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Zwei Japaner wegen Kunstfälschung in Tokio verhaftet

Zwei Männer wurden in Tokio verhaftet, weil sie Kopien von Kunstwerken hergestellt und verkauft haben. Sie haben dabei prominente japanische Maler gewählt, welche sie kopierten. Einer von den Malern war Higashiyama Kaii, welcher in der Nachkriegszeit zu einem wichtigen und international anerkannten Landschaftsmaler wurde.

Wer sind die beiden mutmaßlichen Täter?

Kato Y. ist 53 Jahre alt und hat eine Kunstgalerie in Osaka. Sein Komplize war Kitabata M., welcher eine Druckerei in der Stadt Yamatokoriyama in der Präfektur Nara betreibt. Die Polizei von Tokio hat die beiden mutmaßlichen Täter am Montag (27. September 2021) verhaftet. Grund ist die Verletzung des Urheberrechts.

Bei den Untersuchungen wurden 10 Werke von Higashiyama und zwei anderen japanischen Künstlern mit den Namen Hirayama Ikuo und Kataoka Tamako gefunden. Die Fälschungen wurden in den letzten Jahren in Kaufhäusern in Tokio und Osaka verkauft.

Die Polizei von Tokio vermutet, dass die beiden Männer unter anderem an der Herstellung und dem Verkauf von gefälschten Drucken einer Arbeit mit dem Titel Kusa-aomu von Higashiyama beteiligt waren.

In einem Interview mit NHK im Februar 2021 gab Kitabata zu, dass er vor mehr als acht Jahren von Kato gebeten wurde, gefälschte Drucke herzustellen. Kitabata gab jedoch an, dass er nicht wisse, wie sie verkauft würden.

Wer waren die gefälschten Maler?

Higashiyama Kaii wurden 1908 in Yokohama geboren und starb dort 1999. Er gilt als bedeutender Landschaftsmaler im Nihonga-Stil. Der Maler war von 1933 bis 1935 in Berlin und studierte in Deutschland Kunstgeschichte an der Universität Berlin. Er war beeindruckt von der deutschen Romantik und den Bildern des Greifswalder Malers Caspar David Friedrich.

Charakteristisch an seinen Bildern sind die feine Pinselstrichführung, die feinen Farbschattierungen und der hohe Detailgrad. Die Bilder wirken zwar stilisiert, aber dennoch natürlich und strahlen eine immense Ruhe aus. Bedeutendstes Werk ist „der Weg“ von 1950. Es zeigt einen Pfad in der Mitte und das Grün sowie ein paar Bäume Drumherum.

Ikuo Hirayama ist ebenfalls ein Maler des Nihonga-Stils. Er wurde 1930 in Setoda geboren. In der Welt sind vor allem Darstellungen von Dromedar-Kolonnen von ihm bekannt. Kataoka Tamako ist 1905 in Sapporo geboren und dort 2008 gestoben. Die Künstlerin war ebenfalls eine Malerin des Nihonga-Stils. Sie ist durchweg für farbenfrohe Darstellungen bekannt. Zahlreiche Bilder zeigen den Berg Fuji. Sie hat zahlreiche Lithografien veröffentlicht.

Der Nihonga-Stil wurde 1890 entwickelt und sollte in der Zeit eines Umbruchs die traditionelle japanische Malerei in moderner Form erhalten. Die Künstler verzichten daher meist auf Tiefendarstellungen, Schatten und Ölfarben. Lediglich Mineralfarben kommen zum Einsatz.

Eine Organisation von Kunstgutachtern in Tokio erklärte, dass mindestens 120 Drucke, die von ihren Besitzern zur Bewertung eingereicht wurden, Fälschungen seien – wahrscheinlich gehen sie auf die beiden Männer zurück.

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