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Neues UNESCO-Weltkulturerbe: Die prähistorischen Stätten der Jomon-Ära in Japan

Das UNESCO-Beratungsgremium empfahl am 26. Mai 2021, die archäologischen Stätten der Jomon-Ära in Nordjapan als Weltkulturerbe aufzunehmen. Dabei handelt es sich um 16 verschiedene prähistorische Siedlungsstätten, die in den Präfekturen Hokkaido, Aomori, Iwate und Akita zu finden sind. Sie spiegeln eine Jäger-Sammler-Gesellschaft wieder, die in Japan mehr als 10.000 Jahre vorherrschte.

Wenn die Stätten während einer Online-Sitzung des Welterbekomitees zwischen dem 16. und 31. Juli registriert werden, ist es Japans 20. Eintrag auf der Liste der Weltkulturerbestätten. Bei den Weltnaturerben sind derzeit 4 Stätten eingetragen.

Was gibt es bei den archäologischen Stätten der Jomon-Ära in Nordjapan zu sehen?

Steinkreise, japanische Siedlungen, Langhäuser als Treffpunkte und Erdhäuser zum Wohnen – die 16 archäologische Stätten Nordjapans decken ein beeindruckendes Spektrum an Funden ab. Im Folgenden werden lediglich zwei der kulturellen Denkmäler aus prähistorischen Zeiten kurz vorgestellt.

Die antike japanische Siedlung Sannai Maruyama bei Aomori

Unter den 16 archäologischen Stätten sind Ruinen eines alten Dorfes, welche von rund 5.900 Jahren entstanden ist. Sannai Maruyama in Aomori zeigt die Überreste einer relativ großen Siedlung, wobei verschiedene Gebäude und Straßen auffindbar waren. Die systematische Anordnung legt sogar eine Stadtplanung nahe. Allgemein gilt das Areal als gutes Forschungsobjekt um den Übergang vom Leben als Jäger und Sammler zur Sesshaftigkeit zu verstehen.

Die Ausgrabungsstätte liegt 3 Kilometer von Aomori entfernt, im Norden der Region Tōhoku auf der Insel Honshū. Zur Aufbereitung der Funde wurde viele Langhäuser und Pfahlbauten rekonstruiert. Zwar ist die Ausgrabungsstätte bereits seit der Edo-Zeit im 17. Jahrhundert bekannt, allerdings mussten sich Archäologen mit dem Auffinden von Pfostenlöchern aus der Zeit um 2.600 v. Chr. begnügen. Feuer- und Herdstellen wurden ebenfalls gefunden. Bei den Ausgrabungen wurden 1.500 Artefakte von Tonfiguren über Steinwerkzeug bis hin zu Keramik gefunden.

Der Ōyu-Steinkreise in Akita

Die Ōyu-Steinkreise (大 湯 環状 列 石, Ōyu Kanjyō Resseki) stammen aus der späten Jōmon-Zeit (ca. 2.000 - 1.500 v. Chr.). Sie befinden sich in der Stadt Kazuno in der Präfektur Akita in der Region Tōhoku im Norden Japans. Bereits seit 1956 gelten die Steinkreise als besondere nationale historische Stätte Japans. Sie wurden 1931 entdeckt.

Die historische Stätte besteht aus zwei großen Steinkreisen, die sich auf einem künstlich abgeflachten Plateau am linken Ufer des Oyu-Flusses befinden. Der größere Steinkreis hat den Namen „Manza (万 座)“. Der Durchmesser des Steinkreises beträgt 46 Meter. Es ist der größte Steinkreis in ganz Japan. Um den Steinkreis hat man mehrere rekonstruierte Wohnhäuser aus der Zeit errichtet. Der zweite Steinkreis trägt den Namen „Nonakadō (野 中堂)“. Er liegt etwa 90 Meter entfernt und misst „lediglich“ einen Durchmesser von 42 Metern.

Jeder Kreis besteht aus abgerundeten Flusssteinen von einem etwa 7 Kilometer entfernten Fluss.  Jeder Kreis ist konzentrisch, mit einem inneren und einem äußeren Ring, die durch einen offenen Streifen von ungefähr 8 Metern Breite getrennt sind. Jeder Kreis enthält kleinere Steinformen, die stehende Steine zeigen, die von langgestreckten Steinen in strahlender Ausrichtung umgeben sind. Sie bilden eine Sonnenuhr, die zur Sommersonnenwende in Richtung Sonnenuntergang zeigt und die Berechnung der Wintersonnenwende, des Frühlingsäquinoktiums und der Sonnenbewegungen ermöglicht.

Die Anlage besteht aus kleineren Flusssteinen und ist nicht mit europäischen Steinkreisen aus Megalithen vergleichbar. Jeder Kreis ist von umgebenden Gebäude gekennzeichnet. Tonfiguren, Tonwaren und Steinzeug (einschließlich alltäglicher Töpferwaren) und Steinschwerter wurden dort entdeckt. Obwohl die Form der Steinkreise auf der Form kreisförmiger Siedlungen basiert, gibt es keinen Hinweis auf eine dauerhafte Besiedlung des Geländes.

Aufnahme durch Empfehlung der japanischen Regierung

Die japanische Regierung empfahl die archäologischen Stätten der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur im Jahr 2020. Man könne an den Stätten eine Ära erkennen, die vermutlich vor 16.000 Jahren mit Siedlungen begonnen hat. Die ersten Siedler hätten sich durch Jagd, Fischerei und Pflanzensammlung ernährt. Die Aufnahme stellt wohl lediglich eine Formalie dar.

Foto: 663highland, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

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