6 Monate bis zu den Olympischen Sommerspielen in Japan: 2021 kein Feuerwerk
Vor einem Jahr herrschte großer Enthusiasmus in Tokio. Genau am 23. Januar 2020 hatte Tokio die letzten sechs Monate Zeit bis zu den Olympischen Spielen mit einem großen Feuerwerk gefeiert. Es handelt sich um die zweiten Olympischen Spiele in Japan. Das letzte Mal hat Nippon 1964 die Spiele ausgerichtet.
2021 ist es jedoch anders. Da sich ein Großteil Japans in der dritten Welle der Corona-Pandemie befindet, haben die Organisatoren der Olympischen Spiele in Tokio den 23. Januar 2021 sehr ruhig verbracht. Mit wenig Fanfare, ohne Feuerwerk und mit einem schnell schwindenden Publikum waren die Feierlichkeiten vergleichsweise unaufgeregt.
Rückblick 2020: Großes Feuerwerk an der Rainbow Bridge
Die Rainbow Bridge (jap. レインボーブリッジ, Reinbō Burijji) ist eine bekannte Hängebrücke. Sie überspannt den Hafen von Tokio und verbindet Shibaura-Kai mit Odaiba im Stadtbezirk Minato. Vor der berühmten Brücke wurden die 5 Olympischen Ringe aufgebaut.
Am 23. Januar 2020 läutete Tokio die heiße Phase der Vorbereitungen mit einem großen Feuerwerk ein. Die Bilder eines echten Feuerwerks gingen um die Welt. Dabei handelte es sich um ein echtes japanisches Feuerwerk.
Im August 2020 waren Videos von einem Fake-Olympia-Feuerwerk veröffentlicht worden. Es hat sich jedoch ziemlich schnell herausgestellt, dass dieses Video bereits 2015 veröffentlicht wurde. Außerdem handelte es sich um ein animiertes Fake-Video.
Japaner sind über das Risiko der Olympischen Spiele besorgt
Aufgrund der Pandemie wurden die Spiele um ein Jahr verschoben. Die Organisatoren betonten, dass es keine weiteren Verzögerungen mehr geben soll. Neuesten Umfragen zufolge wünschen sich jedoch knapp 80% der Japaner, dass Olympia erneut verschoben oder ganz abgesagt wird.
Der japanische Premierminister Yoshihide Suga schwor seine Landsleute letzte Woche auf die Vorbereitungen für die Spiele ein. Als Gastgeber müsse Japan auf alle Ereignisse gut vorbereitet sein. Bei einem zweitägigen Besuch in Tokio im November 2020 zeigte sich IOC-Chef Thomas Bach zuversichtlich, dass die Olympischen und Paralympischen Spiele stattfinden werden.
Die Öffentlichkeit ist nach wie vor zutiefst besorgt. 15.000 internationale Athleten kommen zusammen, was einen starken Anstieg der Infektionszahlen bedeuten kann. Die Organisatoren werden im Februar oder März entscheiden, ob Zuschauer zugelassen werden.
Sollten Olympioniken schneller Impfungen erhalten?
Dick Pound ist ein hochrangiges IOC-Mitglied. Er hatte vorgeschlagen, dass Athleten der Olympischen Spielen Tokio 2021 an der Spitze der Warteschlange für Impfstoffe stehen sollten. Der Vorstoß sorgte für große Diskussionen in der Öffentlichkeit, bei Gesundheitsexperten und den Athleten.
IOC-Chef Thomas Bach sieht Impfungen als ein Werkzeug von vielen gegen das Corona-Virus. Er ist zuversichtlich, dass die bestehenden COVID-19-Gegenmaßnahmen wirksam sind. Falls die Athleten kommen können und die Regierung das Covid-Risiko für zulässig erachtet, wird es Spiele wie noch nie geben. Eine Quarantäne wird für die Sportler nicht verhängt, aber es gibt strenge Gesundheitsprotokolle. Regelmäßige Corona-Tests gehören dazu.
Die Eröffnungsfeier wird nur mit einer begrenzten Anzahl von Athleten ausgetragen. Außerdem werden soziale Distanzierungsmaßnahmen im Athletendorf durchgesetzt. Die Anwesenheit von Medien, Sponsoren und anderen externen Teilhabern wird bei den Spielen auf ein Minimum beschränkt.
Verlust der Spiele würde Japan bestrafen
Am 25. März 2021 soll der traditionelle Fackellauf mit dem Olympischen Feuer starten. Die Entscheidung über die Durchführung der Spiele sollte bis zu dem Zeitpunkt getroffen sein.
Eine Absage würde nicht nur zu einer tiefen nationalen Verlegenheit führen, sondern Japan auch Verluste in Milliardenhöhe bescheren.
Zusätzlich zu den 10,4 Milliarden Euro, die Japan bereits für die Spiele vorgesehen hat, werden die Kosten für die Neuordnung der Olympischen Spiele voraussichtlich 2,3 Milliarden Euro betragen. Der größte Teil der zusätzlichen Ausgaben besteht aus öffentlichen Geldern. Es handelt sich um eine Kostenexplosion. 2013 bei der Vergabe ging das Land von 6 Milliarden Euro an Kosten aus – der Wert hat sich demnach verdoppelt.
Die Kostenexplosion hatte für große Diskussionen gesorgt. Immerhin kämpft Japan seit Jahrzehnten gegen Rezession und Deflation. Man sucht außerdem permanent Möglichkeiten, staatliche Investitionsgelder auszugeben. Dennoch wird Olympia nicht der große Jobmagnet in Japan.
Die Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass Japan die Spiele ausrichten kann. Das Land war letztes Jahr bereits gut auf die Olympiade vorbereitet. Man wird mit strikten Hygiene-Konzepten daher auch die Pandemie-Situation bewältigen.
Die Spiele finden vom 23. Juli bis 8. August 2021 statt. In Japan sind es die Monate des Hochsommers. Wie in Deutschland sollten sich die Athleten auf die Sonneneinstrahlung einstellen. In Tokio können es bis zu 40 Grad Celsius bei einer tropischen Luftfeuchtigkeit werden.
In Deutschland werden wir diese Temperaturen nicht erreichen. Dennoch sollten Sie sich vorher mit japanischen Sonnenschirmen und Schirmständern eindecken, damit Sie die Spiele im Garten mit der Familie oder Freunden gebührend feiern können. Im Sommer könnten auch in Deutschland die Infektionszahlen wieder heruntergehen – vielleicht mit der Übertragung der japanischen Olympiade.
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