Hauseinbruchserie in Japan mit Karten-App
Gegen fünf Männer wurde von der Staatsanwaltschaft in Kumamoto Anklage wegen angeblicher Diebstähle mit einer Karten-App erhoben. Am 10. November 2021 wurde der Haftantrag gestellt. Kumamoto ist eine Großstadt im Südwesten von Japan auf der Insel Kyūshū. Kumamoto ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Präfektur.
Den Männern werden 53 Wohnungseinbrüche vorgeworfen bei denen Sie über eine Smartphone-Karten-App Zugang zu den Häusern verschafft. Es wurden Gegenstände im Wert von rund 17 Millionen Yen (rund 130.000 Euro) erbeutet.
Apps sind in Japan sehr beliebt. Das Land ist gegenüber neuen Technologien weitaus offener als es die Menschen in Deutschland sind. Daher ist es immer ein Problem, wenn neue Technologien für kriminelle Zwecke genutzt werden, auch wenn letztlich die App nicht zum Ausspionieren von Häusern oder Wohnungen geschaffen wurde.
Abschluss der Ermittlungen durch die Polizei
Die Polizei der Präfektur Kumamoto gab bekannt, dass sie ihre Ermittlungen am 10. November 2021 abgeschlossen wurde. Die Bande japanischer Männer wurde an die Staatsanwaltschaft übergeben, um sie des Diebstahls von Gegenständen wie Bargeld und Gemälden anzuklagen.
Nach Angaben der Polizei der Präfektur teilten die Verdächtigen den Ermittlern mit, dass sie mithilfe von Bildern in einer Karten-App unbewohnte Häuser fanden. Sie achteten bei den Aufnahmen auf Unkraut im Garten oder Fensterläden, die tagsüber geschlossen waren. Alle Hinweise auf Abwesenheit der Bewohner wurden aufgenommen und dokumentiert.
Wer wurde angeklagt?
Angeklagt wurden fünf Verdächtige zwischen 40 und 44 Jahren. Sie stammten aus der Präfekturstadt Kikuyo sowie aus Gemeinden der Stadt Kumamoto. Ein 40-jähriger Mann hatte zudem keine feste Adresse. Ein 44-jähriger Mann, der in der Stadt Kumamoto lebt, ist derzeit auf Kaution frei.
Die Polizei der Präfektur behauptet, dass die fünf Männer zwischen etwa November 2019 und Juli 2021 in vier Gemeinden, einschließlich der Stadt Kumamoto, mehrere Diebstähle begangen und insgesamt 464 Gegenstände gestohlen haben. Darunter waren Bargeld, hängende Schriftrollen, antike Münzen und Ringe. Berichten zufolge hat einer der Männer die Vorwürfe bestritten, während die anderen vier Mitglieder der Bande gestanden haben.
Karten-Apps wie Google Street View standen auch in Deutschland in der Kritik. Als 20210 eine Hamburger Behörde jedem Deutschen Hausbesitzer ein Recht auf die Verpixelung des Eigenheims garantierte, kam der Dienst ins Stocken. Daher gibt es bei Google Street View in Deutschland viele weiße Flecken. Unter anderem hatten Hausbesitzer Angst, dass Diebe und Einbrecher über die Bilder Zugangsstellen zu ihren Grundstücken finden. Berichte wie die Probleme bei der japanischen Karten-App, befeuern solche Ängste zusätzlich. Zumindest lässt es die Menschen und Betroffenen kurz über den Nutzen und die Gefahr solcher neuen Technologien nachdenken.
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