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6% der japanischen Schüler im zweiten Jahr der Mittelstufe sind „junge Betreuer“

Die japanische Regierung hat die Ergebnisse einer neuen Umfrage zum Thema Familienbetreuung während der Schulzeit veröffentlicht. Das Ergebnis war, dass 5,7% der Kinder im zweiten Jahr der Mittelschule Familienmitglieder betreuen, die an einer chronischen Krankheit leiden oder anderen Probleme haben.

Die Umfrage der Sozial- und Bildungsministerien zum Thema sogenannter „junger Betreuer“ ergab außerdem, dass mehr als 10% dieser Kinder sieben Stunden oder mehr pro Wochentag damit verbringen, sich um Familienmitglieder zu kümmern. Die Umfrageergebnisse wurden am selben Tag der gemeinsamen Arbeitsgruppe der Ministerien gemeldet.

Was hat die Umfrage zu „jungen Betreuern“ in Japan gezeigt?

Die Umfrage wurden zwischen Dezember 2020 und Februar 2021 online durchgeführt. Schüler im zweiten Jahr an öffentlichen Mittelschulen, Schüler im zweiten Jahr an Ganztagsoberschulen und Fernschüler nahmen an der Umfrage teil.

In Japan beginnt im Normalfall der Schulbesuch mit der Vollendung des 6. Lebensjahres. Der Besuch ist nach 6 Jahren beendet. Mit knapp 12 Jahren kommen die Schüler dann für 3 Jahre auf die Mittelschule. Im Alter von 15 Jahren gehen sie dann für 3 Jahre auf die Oberschule. Mit dem Abschluss an den Oberschulen können sie dann Universitäten besuchen.

Die Antworten von 5.558 Schülern der Mittelstufe und 7.407 Ganztagsschülern wurden berücksichtigt. Insgesamt 319 Schüler der Mittelstufe gaben an, Familienmitglieder zu haben, die sie betreuen. Von den Befragten sind 45,1% fast täglich der Betreuung nachgekommen, während 17,9% und 14,4% mitteilten, drei bis fünf Tage die Woche bzw. einen oder zwei Tage in der Woche ihre Angehörigen zu betreuen.

Durchschnittlich haben die „jungen Betreuer“ vier Stunden pro Wochentag für die Hilfeleistungen ihrer Angehörigen aufgewendet. Die größte Gruppe von 42% der Schüler gab an, dass sie weniger als drei Stunden mit den Pflegebedürftigen verbringen. Allerdings beschrieben 11,6%, sieben Stunden oder länger für die Pflege aufzuwenden.

Unter den Schülern im zweiten Jahr an Oberschulen haben 307 Befragte oder 4,1% sich um Familienmitglieder gekümmert. Knapp 47,6% betreuen dabei täglich einen Familienangehörigen. Die durchschnittliche Zeit für die Pflege pro Wochentag betrug 3,8 Stunden. Der Anteil der Betreuer im hohen Schulalter, die sieben Stunden oder mehr verbringen, betrug 10,7%.

Geschwister sind die häufigsten Hilfsbedürftigen. Diese Antwort wird von 61,8% der Schüler der Mittelstufe und 44,3% der Schüler der Oberstufe angegeben. Dem Folgen Eltern und Großeltern.

Welche Aufgaben werden übernommen?

Junge Betreuer übernehmen eine breite Palette von Aufgaben, darunter sind:

  • Hausarbeiten wie Kochen, Putzen und Waschen,
  • das Bringen und Abholen von Kindern in der Kindertagesstätte,
  • die emotionale Unterstützung für Familienmitglieder mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen,
  • die Begleitung der Familienmitglieder, wenn sie ausgehen,
  • das Aufpassen auf Familienmitglieder,
  • die Hilfe beim Baden oder dem Gang zur Toilette.

Die Übernahme von Aufgaben ziehen einige Probleme nach sich. 10 bis 20% der jungen Betreuer gaben an, dass sie keine Zeit für das Lernen oder Hausaufgaben haben. Sie haben keine Zeit für sich selbst oder sind geistig erschöpft. Einige litten auch unter Schlafmangel.

67% der Schüler der zweiten Klasse der Mittelschule und 64% der Schüler der zweiten Klasse der Oberschule erklärten, dass sie sich nie jemandem über ihre Situation anvertraut haben. Viele Befragte waren der Ansicht, dass ihre Sorgen nicht so ernst sind. Sie müssten sich keinen Rat suchen. Einige Schüler wollen ihre Situation auch nicht öffentlich besprechen, da sie nicht bemitleidet werden wollen.

Welche Ziele verfolgt die Umfrage unter jugendlichen Betreuern?

Es war die erste Regierungsumfrage unter jungen Betreuern. Die Regierung von Premierminister Yoshihide Suga kündigte im März 2021 eine Entscheidung an, junge Betreuer zu unterstützen, da die Hilfeleistung eine große Belastung für Kinder darstellt. Die Arbeitsgruppe wird bis Mai detaillierte Maßnahmen zur Aufnahme in die grundlegenden wirtschafts- und fiskalpolitischen Leitlinien der Regierung ausarbeiten.

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