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Neuer Rekord bei Essstörungen von Teenagern in Japan

Beratungsstellen in Japan haben das Geschäftsjahr 2020 ausgewertet und haben Besorgnis zum Ausdruck gebracht. Eine Rekordzahl von Kindern im Alter zwischen 10 und 19 Jahren suchte in staatlich geführten Suchtzentren in ganz Japan Rat wegen Essstörungen. In den letzten drei Jahren hat sich die Zahl an Kindern mit Essstörungen um das 1,8-fache erhöht.

In den Untersuchungen wurde immer darauf hingewiesen, dass junge Frauen aufgrund von Stress und anderen Faktoren tendenziell an Essstörungen leiden. In Japan treten immer mehr Frauen in die Arbeitswelt ein und die Gesellschaft entwickelt sich weiter. Die neuesten Erkenntnisse zeigen jedoch, dass sich Essstörungen auch bei noch jüngeren Generationen rasch ausbreiten.

Essstörungen sind psychische Erkrankungen

Essstörungen sind psychische Erkrankungen, die in Formen wie Anorexie oder Diätbeschränkungen auftreten. Sie entstehen aus extremer Angst vor Gewichtszunahme und impulsivem Überessen. Mindestens 90% der Patienten mit Essstörungen sind Frauen. Die Neuerkrankungsrate ist besonders hoch bei Personen zwischen 10 und 20 Jahren. Einige sind sich ihrer Störungen offenbar nicht bewusst. Einer Schätzung zufolge sterben etwa 10% der Patienten, nachdem sie Komplikationen wie schlechte Ernährung und Hypoglykämie (abnorm niedriger Zuckerspiegel) entwickelt haben.

Impulsives Verhalten wie Ladendiebstahl und Selbstverletzung können ebenfalls eine Begleiterscheinung sein. Zudem können die Betroffenen Depressionen entwickeln, die bis in den Selbstmord führen können.

Neue staatliche Behandlungszentren für Essstörungen in Japan

Da es keine eindeutig festgelegte Behandlungsmethode oder Medikation für Essstörungen gibt, hat die japanische Regierung 2014 das Zentrum für Forschung und Information zu Essstörungen eingerichtet. Hauptziel ist es Behandlungsunterstützungssysteme zu entwickeln. Zwischen 2015 und 2017 richtete die Regierung Behandlungs- und Unterstützungszentren für Essstörungen in den Präfekturen Miyagi, Shizuoka, Fukuoka und Chiba ein. Diese Zentren beraten Patienten und stellen sie medizinischen Einrichtungen vor.

Die Konsultationszahlen stiegen in den letzten Jahren kontinuierlich an. Im Jahr 2018 wurden 655 neue Konsultationen zu Essstörungen registriert. Im nächsten Jahr waren es bereits 688 Konsultationen und 2020 waren es 762. Bei den Kindern im Alter von 10 und 19 Jahren stiegen die Konsultationen für Essstörungen von 182 im Jahr 2018 auf 197 im folgenden Geschäftsjahr, bevor sie im Geschäftsjahr 2020 auf 326 stiegen. Die Gesamtzahl der neuen Konsultationen im Vergleich zum Vorjahr sind durchschnittlich um das 1,2-fache gestiegen. In den letzten drei Jahren war es eine Steigerung um das 1,8-fache.

Im Gegensatz zur Annahme, dass es mit dem Eintritt in das Berufsleben zu tun hat, zeigen die Statistiken, dass die Gesamtzahl der Essstörungen bei 20-Jährigen rückläufig ist. Mit 207 Fällen war es 2018 die größte Gruppe der Beratungssuchenden. 2019 sank die Zahl auf 171 Fälle. Bereits in dem Jahr übertraf die Gruppe der Minderjährigen die älteren Jahrgänge. Im Geschäftsjahr 2020 ging die Zahl der neuen Konsultationen von Personen im Alter von 20 Jahren leicht auf 167 zurück.

Das Durchschnittsalter der Beratungssuchenden lag 2020 bei 23,7 Jahren, mehr als vier Jahre jünger als der Durchschnitt von 28,1 Jahren im Jahr 2019. Kinder in den oberen Grundschulklassen wünschen sich tendenziell dünner zu werden und sind im Vergleich zu erwachsenen Frauen weniger stressresistent. Einige Experten weisen darauf hin, dass die Angst der Kinder vor Stress in der Schule oder zu Hause eine entfernte Ursache für Essstörungen sein kann.

Keisuke Kawai ist ein Arzt im Chiba Prefectural Treatment and Support Center kommentierte die neuen Umstände wie folgt:

"Inmitten der Coronavirus-Pandemie konnten Kinder ihre Freunde nicht sehen oder an außerschulischen Aktivitäten teilnehmen, sodass sie mehr Zeit zu Hause hatten. In einigen Fällen sahen sich diese Kinder Videos an unter anderem über das Abnehmen und die Eskalation von Essstörungen. Man kann sagen, dass solche Fälle einen landesweiten Trend darstellen, und wir müssen detaillierte Analysen durchführen. "

Titelbild von Ehimetalor Akhere Unuabona via Unsplash

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