Japan: Wie soll man Geschlechtsidentität in Kindergärten lehren?
Kindergärten und Vorschulen in Japan haben Schwierigkeiten, Kinder im Vorschulalter über sexuelle Minderheiten zu unterrichten. Durch einen neuen Vorfall haben sich die Herausforderungen im Besonderen herausgestellt.
In einem neuen Fall hat ein 6-jähriger Junge den Kindergarten nicht mehr besucht, da er gemobbt wurde. Der Grund für das Mobbing war, dass er Mädchenkleidung angezogen hat. Japanische Erzieher wussten nicht, wie sie mit dem Problem adäquat umgehen sollen.
6-jähriger Junge wird im Kindergarten gemobbt
Der Junge besuchte ab April 2019 einem städtischen Kindergarten in Otsu in der Präfektur Shiga. Seine Eltern erfuhren später, dass er von Gruppenkameraden verspottet wurde, die ihm Namen wie "Junge-Mädchen" gaben. In kaum lesbarer Handschrift kritzelte der Junge "zusammengeschlagen", "weg" und andere Nachrichten auf ein Stück Papier, das er seinen Eltern zeigte. Die Eltern suchten anschließend Hilfe bei der Stadtregierung. Nach der Beratung wurde ihnen mitgeteilt, dass Mobbing in diesem Fall nicht anwendbar ist. Ein Gesetz zur Verhinderung von Mobbing in der Schule würde nur für Grundschüler und ältere Personen gelten.
Nachdem die Eltern wiederholt darum gebeten hatten, eine Verbesserung der Situation zu erreichen, gab die Stadt im November 2020 das Vorhandensein von Mobbing im Kindergarten zu und entschuldigte sich. Die Stadt hielt die Reaktion auf das Problem für unangemessen. Bis zu dem Zeitpunkt hatte sich der Junge jedoch fast 1,5 Jahre lang geweigert, zur Schule zu gehen.
Gesetz gegen Mobbing an Schulen in Otsu
2013 ist ein Mobbing-Gesetz für Schulen in Kraft getreten. Es wurde nach dem Selbstmord eines Jungen im zweiten Jahr der Mittelstufe 2011 erlassen, der an einer Schule in Otsu gemobbt worden war. Toshiyuki Kasugai ist Professor an der Ritsumeikan-Universität und Vorsitzender eines von der Otsu-Regierung eingerichteten Komitees zum Schutz von Kindern vor Mobbing. Er gestand ein, dass das Gesetz nicht für Kindergartenkinder und Vorschüler erlassen wurde. Trotzdem kann Mobbing in der frühen Kindheit auftreten.
Aus diesem Grund sollten Kindergärten und Vorschulen Probleme von sexuellen Minderheiten basierend auf den Grundsätzen des Gesetzes angehen. Mit dem Fortschreiten des Verständnisses für sexuelle Minderheiten wie Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender-Personen haben die Eltern mehr Akzeptanz gefunden. Infolgedessen ist mit einer Zunahme von Fällen wie in Otsu zu rechnen.
Erste Versuche der Erzieher hatten in Otsu keinen Erfolg
Der Kindergarten versuchte, die Kinder über Fragen der Geschlechtsidentität zu unterrichten. Erzieher forderten die Kinder auf, "die Gefühle ihrer Freunde zu schätzen". Das konnte aber die Verspottung immer noch nicht aufhalten.
Mehr als die Hälfte der Menschen mit einer Störung der Geschlechtsidentität fühlen sich vor dem Eintritt in die Grundschule unwohl in Bezug auf ihr Geschlecht. Experten sind daher der Ansicht, dass eine frühere Sensibilisierung für das Thema unerlässlich ist. Bilderbücher seien dafür wichtig, um den Unterricht zu gestalten. Ferner sollten Kinder mit Erwachsenen in Kontakt kommen, die sexuelle Minderheiten repräsentieren.
Kinder im Vorschulalter mit geschlechtsspezifischen Problemen haben wahrscheinlich Schwierigkeiten, diese Gefühle anderen gegenüber auszudrücken. Da sich die Selbsterkennung der Geschlechtsidentität ändern kann, ist es wichtig, einfach das Verhalten des Kindes zu beobachten, ohne sie als sexuelle Minderheit zu brandmarken.
Das ganze Thema ist relativ neu und schwierig zu handhaben. Einige Experten geben in Japan Tipps zu den Problemen. Es wird sich jedoch erst in Zukunft zeigen, welche Praktiken bei der Sensibilisierung wirklich hilfreich sind.
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