Überreste von japanischen Kriegsverbrechern im Pazifik „verstreut“
Ein japanischer Forscher hat offizielle US-Dokumente gefunden, in denen detailliert Informationen vom amerikanischen Militär über die eingeäscherten Überreste des japanischen Premier- und Kriegsministers Hideki Tojo gemacht wurden. Er und sechs andere hingerichteter Klasse-A-Kriegsverbrecher im wurden im Pazifischen Ozean verstreut hat.
Neue Dokumente geben zu ersten Mal Details über Ruhestätte von Kriegsverbrechern
Die freigegebenen Dokumente wurden von Hiroaki Takazawa, einem außerordentlicher Professor am Nihon University College of Industrial Technology entdeckt. Er hat die Dokumente bei der US-amerikanischen National Archives and Records Administration gefunden. Sie enthalten einen Hinweis, dass ein Major der US-Armee "persönlich die eingeäscherten Überreste" der Kriminellen über den Pazifischen Ozean verstreut hat.
Es ist das erste Mal, dass in offiziellen Dokumenten Details über die sterblichen Überreste der Klasse-A-Kriminellen gefunden werden. Während Spekulationen kursierten, dass ihre Überreste im Pazifischen Ozean oder in der Bucht von Tokio verstreut waren, gab es nie offizielle Dokumente über den Verbleib.
28 Kriegsverbrecher der Stufe A standen vor Gericht
Hideki Tojo gehörte zu den 28 Kriegsverbrechern der Klasse A, bestehend aus japanischen politischen und militärischen Führern. Sie wurden nach dem Zweiten Weltkrieg wegen Verbrechen gegen den Frieden angeklagt. Insgesamt 7 Personen wurden in den Tokioter Prozessen am 12. November 1948 wegen zahlreicher Kriegsverbrechen zum Tode verurteilt. Unter anderem wurde dem 27. Premierminister das Führen eines Angriffskrieges und die unmenschliche Behandlung von Kriegsgefangenen vorgeworfen. Er bekannte sich in allen Anklagepunkten für schuldig. Die Verurteilten wurden anschließend gehängt.
Major Luther Frierson von der 8. Armee hatte am 4. Januar 1949 ein Dokument verfasst, über die Todesumstände. Ort der Hinrichtung der Kriminellen war das Sugamo-Gefängnis in Tokio. Er war angeblich nach Mitternacht des 22. Dezember 1948 bei der Hinrichtung anwesend. Ein Lastwagen mit den Leichen verließ das Gefängnis am 23. Dezember um 2:10 Uhr und erreichte Yokohama um 3:40 Uhr. Um 7:25 Uhr verließ der Lastwagen das Gebiet und erreichte 30 Minuten später ein Krematorium in Yokohama. Die Leichen wurden bis 8.05 Uhr direkt vom Lkw in die Verbrennungsanlagen gebracht.
Nach der Einäscherung wurden die Überreste in separate Urnen gelegt und zum Verbindungsflugplatz der 8. Armee transportiert. An Bord eines Verbindungsflugzeugs wurden die Überreste mit Frierson als Passagier transportiert. In dem Dokument heißt es:
"Wir fuhren bis zu einem Punkt, der ungefähr 30 Meilen über dem Pazifischen Ozean östlich von Yokohama liegt, wo ich persönlich die eingeäscherten Überreste über ein weites Gebiet verteilt habe."
Das US-Militär hat sich für diese Vorgehensweise entschieden, damit Kriegsverbrecher nicht vergöttert werden.
Yoshinobu Higurashi ist Professor an der Teikyo-Universität. Für ihn ist klar, dass das US-Militär die Überreste im Meer verstreut hat, um die Vergöttlichung von Kriegsverbrechern zu verhindern. Die Überreste von hingerichteten Kriminellen aus Nazi-Deutschland, die in den Nürnberger Prozessen verurteilt wurden, wurden auf ähnliche Weise in einem Fluss verstreut.
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