Gundam Modelle von Bandai – Modellbau auf Japanisch
Japan hat die dritte Welle des Corona-Virus ergriffen und teilweise hinter sich. Mittlerweile werden die Japaner immer kreativer, was die Beschäftigungen im Lockdown angeht. Einige ältere Menschen (fern der 40 Jahre) haben jetzt Gunpla – oder besser gesagt die Montage von Gundam-Plastikmodellen (Gunpla ist der Spitzname aus diesem Begriff) wiederentdeckt.
Den meisten Menschen im höheren Alter sind die Roboter-Modelle der Anime-Serie "Mobile Suit Gundam" sehr gut bekannt. Gundam wurde erstmals 1979 ausgestrahlt. Die ursprünglich geplante Anzahl von Folgen musste jedoch damals aufgrund schlechter Einschaltquoten gekürzt werden. Trotz der eher kurzen Laufzeit waren die Plastikmodelle der Roboter damals sehr beliebt. Dies führte teilweise zu einer Wiederbelebung der Anime-Serie.
Gundam-Boom durch Akzeptanz der Jugend
Die meisten Japaner, die heute an den Gunpla-Modellbau denken, haben als Kinder kaum gebaut. Die Einsteigerkits zum Bauen der Modellroboter haben sie sicherlich bekommen. Aber Kinder sind ungeduldig, der Aufbau hat meist zulange gedauert. Die Väter, welche oftmals Model-Enthusiasten waren, beendeten die Arbeiten der Sprösslinge.
Trotz der neuen Medien und den digitalen Quellen, hat der Gundam-Hype in Teilen Japans überlebt. Es gibt Japaner, die versuchen ihre eigenen Gundam-Modelle aufzubauen, oder sie gar in Flaschen erstellen wollen.
Letztlich führen die meisten japanischen Elektronik-Geschäfte eine Gunpla-Abteilung. Die Roboter werden teilweise als realistisch betrachtet, obwohl sie aus einer animierten TV-Sendung stammen. Die Entwicklung machte auch an dem Modellbau von Gundam nicht halt. Die Modelle wurden detailgetreuer. Teilweise kann man das Innere des Roboters zusammensetzen.
Hobby kann zur Sucht werden
Gunpla kann zur Sucht werden. Die Menschen, welche dem Hobby frönen, denken den ganzen Tag daran. Sie richten sich eine eigene Werkstatt an, kaufen immer neues Werkzeug und malen sich aus, wie sie es am Abend einsetzen können. Einige Menschen stellen nach dem Bau von 11 Modellen und mehr fest, dass sie der Modellbausucht erlegen sind, wobei sie aber nur Gunpla-Roboter bauen.
Modellbau wird teurer während Corona
Eine interessante Beobachtung tätigten einige Modellbauer in der Coronakrise. Teilweise haben sie ihre favorisierten Modelle nicht mehr in den japanischen Läden erhalten. Da der Drang nach den Modellen jedoch größer war, haben sie im Internet danach gesucht. Bei der Recherche ist aufgefallen, dass im Online-Handel die Modelle den doppelten bis dreifachen Preis erzielten.
Im Laufe der Geschichte basierten Preise auf dem Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Ein hohes Angebot mit geringer Nachfrage ergibt einen niedrigen Preis, während ein niedriges Angebot mit hoher Nachfrage einen hohen Preis bedeutet. Im vergangenen Jahr (inmitten der Coronavirus-Krise) hatten Wiederverkäufer von Masken und antiseptischen Lösungen in Japan viel Zorn auf sich gezogen, als sie Artikel zu extravaganten Preisen verkauften, weil sie eine Mangelware waren.
Die Gunpla-Kits wurden ursprünglich vor langer Zeit verkauft. Die Preise sind zwar gerechfertigt, wenn die harte Arbeit berücksichtigt wird, den Zustand der Gegenstände aufrechtzuerhalten. Einige Wiederverkäufer sind jedoch noch einen Schritt weitergegangen.
Ein neues Kit war im Oktober 2020 angekündigt worden und erschien im Januar 2021. Vorbestellungen waren nach wenigen Wochen nicht mehr möglich. Gunplas Popularität hatte sich enorm gesteigert.
Im Internet gab es schnell Wiederverkäufer, bei denen man sich die Kits reservieren konnte. Sie haben sie in großen Mengen gekauft und verkaufen sie danach zu einem viel höheren Preis weiter. Wie einige Käufer berichteten, wurde durch die Angebote der Futures-Handel angeschoben. Die Händler hatten die Ware noch nicht, verkauften sie aber bereits weiter.
Bandai hat die Marke großgemacht
Gundam Modelle basieren aus der Anime-Serie Mobile Suit Gundam von 1979, die vom Nippon Sunrise Studio produziert wurde. Sie floppte. Ein Jahr später übernahm Bandai das Recht Modelle als Gundam Franchise herzustellen. Das Unternehmen hat bis 2015 laut eigenen Angaben 450 Millionen Einheiten von 2.000 Gundam Modellen verkauft. Weltweit gibt es Fans der Roboter. Es wurde zu einem großen Modellbau-Phänomen.
Es gibt die Modelle in verschiedenen Formen und Maßstäben. Günstige Modelle kosten lediglich knapp 30 Euro, es gibt aber auch Roboter für mehrere Hundert Euro. Zu den japanischen Problemen durch Wiederverkäufer bezieht der Käufer kaum Stellung. Man könne nicht verhindern, dass Händler die Modelle aufkaufen, um sie dann zu höheren Preisen online zu verkaufen.
Anime-Serien der vergangenen Jahrzehnte können Hypes auslösen. Die Gundam-Modelle haben sich als Investitionsmodelle ausgezeichnet. Liebhaber vom Modellbau wird das jedoch eher abschrecken. Roboter sind in Japan nicht nur unter Erwachsenen sondern ebenfalls unter Kindern sehr beliebt. Auf Japanwelt gibt es eine breite Auswahl mit Masking Tapes, die Roboter zeigen.
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