverkauft wurden.

Die Ursprünge der Planeten-Gummis liegen in Spanien

Der offizielle Name des Produkts lautet „Trolli Planet Gummi.“ Sie werden in einer Fabrik in Spanien unter der Marke Trolli von dem deutschen Unternehmen Mederer hergestellt, das 1948 gegründet wurde.

Laut Yutaka Trading Co. aus Yokohama, einem Lebensmittelgroßhändler, der Importe nach Japan abwickelt, wurden die Bonbons erstmals im Oktober 2020 in Japan auf den Markt gebracht. Die Gummibärchen-Alternativen gibt es in Geschäften, die importierte Lebensmittel verkaufen, wie Plaza, Don Quijote, Village Vanguard, Kaldi Coffee Farm und Loft.

Hype aus Südkorea kam nach Japan

Sprecher der Unternehmen beschreiben derzeit, dass die Planeten-Gummis ausverkauft sind, sobald sie kommen. Warum sind die Gummibärchen in Japan so beliebt geworden? Die Modeerscheinung scheint um 2018 herum begonnen zu haben, als ein südkoreanischer YouTuber ein "Mok-Bang"-Video von sich selbst veröffentlichten. „Mok-Bangs“ stammen aus Südkorea und zeigen Menschen, wie sie große Portionen von Gerichten essen.  Die hüpfenden Gummis machen ein einzigartiges Geräusch, wenn sie im Mund gekaut werden, und viele YouTuber haben das Geräusch eingefangen.

Seit letztem Jahr gibt es solche Videos auch von Japanern, welche die kleinen Gummis auf YouTube oder TikTok bewerben und essen. Es scheint keine groß angelegte Marketinginitiative gegeben zu haben und der Trend breitete sich offenbar von selbst aus. Kennzeichnend ist, dass der Trend bei bestimmten jungen Menschen in den sozialen Medien an Fahrt gewonnen hat. Mittlerweile gibt es auch ASMR-Videos (Autonomous Sensory Meridian Response) mit den Planet Gummis:

Trends sind nicht mehr so bekannt wie früher

In der Vergangenheit war der Einfluss des Fernsehens größer als heute, und die Menschen erkannten die gleichen Dinge als große Trends. In letzter Zeit, mit der Verbreitung von Smartphones, zerstreuen sich die Geschmäcker der Menschen zunehmend.

Früher war ein Trend etwas, das die meisten Japaner kannten. Da jedoch die Auslösung von Trends dezentraler wird, muss auch die Skala für Trends angepasst werden, da die Bekanntheit insgesamt geringer ist. Dennoch können auch dezentrale Trends, die nur unter bestimmten Personengruppen bekannt sind, zu ausverkauften Regalen führen.

Der Planet-Gummi Trend hat vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Japan beschäftigt. Die älteren Generationen oder Eltern der Kinder kennen den Gummi-Trend nicht unbedingt – was zu einer Kluft zwischen den Generationen führt. Andererseits ist aber auch alles öffentlich, sodass auch ältere Generationen sich über die Trends informieren können, sofern sie sich die Zeit dafür nehmen. Es zeigt sich am Hype der Erdgummis ein komisches Phänomen der modernen Gesellschaften – Das Phänomen gibt es nicht nur in Japan.

Passende Artikel

Kommentar schreiben

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

  1. Paravent, Futon und Tatami in Berlin bei Japanwelt online günstig kaufen
  2. News